FUSSBALL-WM 2022

Remis reicht nicht! Deutschland muss 3 Dinge dringend gegen Spanien ändern

Deutschland droht bei der WM 2022 in Katar das frühe Aus. Nächster Gegner ist Spanien. Ein Remis gegen die Iberer reicht wahrscheinlich nicht. Das DFB-Team muss auf Sieg spielen. Darum muss Bundestrainer Hansi Flick diese 3 Dinge ändern.

Bundestrainer Hansi Flick bei der WM 2022 in Katar
Credit: Getty Images

Dominierten zum WM-Auftakt noch politische Diskussionen, hat spätestens die 1:2-Auftaktpleite am Mittwoch gegen Japan die sportliche Debatte bei der deutschen Nationalmannschaft in den Fokus gerückt. Defensives Harakiri, offensive Ineffizienz und strittige Wechsel werfen Fragen für das weitere Turnier auf. Das Ergebnis im ersten Spiel tut sein Übriges.

So muss gegen Spanien am Sonntag (20.00 Uhr im Liveticker bei Sportsillustrated.de) im nächten Gruppenspiel fast schon zwingend ein Sieg her - und das zur Unzeit. Mit einer grandiosen Vorstellung zerlegte La Furia Roja Costa Rica mit 7:0. Der höchste WM-Sieg Spaniens, der vorherige Rekord war ein 6:1 gegen Bulgarien bei der WM 1998. Um den letzten Pflichtspielsieg Deutschlands gegen die Spanier aus dem verstaubten Archiv zu kramen, muss man nochmal zehn Jahre zurückgehen: Beim 2:0-EM-Quali-Sieg im Jahr 1988 traf damals Rudi Völler doppelt.

Am Sonntag, über 34 Jahre später, möchte und muss die deutsche Nationalmannschaft das wiederholen. Zwar sorgt vorne kein Rudi Völler mehr für Tore, Sports Illustrated zeigt trotzdem, wie Hansi Flick die DFB-Elf zum Sieg führen kann. Diese 3 Dinge muss der Bundestrainer ändern.

 

1. Niklas Süle neben Antonio Rüdiger in die Innenverteidigung

Ilkay Gündogan fragte sich beim zweiten Gegentreffer, ob "es jemals ein einfacheres WM-Tor" gab. Berechtigterweise. Fahrlässig, naiv, halbherzig sind alles Adjektive, die der deutschen Hintermannschaft in der Schlussphase gegen Japan zuzuschreiben sind. Niklas Süle fremdelte auf der Rechtsverteidigerposition und hob das Abseits auf, Nico Schlotterbeck ließ sich von Takuma Asano regelrecht düpieren. 

Drei ist einer zu viel: Niklas Süle, Nico Schlotterbeck und Antonio Rüdiger (von links)
Drei ist einer zu viel: Niklas Süle, Nico Schlotterbeck und Antonio Rüdiger (von links)
Credit: Imago
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Der Ex-Freiburger überzeugt in der Bundesliga durch sein Selbstvertrauen und seine Spielintelligenz. Beim WM-Auftaktspiel war ihm seine Unerfahrenheit durch unglückliche, überhastete Aktionen jedoch zu oft anzumerken. Gegen Spanien bleibt erstmal nur die Bank - zumal das Offensivpotential der Iberer nochmal zwei, drei Klassen über dem der Japaner angesiedelt ist.

Flick hat am Donnerstag bereits eine Dreierkette und damit eine Variante mit mehr Absicherung ausgeschlossen. Die logische Konsequenz: Süle und Antonio Rüdiger bilden das neue Innenverteidigerduo. Ersterer fühlt sich im Zentrum weitaus wohler und kann dort seine energischen Vorstöße und seinen starken Spielaufbau aufziehen. Gleiches gilt auch für Rüdiger, der als absoluter Abwehrchef und mit einer über weite Strecken starken Leistung gegen Japan, gesetzt ist.

2. Joshua Kimmich auf die Rechtsverteidiger-Position

Das Experiment mit einem zentralen Abwehrspieler als Außenverteidiger wagte bereits Flicks Vorgänger mit Spielern wie Jerome Boateng, Benedikt Höwedes oder Shkodran Mustafi. Erst aber, als Joachim Löw seinen Stammaußenverteidiger vom Mittelfeld zurück in die Defensive beordert hatte, gewann er seinen ersten und auch größten Titel. Das Beispiel Philipp Lahm, der bei der WM 2014 als Sechser zu Beginn nicht immer überzeugte und in den finalen Spielen als Rechtsverteidiger brillierte, kann zur Blaupause für Flick und Joshua Kimmich werden.

Rückkehrer rechts hinten: Joshua Kimmich
Rückkehrer rechts hinten: Joshua Kimmich
Credit: Imago
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Der 27-Jährige lieferte gegen Japan zwar ein annehmbares Spiel, Kimmich als Rechtsverteidiger bringt aber gleich mehrere Vorteile mit sich. Zunächst einen rein qualitativen. Auch wenn er mittlerweile seit mehreren Jahren im zentralen Mittelfeld beheimatet ist, gehörte Kimmich auf der Verteidigerposition zur absoluten Weltspitze - und hat damit immer noch die Nase vorm gelernten Innenverteidiger Thilo Kehrer oder Jonas Hofmann.

Gleichzeitig löst sich die Frage: Gündogan oder Goretzka? Ilkay Gündogan ist als der erfahrene Regisseur des deutschen Spiels unverzichtbar, Leon Goretzka ist nicht zuletzt durch seine Torgefährlichkeit einer der besten Box-to-Box-Spieler der Welt. Mit Kimmich als Rechtsverteidiger erübrigt sich das Dilemma und Flick kann ein Mittelfeld aus Goretzka und Gündogan aufbieten. Laut "BILD" ist Kimmich zudem offen für die Position, um sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen.

3. Mario Götze als "Falsche Neun" gegen Spanien

Nach der Niederlage bemängelte neben Gündogan auch Manuel Neuer die fehlende Bereitschaft in der Offensive, den Ball zu fordern. Zudem spielte die DFB-Elf laut Neuer zu viele "Pässe ohne Aussage". Ein Spieler, der - wie es scheint - im Moment immer die richtige Entscheidung trifft: Mario Götze

Mario Götze sollte den deutschen Angriff anführen
Mario Götze sollte den deutschen Angriff anführen
Credit: Imago
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Der Neu-Frankfurter wirkt mit seinen 30-Jahren so erfahren wie nie und zeichnet sich auf Vereinsebene unter anderem durch sein klares und sauberes Spiel aus. Gleichzeitig kann der weiterhin flinke Götze wirbeln, als Freigeist in der Offensive für entscheidende Momente sorgen. 

Das Toreschießen gehört nicht gerade zu den Stärken des Rückkehrers, jedoch blieben die anderen Optionen wie Kai Havertz oder Serge Gnabry gegen Japan blass. Niclas Füllkrug fehlt für ein derartig wichtiges und großes Spiel das letzte Stück an Klasse, Youssoufa Moukoko ist dafür einfach zu jung. 

Deswegen ist es an Flick, Götze von Anfang an zu Vertrauen. Zumal ein Zusammenspiel der technisch beschlagenen Fußballgenies Jamal Musiala, Thomas Müller und Leroy Sané für so manch Zungenschnalzer sorgen könnte - und nicht zuletzt auch für den Sieg. 

Die Elf für Spanien: Sports Illustrated Deutschland spielt Bundestrainer.
Die Elf für Spanien: Sports Illustrated Deutschland spielt Bundestrainer.
Credit: Sports Illustrated Deutschland
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