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Die schlechtesten NFL-Draft-Picks der letzten 10 Jahre mit Wentz, Darnold und Rosen

Der NFL-Draft ist eine gute Möglichkeit für die NFL-Teams ihren Kader sowohl kurz als auch langfristig zu verstärken. Dass man aber beim Draft auch ordentlich daneben greifen kann zeigt unsere Liste der größten Draft-Busts der letzten 10 Jahre.

Carson Wentz von den Washington Commanders
Credit: Getty Images

Nichts lässt mich so sehr mit den Augen rollen, wie die Leute der Netflix-Serie "Love Is Blind", die nach zwei Tagen Dating durch eine Wand "Ich liebe dich" zueinander sagen.

Es ist gar nicht so einfach, die Liebe zu finden, aber in der Kennenlernphase einer Beziehung gibt es oft eine Menge Hoffnung. Die NFL-Teams durchleben diesen Prozess, wenn es um den Draft geht. Denn jeder Spieler, der in der ersten Runde ausgewählt wird, ist ganz bestimmt zu Großem bestimmt und wird dies ganz sicher auch werden. Augenrollen. 

In den letzten zehn Jahren haben viele Teams auf die harte Tour erfahren, dass es mehr braucht als eine "Come get me"-SMS von einem Draft-Kandidaten im Vorraum der Draft-Bühne, um in der ersten Runde erfolgreich zu sein. Johnny Manziel hat die Liga nie zerstört, wie er es doch in seiner berüchtigten Textnachricht den Browns 2014 ankündigte. Doch ist Manziel nur eine von vielen denkwürdigen Fehlentscheidungen in den letzten 10 Jahren NFL-Draft.

Wie Sie vielleicht wissen, mag ich Reality-TV-Dramen, daher hatte ich kein Problem damit, die letzten 10 Drafts noch einmal Revue passieren zu lassen, um die größten Patzer in der ersten Runde zu entdecken. Das ist ein bisschen so, als würde man bei Google nachsehen, ob die "Love Is Blind"-Paare noch zusammen sind, nachdem man die letzte Staffel gesehen hat.

Nicht viele Paare haben sich wohl nicht bewährt, wie diese ausgewählten Fehlschäge aus den letzten 10 Drafts.

2013: Die schlechtesten Top 3 seit langem

No. 2. Luke Joeckel, OT, Jaguars

No. 3. Dion Jordan, DE, Dolphins

Nr. 8. Tavon Austin, WR, Rams

Was wir wissen: Nach einigen steinigen Jahren entwickelte sich Eric Fisher, der an Draft-Platz Nummer 1 ausgewählt wurde, zu einem erstklassigen Pro Bowl-Tackle für die Chiefs und bewahrte die 2013er-Klasse davor zu der mit den absolut schlechtesten Top 3-Picks in der Geschichte des Drafts zu werden.

Joeckel: Er kam als hervorragender All-American Left Tackle in die Liga, die Jaguars jedoch begannen seine Karriere mit Joeckel als Right Tackle, der erste von vielen Fehlern. Joeckel fand nie seinen Platz und zog sich 2017 vom Football zurück.

Jordan: Die Raiders sind nicht gerade dafür bekannt, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn es um die Auswahl von Spielern in der ersten Runde geht. Und doch haben sie es richtig gemacht, als sie ihren Pick an die Dolphins abgaben, die in Jordans ersten beiden Spielzeiten nur bescheidene Leistungen von ihm sahen. Jordan wurde wegen eines positiven Doping-Tests für die gesamte Saison 2015 gesperrt. Mit Pick Nummer 4, einen Pick hinter Joeckel und Jordan ging der zukünfitge Pro-Bowl Tackle Lane Johnson zu den Eagles.

Austin: Die Rams hofften auf einen Tyreek Hill ähnlichen Reciever, als sie den vielseitigen Austin an der achten Stelle drafteten. In fünf Spielzeiten bei den Rams erzielte Austin durchschnittlich nur 38,8 Catches und 337,8 Receiving-Yards pro Saison.

2014: Die Browns greifen gleich zweimal daneben

No. 3. Blake Bortles, QB, Jaguars

No. 8. Justin Gilbert, CB, Browns

Nr. 22. Johnny Manziel, QB, Browns

Was wir wissen: Offensive Tackle Greg Robinson wurde von den Rams an zweiter Stelle gedraftet, aber sie bekommen hier, weil sie Aaron Donald an der 13 gedraftet haben, einen Freischuss.

Bortles: Der erste QB, der 2014 ausgewählt wurde, hatte mit zu vielen Turnovern zu kämpfen und verlor in seinen ersten drei Saisons in der NFL mindestens alleine 10 Spiele. Er half den Jaguars zwar in der Saison 2017 beim erreichen des AFC-Champioship-Games, aber das lag vor allem an der starken Defense der Jaguars. Seit 2019 hat er kein Spiel mehr bestritten.

Gilbert: Er spielte nur zwei Saisons bei den Browns und war ab seiner dritten Saison nicht mehr in der Liga aktiv. Er kam auf nur drei Starts in seiner NFL-Karriere. Gilbert wurde ein paar Plätze vor Donald, Odell Beckham Jr. und Taylor Lewan gedraftet.

Manziel: Der Quaterback schrieb den Browns eine SMS, dass sie ihn auswählen sollten. Aber seine Wartezeit am Draft-Tag könnte länger gewesen sein als seine zweijährige NFL-Karriere.

2015: Die ersten zwei Picks nur noch Backups

No. 1. Jameis Winston, QB, Buccaneers

No. 2. Marcus Mariota, QB, Titans

Nr. 7. Kevin White, WR, Bears

Was wir wissen: Mariota spielte bei den Raiders als Backup für QB1 Derek Carr, der jetzt in New Orleans von Winston unterstützt wird. Dieser Satz sollte genug über den Erfolg von Winston und Mariota in der NFL aussagen.

Winston: Er hat die letzten drei Jahre als Backup in New Orleans verbracht. Zu Beginn seiner Karriere war er ein hervorragender Downfield-Werfer, doch seine aggressive Spielweise führte zu zahlreichen Interceptions und ebnete Tom Brady den Weg zu den Buccaneers.

Mariota: Er ist nun die Nummer 2 der Eagles hinter Jalen Hurts, weil er seine zweite Startchance bei den Falcons in der letzten Saison verpatzte.

White: Er verpasste seine gesamte Rookie-Saison aufgrund von Verletzungen und erzielte in vier Spielzeiten bei den Bears nur 25 Catches.

2016: Wentz seit Verletzung nie der Alte

Nr. 2. Carson Wentz, QB, Eagles

Nr. 15. Corey Coleman, WR, Browns

Nr. 26. Paxton Lynch, QB, Broncos

Was wir wissen: Jared Goff, der als erstes ausgewählt wurde, war auf dem Spielfeld unbeständig, hat aber eine solide Karriere hinter sich, er steuerte die explosive Offensive von Sean McVay bei den Rams und führte das Team zu einem Super Bowl. Nach dem Trade mit Detroit hat Goff seine Karriere bei den Lions nach einer sensationellen Saison 2022 wiederbelebt.

Wentz: Er hatte einen vielversprechenden Start in seine Karriere, aber seit einer Verletzung, die die Saison 2017 für ihn beendete, ist er nicht mehr derselbe. Seine Verletzung führte zu der denkwürdigen Comeback-Story von Nick Foles, der die Eagles zum Super Bowl führte. Wentz verlor später seinen Job an Jalen Hurts in Philadelphia, bevor er in Indianapolis und Washington als Starter scheiterte.

Coleman: Er verlangte einst einen Wechsel, weil er bei den Browns nicht genug Einsätze in der ersten Mannschaft bekam. Seitdem hörte man nie wieder etwas von ihm. Coleman spielte mittlerweile bei fünf NFL-Teams.

Lynch: Der 1,90 m große Lynch war einer von vielen großen Quarterbacks, die es mit John Elway als Leiter des Front Office der Broncos schwer hatten.

2017: Bears wählen den falschen Quaterback 

No. 2. Mitchell Trubisky, QB, Bears

No. 3. Solomon Thomas, DL, 49ers

Nr. 9. John Ross, WR, Bengals

Was wir wissen: Die Bears tauschten sich einen Platz nach oben, um Trubisky zu wählen, während Patrick Mahomes und Deshaun Watson noch zu haben waren.

Trubisky: Er hat bei einigen Spielzüge sein Talent als Dual-Thread gezeigt, aber seine Probleme mit der Präzision seiner Pässe haben ihn dazu gezwungen, eine Karriere als Backup-Quarterback zu einzuschlagen.

Thomas: Vielleicht fühlen sich die Bears etwas besser, dass sie Trubisky genommen haben, wenn man miteinbezieht, die die 49ers ihren Pick verwendeten um Thomas auszuwählen, der seit 2019 nur bei fünf Spielen dabei war.

Ross: Seine unfassbare Geschwindigkeit beeindruckte den damaligen Bengals-Coach Marvin Lewis nicht besonders, denn dem Rookie wurden in seinem ersten Jahr nur 2 Bälle zugeworfen. In den folgenden zwei Spielzeiten stieg seine Produktion zwar leicht, aber er entwickelte sich nie zu einem zuverlässigen Starter.

2018: Trennung nach einem Jahr mit Josh Rosen

Nr. 3. Sam Darnold, QB, Jets

Nr. 10. Josh Rosen, QB, Cardinals

Was wir wissen: Baker Mayfield, der als Nummer 1 ausgewählt wurde, hat bei den Browns genug geleistet, um diese gefürchtete Liste zu vermeiden, aber es ist auch erwähnenswert, dass er noch vor den Quarterbacks Josh Allen und Lamar Jackson ausgewählt wurde.

Darnold: Er musste bei den Jets viele Niederlagen einstecken, seine fehlende Reaktionsfähigkeit auf die gegnerischen Verteidigungen half dabei mit Sicherheit auch nicht. Er blieb nur drei Spielzeiten in New York, bevor er zwei bescheidene Spielzeiten bei den Panthers erleben durfte.

Rosen: Seine Zeit in Arizona war kurz, weil die Cardinals nach seiner schlechten Rookie-Saison den ersten Pick im Draft 2019 erhielten. Sie entschieden sich 2019 für Kyler Murray und gaben Rosen den Laufpass. Minkah Fitzpatrick, Vita Vea und Daron Payne waren die folgenden drei Picks nach der Wahl der Cardinals.

2019: Draft mit vielen Enttäuschungen

No. 4. Clelin Ferrell, DE, Raiders

No. 10. Devin Bush, LB, Steelers

Was wir wissen: Murray, Nick Bosa und Quinnen Williams waren die ersten drei Spieler in diesem Draft. Auf sie folgten viele überraschend schlechte Draft-Picks im Gegensatz zu den ersten Dreien. Und selbst Murray hat bisher schwankende Leistungen erbracht.

Ferrell: Er enttäuschte als erster Pick der Mike Mayock-Jon Gruden-Ära bei den Raiders. Der Clemson Spieler hatte Schwierigkeiten, als Starter Druck auf den Quaterback auszuüben und wurde nach einer Weile zum Rotationsspieler. Dass Ferrell so hoch gepickt wurde, wurde in der Draft-Nacht heftig kritisiert.Jetzt will Ferrell bei den 49ers den Neuanfang wagen.

Bush: Er ist ein weiterer Top-10-Pick, der es nicht geschafft hat, sich als Starter zu etablieren. Die Steelers haben seine Option für das fünfte Jahr abgelehnt. Er spielt jetzt für die Seahawks.

2020: Trade für einen 5.-Rund-Pick

Nr. 3. Jeff Okudah, CB, Lions

Nr. 8. Isaiah Simmons, LB, Cardinals

Was wir wissen: Joe Burrow und Chase Young waren die beiden Top-Picks im Draft und hätten auch besser zu einem dieser Teams gepasst als Okudah und Simmons.

Okudah: Er hatte einen langsamen Start in seine Karriere aufgrund von vielen Verletzungen und schwachen Leistungen auf dem Feld. Nachdem die Lions die Cornerbacks Cameron Sutton und Emmanuel Moseley in der Free Agency unter Vertrag genommen hatten, tauschten sie Okudah am Dienstag gegen einen Fünft-Rund-Pick im Draft 2023 an die Falcons.

Simmons: Er wurde als Schweizer Taschenmesser angesehen, aber er hat sich, wenn er auf einer einzigen Position spielen musste nie richtig wohl gefühlt. Vielleicht wird sich Simmons irgendwann zu einem vielseitigen Verteidiger entwickeln, aber es hilft nicht, dass Arizona mit Jonathan Gannon einen neuen Trainer hat, der vielleicht lieber einen neu gedrafteten Linebacker spielen lässt.

2021: Junge Quaterbacks ohne Erfolg