Fußball

Matthäus kritisiert Kahn und bringt neuen Namen als Sportvorstand ins Spiel

Lothar Matthäus übt in seiner neuen Sky-Kolumne Kritik an Bayern-Boss Oliver Kahn. Zudem bringt der Rekordnationalspieler einen neuen Namen als Sportvorstand für den FC Bayern München ins Gespräch, nachdem Hasan Salihamidzic bei einigen Transfers daneben lag.

Lothar Matthäus kritisiert Oliver Kahn
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  • Lothar Matthäus kritisiert Bayern-Boss Oliver Kahn
  • Matthäus bringt Max Eberl aus neuen Sportchef ins Gespräch
  • FC Bayern unter Druck - ebenso wie Hasan Salihamidzic

Nach dem Champions-League-Aus des FC Bayern im Viertelfinale stehen die Münchner in der Kritik. Mannschaft und Trainer Julian Nagelsmann zeigten mit dem 3:0-Sieg in Bielefeld zwar eine Gegenreaktion, aber in dieser Saison bleibt ihnen nur noch der Gewinn der Meisterschaft. 

"Hinzu kommt aktuell auch der eine oder andere Fehler bei den Verantwortlichen", erklärt Lothar Matthäus in seiner Sky-Kolumne. "Natürlich warten die Reporter auf Fehltritte, wenn es sportlich nicht rund läuft. Und wenn der Boss nach dem Ausscheiden vormittags im Cafe 'erwischt' wird, dann ist es eben eine Story."

"Natürlich darf ein Oliver Kahn auch mit seinen Liebsten ein normales Leben genießen. Aber als Bayern-Boss wäre es vielleicht in dieser Situation etwas schlauer gewesen, der Erste an der Säbener Straße zu sein und mit seinem Team die Köpfe zusammenzustecken", kritisiert Matthäus den Bayern-Boss.

Lothar Matthäus: "2012 musste Nerlinger seinen Platz räumen"

"Wenn ich lese, dass jetzt angegriffen wird auf dem Transfermarkt und neue Topspieler kommen werden, dann ist das für mich keine Sensation oder eine überraschend gute Nachricht. Das machen andere Klubs auch. Das ist völlig normal und muss nicht noch hervorgehoben werden."

Neben Kahn kritisiert Matthäus auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic, der auf dem Transfermarkt zuletzt kein glückliches Händchen bewies. "Es könnte durchaus sein, dass nach dieser unbefriedigenden Saison Personalien auf der Chef-Etage diskutiert werden. So ist das nun mal in diesem Geschäft", so Matthäus. 

Bayern-Boss Oliver Kahn
Bayern-Boss Oliver Kahn
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"2012 musste nach drei zweiten Plätzen und dem bitteren 'Finale dahoam' der Sportdirektor Christian Nerlinger seinen Platz räumen. Er war das Bauernopfer und so ähnlich könnte es dieses Mal auch laufen. Hasans Job ist mit Sicherheit kein leichter und man darf bei aller Kritik nicht vergessen, dass auch er vor kurzem noch sechs Titel mit dem FC Bayern gefeiert hat und einen sehr großen Anteil daran hatte."

Hasan Salihamidzic für viele Transferflops verantwortlich 

Salihamidzic ist seit fünf Jahren für die Kaderplanung des FC Bayern verantwortlich Seit seinem ersten Arbeitstag steht der 44-Jährige die meiste Zeit in der Kritik. Seine Transferpolitik stößt bei vielen Fans auf Unverständnis. Spieler wie Bouna Sarr, Marc Roca, Michael Cuisance, Douglas Costa, Tiago Dantas, Omar Richards und Alvaro Odriozola zählen zu den Transfers, die bei den Münchnern nicht funktioniert haben. 

Bayern-Boss Kahn stellte sich beim Sport1-Doppelpass schützend vor Sportvorstand Salihamidzic. "Das ist ganz normal. Es gibt einfach auch Spieler, die schlagen nicht so ein. Es gibt Spieler, die die Erwartungen nicht erfüllen. In der Position von Hasan Salihamidzic ist es doch ganz normal, dass Dinge auch mal nicht funktionieren. Zeigt mir irgendeinen Sportdirektor, bei dem immer alles funktioniert", so Kahn.

Neben seinen Transferflops ist Salihamidzic aber auch verantwortlich, dass viele gute Spieler in München bleiben. "Auf der anderen Seite gibt es sehr viele Dinge, die gut funktioniert haben. Die Vertragsverlängerungen mit Kingsley Coman, Leon Goretzka, Joshua Kimmich oder auch Alphonso Davies", meinte Kahn. Hinzu kommen Thomas Müller, Manuel Neuer und Ersatzkeeper Sven Ulreich, die ihre Verträge wohl ebenfalls verlängern. 

Matthäus nennt Max Eberl als möglichen Salihamidzic-Nachfolger

"Er ist ein äußerst fleißiger und akribischer Arbeiter, der den FC Bayern im Herzen trägt und täglich alles gibt. Genauso wie Kahn und Hainer. Aber er ist eben auch für einige teure Transfers verantwortlich, die nicht wirklich funktioniert haben. Und wenn der sportliche Erfolg so ausbleibt, wie in dieser Saison, dann ist es ganz normal, dass der Sportvorstand mit in der Verantwortung ist", hält Matthäus dagegen. 

Einen Namen als Nachfolger bringt der Rekordnationalspieler auch ins Spiel. "Noch vor ein paar Monaten hätte ich es völlig ausgeschlossen. Aber nach einem Ausscheiden in Europa gegen den FC Villarreal kann man wohl nichts ausschließen. Auch nicht, dass über Max Eberl als Kandidat diskutiert wird."

"Wie sich das auf das Image von Max auswirken würde, wenn er ein paar Monate nach dem Rücktritt in Gladbach den anstrengenden Job beim FC Bayern übernimmt, ist eine andere Frage. Nochmal: Ich als Bayern-Fan möchte, dass dieser Verein jedes Jahr so viele Titel wie möglich gewinnt. Und wenn er das mit Brazzo, Kahn und Nagelsmann schafft, bin ich der Erste, der ihnen von ganzem Herzen zujubelt. Aber so wie es momentan läuft, könnten personelle Veränderungen dazugehören."

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