FUSSBALL-WM 2022

Baums WM-Analyse: So kann Deutschland die Abwehr von Costa Rica knacken

Deutschland braucht einen Sieg gegen Costa Rica, um ins WM-Achtelfinale einzuziehen. Fußballtrainer und MagentaTV-Experte Manuel Baum erklärt in seiner Analyse, wie das DFB-Team die langen Innenverteidiger von Costa Rica überwinden kann.

Deutschland mit Manuel Neuer, Leon Goretzka und Niklas Süle
Credit: Getty Images

Fußball-Experte Manuel Baum

Spielanalyse: Costa Rica - Deutschland

Costa Rica:

Die Mannschaft von Costa Rica hat in den vorherigen beiden WM-Spielen in zwei Grundordnungen gespielt. Entweder im 4-4-2 flach oder gegen den Ball 5-4-1 im Spiel gegen Japan. Nach der Packung vom ersten Spiel stand die Defensive von Costa Rica kompakter und ließ wenig zu.

Sie verteidigen tief im Abwehrpressing und versuchen Bälle zu erobern und mit Campbell festzumachen oder mit dem Ziehen von Fouls weiter ins gegnerische Drittel zu kommen.

Auffällig ist die Harmlosigkeit von Costa Rica. Im ganzen Turnier hatten sie bisher vier Torschüsse abgegeben und gegen starke Gegner wie Spanien sind sie nicht einmal zum Abschluss gekommen. Die xGoals-Rate im letzten Spiel lag bei 0,17 und zeigt die massiven Probleme im letzten Drittel des Gegners zu Chancen zu kommen.

Das Tor gegen Japan fiel nach einem individuellen Fehler und Ballverlust von Japan im Spielaufbau. Costa Rica stand hoch, schaltete schnell um und kam durch einen sehenswerten Schlenzer von Fuller zum Torerfolg in der 79. Minute. Zum Glück für Costa Rica verblieb nicht mehr viel Spielzeit, so dass sie es mit einer guten Defensivleistung schafften, die Japaner zu schlagen.

Deutschland:

Das DFB-Team startete gegen Spanien in der Grundordnung 4-2-3-1 und war durch den Sieg von Spanien gegen Costa Rica gewarnt.

Die Umstellung der deutschen 4er-Kette mit Kehrer als rechter Außenverteidiger führte zu deutlich mehr Stabilität. Auch Goretzka im Zentrum brachte die nötige Physis ins Team, die noch im ersten Spiel vermisst wurde. Deutschland wurde im Spielaufbau sehr früh von den Spaniern angelaufen und hatte Glück, dass ein Schuss von Olmo in der 7. Minute entschärft wurde. Mit Gündogan im Zentrum haben es die Deutschen geschafft, Busquets weitgehend auszuschalten und durch seine frühe gelbe Karte war er deutlich gebremst.

Trotz des geringeren Ballbesitzes von 36 Prozent war die Partie relativ ausgeglichen. Leider führte die Einwechselung von Morata kurz danach zum Gegentor in der 62. Minute.

Deutschland drehte mit der Einwechselung von Füllkrug merklich auf und hatte einige Möglichkeit zum Torerfolg zu kommen. Die Zielspielerposition mit dem großen 9er änderte die Strafraumbesetzung und letztlich führte der Druck zum Ausgleichstreffer. Sané hatte sogar noch den Sieg auf dem Fuß

Mögliches Spielszenario

Deutschland wird einen tiefstehenden Gegner vorfinden und die Geduld aufbringen müssen, eine Lücke in der Defensive von Costa Rica zu finden. Die Grundaufstellung von Deutschland wird sich wahrscheinlich zum Spanienspiel nicht verändern, außer dass auf der 9er-Position hoffentlich Niclas Füllkrug die Chance von Beginn an bekommt.

Hier braucht Deutschland die Torgefahr im Zentrum und auch die physische Präsenz bei hohen Bällen, um gegen die großen Innenverteidiger (Watson 1,96 m) von Costa Rica zu bestehen. Offensiv hat Deutschland genug Optionen und die Qualität und braucht ein frühes Tor, damit die Mannschaft Selbstvertrauen bekommt und Costa Rica öffnen muss. Grundsätzlich eine Verpflichtung zum Sieg, um das Achtelfinale zu erreichen.

Mein Tipp:

Deutschland gewinnt 3:0.

Manuel Baum: Alle Team-Analysen im Überblick:

Costa Rica - Deutschland im Liveticker (20.00 Uhr)

Voraussichtlichen Aufstellungen:

Costa Rica: Navas - O. Duarte, Waston, Vargas - Fuller, Borges, Tejeda, Oviedo - Torres, Campbell - Contreras 

Deutschland: Neuer - Klostermann, Süle, Rüdiger, Raum - Kimmich, Goretzka - Gnabry, Müller, Musiala - Füllkrug

Schiedsrichter: Stephanie Frappart (Frankreich)

 

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