Wings for Life World Run

Wings for Life World Run: Frank Buschmann macht Läufern "Feuer unterm Hintern"

Frank Buschmann ist eine der markantesten Reporter-Stimmen im deutschen Sport. Beim Wings for Life World Run ist er wieder am Start. Zwar nicht als Läufer, aber dafür als lautstarker Motivator am Mikrofon. Sports Illustrated hat mit ihm gesprochen.

Frank Buschmann
Credit: Red Bull

Sports Illustrated: Wie lange mussten Sie überlegen, als der Anruf vom Wings for Life World Run kam?

Frank Buschmann: Ich musste keine Sekunde überlegen. Ich mache das jetzt zum dritten Mal und habe daran richtig viel Spaß. Zum einen kann ich dem Vorurteil gerecht werden, dass ich ein Schreihals bin. Da kann ich die Leute anbrüllen und motivieren. Aber der entscheidende Punkt ist, dass dieser Lauf wirklich für eine gute Sache ist. Die Verantwortlichen vom Wings for Life World Run haben mich glaubhaft überzeugt, dass wirklich alles in die Forschung geht. Da habe ich sofort zugestimmt und mitgemacht. 

Sports Illustrated: Wie wichtig sind Ihnen Charity-Projekte wie der Wings for Life World Run?

Buschmann: Ich tue mich immer schwer darüber zu reden, was ich mache. Tue Gutes und rede nicht darüber. Das ist mir wichtig. Hinzu kommt, dass ich einmal sehr böse Erfahrungen gemacht habe, als wir einer ukrainischen Familie geholfen habe und ich damit an die Öffentlichkeit gegangen bin. Was mir da um die Ohren geflogen ist, kann man sich kaum vorstellen. Dabei wollte ich nur helfen. Deshalb versuche ich es beim Wings for Life World Run im Rahmen zu halten, dass ich Werbung für den Lauf und den Kommentar in der App mache, worum mich die Veranstalter gebeten haben. Generell ist Charity wichtig und gut, aber ich muss eine persönliche Bindung dazu haben. 

Sports Illustrated: Wie werden Sie den kompletten Lauf in der Running-App am Mikro begleiten?

Buschmann: Der Clou ist, dass wir alle Aufnahmen bereits im Kasten haben. Für meine Sprüche und Anfeuerungen habe ich bereits einen Tag im Tonstudio gesessen. Wenn man die App beim Laufen benutzt, bekommen die Teilnehmer an den verschiedenen Stellen der Strecke automatisch meine Kommentare aufs Ohr. Bei Kilometer fünf rufe ich Ihnen zu: "Hey, Du bist ein Monster! Aber da geht noch was." Alle Sätze sind schon lange im Kasten. Als ich das zum ersten Mal gemacht habe, war ich gespannt, wie die Resonanz der Leute ist. Aber dann habe ich über Social Media und die Running App viele Nachrichten bekommen, dass die Leute meine Sprüche total motivierend fanden. Das ist aber auch teilweise wirklich lustig. Ich mache da natürlich Sprüche, die ich im normalen Leben als Sportreporter nicht machen würde. Ich sage dann auch schon mal: "Hey, jetzt scheint Dir die Sonne aus dem A…" Einfach solche Motivationssachen. Aber die Leute, die mit der App laufen, scheinen es zu mögen. 

Kult-Kommentator Frank Buschmann
Kult-Kommentator Frank Buschmann
Credit: Red Bull
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Sports Illustrated: Können Sie uns noch ein paar andere Sprüche verraten, mit denen Sie den Läufern "Feuer unterm Hintern" machen?

Buschmann: Das tut mir leid. Aber ich soll noch nicht verraten, was wir uns dieses Mal für Sprüche haben einfallen lassen. Ich kann aber sagen, dass es teilweise wieder grenzwertig ist. Alle Sprüche sind komplett neu eingesprochen worden. Da wird nichts aus der vorherigen App übernommen. 

Sports Illustrated: Joggen Sie auch selbst oder gehen Sie lieber mit dem Hund spazieren?

Buschmann: Ich darf nicht mehr joggen. Aufgrund meiner aktiven sportlichen Laufbahn habe ich im linken Knie keinen Knorpel mehr. Nach drei bis vier Kilometern werde ich es die nächsten zwei Wochen immer bereuen. Mein Arzt hat mir eher zum Schwimmen und Radfahren geraten. Dabei belasse ich es dann auch. Mein Knie mache ich mir nur noch im Winter kaputt, wenn ich Skifahren gehe. 

Sports Illustrated: Werden wir es noch erleben, dass die Rückenmarksforschung eine Heilung für Querschnittslähmung findet? 

Buschmann: Das kann ich nicht sagen. Natürlich hoffe ich es. Meine Großmutter war querschnittsgelähmt. Damals hat es solche Forschungen in der Art und Weise noch nicht gegeben. Aber als kleines Kind habe ich mir immer gewünscht, dass sie wieder laufen kann. Da war der Wunsch der Vater des Gedanken. Aber ich denke, da tut sich schon extrem viel. Ob die Medizin irgendwann mal wirklich wieder querschnittsgelähmte Menschen laufen lassen kann, das kann ich nicht beurteilen. Wir können alle nicht in die Zukunft schauen. Aber es hat schon so viele medizinische Entwicklungen gegeben, die wir vor 50 oder 100 Jahren nicht für möglich gehalten haben. Ich hoffe, dass es da auch geht, weil es den Menschen einfach zu wünschen ist. 

Von links: Tarek Rasouli, Imke Salander, Sophia Flörsch und Sebastian Kienle
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