F1-Titelcheck: So stehen Verstappens WM-Chancen - hartes Jahr für Mercedes
- Formel-1-Saison 2023: Der große Titel-Check
- Formel 1 nach den Testfahrten: Wer hat die größten Chancen auf den Titel
- Max Verstappen, Lewis Hamilton und Charles Leclerc favorisiert
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Am Wochenende steigt in der Formel 1 der erste Grand Prix der Saison. Die Testfahrten in Bahrain lassen erste Schlüsse zu, wer in diesem Jahr um die Meisterschaft mitfahren kann. Topfavorit ist Max Verstappen, aber auch andere Fahrer rechnen sich Chancen aus. Und was ist für den einzig verbliebenen Deutschen Nico Hülkenberg möglich? Die wichtigsten Akteure der Motorsport-Königsklasse im Check.
Max Verstappen: Der Titelverteidiger ist erneut Topfavorit
Max Verstappen geht in der Formel-1-Weltmeisterschaft erneut als Topfavorit ins Rennen. In einer von "Sky" in Auftrag gegebenen Umfrage gaben 40 Prozent der Befragten den Niederländer als ihren Top-Anwärter auf den Titel an. Auch bei den Testfahrten in Bahrain lagen Verstappen und sein Red-Bull-Team vor der Konkurrenz. Einer Analyse von "Motorsport Total" zufolge lag Red Bull im Rennmodus etwa vier Zehntel pro Runde vor Ferrari.
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Nach der Vorsaison wäre es auch fast eine Überraschung, wenn andere Teams den immensen Rückstand zu den Österreichern aufholen würden. Verstappen selbst äußerte sich nach den Tests in Bahrain optimistisch: "Es gibt immer ein paar Kleinigkeiten, die noch besser sein könnten", sagte er gegenüber "Motorsport Total": "Aber fürs erste Mal mit einem neuem Auto war das schon ziemlich nah am Optimum." Auch die neuen Gummimischungen von Reifenhersteller Pirelli liegen ihm gut.
Helmut Marko, Motorsportberater von Red Bull, war glücklich mit den ersten Tagen auf der Rennstrecke: "Wir haben eigentlich nur ein einziges Problem gehabt, und das war nicht gravierend", sagte er bei "Sky".
Lewis Hamilton: Kann Mercedes Red Bull Konkurrenz machen?
Der siebenmalige Champion Lewis Hamilton meldet 2023 ebenfalls Ansprüche auf den Weltmeister-Titel an. Die Dominanz von Red Bull in der Vorsaison war absolut nicht mit dem Selbstverständnis der Silberpfeile zu vereinbaren. Bei den Tests von Bahrain war genau die jedoch wieder zu erkennen. Mercedes indes lag hinter Red Bull, Ferrari und verschiedenen Analysen zufolge sogar hinter Aston Martin zurück.
Sky-Experte Ralf Schumacher hat den Titel für Mercedes und Hamilton sogar schon abgeschrieben. "Also bei Mercedes scheint es, als sei der Wurm drin", sagte Schumacher seinem Haussender: "Man erreicht die Ziele nicht, oder man setzt sich falsche, weil das Auto wieder schwer zu fahren war. Vor allen Dingen, wenn man George Russell sieht, der vergangenes Jahr auch schon mit diesen Problemen etwas besser umgehen konnte, wird das ein schwieriges Jahr für Mercedes."
Allerdings zeigen die Erfahrungen aus den Vorjahren, dass die Testfahrten nicht immer die größte Aussagekraft für den kompletten Saisonverlauf haben. So sieht das auch Verstappen. "Bei denen weißt du nie", meinte er zu "Motorsport Total" über Mercedes.
Bei den Befragten der Sky-Umfrage liegt Hamilton dagegen deutlich auf Platz zwei: 30 Prozent glauben, dass er 2023 den Titel holt.
Charles Leclerc: Ferrari ist die Nummer zwei der Bahrain-Tests
Klare Nummer zwei bei den Testfahrten vor dem ersten Grand Prix des Jahres war die Scuderia Ferrari um ihren Top-Piloten Charles Leclerc. Teamchef Frederic Vasseur holte zur neuen Saison einen neuen Chefstrategen an Bord - die Rennstrategie war ja einer der am Meisten Kritisierten Punkte bei Ferrari in den Vorjahren. Ravin Jain aus Indien soll es nun richten. Inaki Rueda, Jains Vorgänger auf dem Posten, wechselt in die Fabrik nach Maranello. Grundsätzlich soll sich die Kommunikation im Team verbessern, kündigte Vasseur an.
Mit den Tests von Bahrain ist auch der Teamchef der Roten zufrieden. Dass es bei einigen Einstellungen noch Probleme gab, sieht er als Teil des Prozesses an. "Man hat nur drei Tage Zeit, um alle Optionen für die Einstellungen des Autos und die Entwicklung zu prüfen", wird er von "Motorsport Total" zitiert: "Und wenn wir alles zusammensetzen, sieht das Beste gut aus."
Der Vorsprung von Red Bull bei den Testfahrten bereitet Ferrari Vasseur zufolge keine Sorgen. Im Rennen seien die Bedingungen noch einmal ganz andere als bei den Tests.
Leclerc ist bei den Fans indes nicht der Favorit auf den WM-Titel. Laut "Sky"-Umfrage glauben nur sechs Prozent, dass er am Ende der Saison der beste Fahrer sein wird.
Sergio Perez: Konkurrenz aus dem eigenen Haus für Verstappen?
Die große Dominanz von Red Bull im Vorjahr und bei den Testfahrten in Bahrain wirft auch die Frage auf, ob die größte Konkurrenz für Max Verstappen eventuell aus dem eigenen Rennstall kommt. Sergio Perez hat auch bereits mehrfach angekündigt, heuer um den Titel mitfahren zu wollen. Aktuell kommt er allerdings nicht so gut zurecht mit dem neuen Auto wie sein Teamkollege: "So wie ich das sehe, kommt Max mit einem instabileren Heck besser klar, als das bei mir der Fall ist", erklärte er bei einer Pressekonferenz in Bahrain.
Dass er sich - insbesondere nachdem Verstappen in der Vorsaison eine Teamorder zu seinen Gunsten missachtet hatte - nicht nur als Steigbügelhalter des Niederländers sieht, stellte Perez im Interview mit dem mexikanischen Ableger von "Fox Sports" klar: "Es ist wichtig, immer als Team zu arbeiten, und wenn ich sehe, dass ich keine Unterstützung bekomme, wenn ich sie brauche, werde ich sie auch nicht geben, das ist klar." Er gehe aber davon aus, dass er gut mit Max Verstappen zusammenarbeiten werde.
Fernando Alonso: Geheimfavorit im Aston Martin?
Aston Martin mit Alt-Weltmeister Fernando Alonso war die Überraschung bei den Testfahrten in Bahrain. In der auf "Motorsport Total" veröffentlichten Analyse der Tests liegt Aston Martin vor Mercedes auf Rang drei der Formel-1-Teams. Alonso wird daher bereits von einigen als Geheimfavorit auf den Titel oder zumindest auf den ein oder anderen Rennsieg gehandelt.
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Der Altmeister selbst übt sich in Understatement: Man brauche noch Zeit, um das Auto weiter zu verbessern und könne das ganze Potential erst nach einigen Rennen abschätzen.
Nico Hülkenberg: Unter diesen Bedingungen fährt er aufs Podium
Nico Hülkenberg ist nach dem Aus von Mick Schumacher im Haas-Cockpit und dem Karriereende von Sebastian Vettel nun der einzige deutsche Fahrer auf dem Formel-1-Zirkus. Das bringt ihm die Sympathien des Publikums ein: In der "Sky"-Umfrage sehen ihn die Befragten zwar nicht unter den Favoriten. 24 Prozent aber gaben an, dass sie dem "Hulk" die Daumen drücken. Damit liegt er auf Platz zwei hinter Max Verstappen.
Ein großes Manko in Hülkenbergs Karriere ist, dass er sich bislang noch keinen einzigen Podestplatz erfahren hat. Das zu ändern, ist mit dem Haas denkbar schwierig. Bei den Testfahrten rangierte das Auto wie sein Vorgängerfahrzeug im hinteren Teil des Feldes. Doch wenn jemand das Zeug hat, damit aufs Podium zu fahren, dann Hülkenberg: Er hat wesentlich mehr Erfahrung als Teamkollege Kevin Magnussen und Vorgänger Schumacher. Gelingt es ihm, das Auto weniger oft in Unfälle zu verwickeln als die beiden Youngsters und durch sein fahrerisches Können alles aus ihm herauszuholen, könnten Überraschungen möglich sein.
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