Formel 1

Wie Schumi! Max Verstappen besitzt besondere Eigenschaft von Schumacher

Max Verstappen jagt den Titel-Hattrick in der Formel 1. Es fragt sich angesichts des Beginns dieser Saison: Wer soll ihn auf diesem Weg stoppen? Der Red-Bull-Pilot ist der absolute Überflieger. In einer besonderen Eigenschaft erinnert er an Michael Schumacher.

Formel-1-Weltmeister Max Verstappen feiert Sieg in Bahrain
Credit: Getty Images
Sports Illustrated 01/23
Max Verstappen im Exklusiv-Interview
Die neue Ausgabe von Sports Illustrated mit Formel-1-Weltmeister Max Verstappen
Sports Illustrated 01/23
Max Verstappen im Exklusiv-Interview

Inhalt

Den Vorschlägen britischer Boulevardmedien zu folgen, ist nicht immer unbedingt ratsam. Doch nachdem Max Verstappen in Spa-Francorchamps von Startplatz 14 aus am Ende den Großen Preis von Belgien mit einer guten halben Minute Vorsprung gewonnen hatte, machte die "Sun" den pragmatischen Vorschlag: "Lasst uns die Trophäe jetzt überreichen. Es hat keinen Sinn, die Sache in die Länge zu ziehen. Er hat die WM in der Tasche."

Zu diesem Zeitpunkt waren noch acht Rennen zu fahren, aber sein Meisterstück hatte er auf einer der anspruchsvollsten Pisten der Formel 1 tatsächlich gerade gemacht. Die besondere Machart des Triumphs, selbst für Laien leicht zu erkennen, war auch für Verstappen selbst "jenseits aller Vorstellungen". Der mit dem Superlativ sehr sparsam umgehende Rennfahrer gestand sich selbst ein: "Es war wohl insgesamt gesehen das überlegenste Wochenende meiner ganzen Formel-1-Karriere."

Max Verstappen ist der "Rembrandt der Formel 1"

Er mag ja tatsächlich nur seiner eigenen Ideallinie gefolgt sein, aber das wirkte so perfekt, als ob er sich in eine eigene Umlaufbahn katapultiert hatte. Ein Rennen, das den besonderen Charakter Verstappens entblättert hat und deshalb auch perspektivisch für die neue Saison erscheint: Wer soll diesen Mann auf dem Weg zu seinem Titel-Hattrick bloß stoppen?

Eau Rouge auf der Rennstrecke von Spa-Francorchamps
Auch auf der berüchtigten Srecke von Spa-Francorchamps (hier zu sehen ist die "Todeskurve" Eau Rouge) konnte Verstappen 2022 keiner das Wasser reichen
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Die Triumphfahrt von hinten nach vorn verlief wie ein Schnelldurchlauf seiner wichtigsten Eigenschaften: Angriffslust, Konzentration, Risikobewusstsein, Reaktionsschnelligkeit, Strategie, Fahrzeugbeherrschung – multipliziert mit Willen und Talent. Und verborgen hinter einer Mimik, die von einer gewissen Lässigkeit am Limit zeugt.

Max Verstappen hat 2021 sein sportliches Lebensziel erreicht

Schon nach dem ersten Titel 2021 hatte er davon gesprochen, sein sportliches Lebensziel erreicht zu haben. Alles, was nun folge, sei ein Bonus. Dementsprechend sagt er heute abgeklärt: "Der erste Titel ist sicher der emotionalere gewesen, der zweite noch schöner, weil wir noch besser waren."

Der Wandel lässt sich auch rein farblich nachvollziehen. Waren zu Saisonbeginn 2022 auf Verstappens Helm nur die Umrisse des niederländischen Löwen mit Goldrand versehen, glänzte am erfolgreichen Saisonende der Kopfschutz komplett gülden. Ja, die Assoziation zu Rembrandt ist gewollt, und sie stimmt auch: Ein holländischer Meister der Rennstrecke trägt Goldhelm.

 

Max Verstappen besitzt Eigenschaften von Michael Schumacher

Die Berg- und Talbahn in den Ardennen galt bisher als alleiniges Wohnzimmer von Michael Schumacher, aber spätestens jetzt ist Verstappen dort zum Untermieter geworden. Und er scheint schneller als der ehemalige Ferrari-Pilot den Erfolgsdruck der ersten Jahre in dauerhafte Motivation verwandelt zu haben. Wo sich Schumacher häufig einen Kopf gemacht hat, gibt Verstappen eine selbstbewusste Unbeschwertheit vor, Dämonen scheint er keine zu kennen. Aber natürlich ändert das nichts an seiner Verbissenheit.

Die Art und Weise, mit der der Red-Bull-Pilot seinen Rennwagen, die Rennstrecken und vor allem die Gegner dominiert, erinnert tatsächlich in so vielem an den deutschen Rekordweltmeister und dessen Gnadenlosigkeit beim Gewinnen. Nur hat er das Berufsbild, das Schumi zur Jahrtausendwende über seine ungeheure Intuition und preußische Disziplin neu definiert und professionalisiert hat, weiter perfektioniert. Rennfahren ist heute weit taktischer, die Vorbereitung digitaler. Zum Spaß und weil er offenbar einfach nie genug bekommen kann vom rasenden Wettbewerb, zockt Verstappen neben seinen echten Renneinsätzen häufig beim Sim-Racing mit, auf einem durchaus akzeptablen Niveau. 

Max Verstappen: Harte Hand, harter Hund 

Und anders als der Ausnahmeskifahrer Marco Odermatt, der andere 25 Jahre alte Top-Athlet aus dem Stall der roten Bullen, würde Verstappen wohl nie behaupten, dass Gewinnen ihn müde mache. Es ist seine Sucht, sein Lebensinhalt. Er fixt sich dabei immer selbst an. 15 Grand-Prix-Siege in einer Saison, das hat vor ihm noch kein Formel-1-Fahrer geschafft. Verstappen wird keine Ruhe geben, bis er auch all die anderen Rekorde für die Ewigkeit gebrochen hat. Erfüllt er seinen noch bis 2028 laufenden Vertrag, dann könnte er es – als Serientäter – sogar auf acht Titel bringen. Dann wäre er Max, der Maximale.

Es ergibt wenig Sinn, den bekennenden Realo mit solchen Theorien zu konfrontieren. Zukunft ist immer die nächste Runde, das Hier und Jetzt ist sein Terrain. Wer ihm mit zu philosophischen Fragen kommt, der bekommt bestenfalls ein Stirnrunzeln. Es ist jene Reduktion auf das Wesentliche, die ihn im Cockpit so ungeheuer erfolgreich macht, und sie hat aufs Leben abgefärbt. Was zu tun ist, muss getan werden. Was zu sagen ist, wird gesagt. Das war’s dann auch.

Max Verstappen: Siegeswille hat er vom Vater

Der Motorsport ist seine eigentliche Schule. Regel-Unterricht, das waren nur jene Pflichttage zwischen den Wochenenden. Oft stand Papa Jos schon Donnerstagmittag mit laufendem Motor vor dem Schultor, um den Sohnemann kreuz und quer durch Europa zu den wichtigsten Kart-Rennen zu chauffieren, abgeliefert hat er ihn manchmal erst Montagfrüh, gerade noch so zur ersten Stunde. Als ob das Mantra von Steve McQueen wiedergeboren wäre: "Es wird im Leben vieles mittelmäßig und schlecht gemacht. Deshalb ist es wichtig, dass wir irgendetwas gut tun. Rennen heißt für uns leben. Die Zeit, die zwischen den Rennen liegt, ist bloß warten."

Den unbedingten Willen hat er vom Vater geerbt, einst für kurze Zeit Adjutant Schumachers im Team von Benetton. Dessen Temperament, das auch mal cholerische Züge annehmen kann, besitzt Verstappen zwar auch, aber er zügelt es besser. Nur wenn er sich ungerecht behandelt fühlt, kocht es hoch.

Jos Verstappen und Michael Schumacher 1994 im Rennoverall des Formel-1-Teams Benetton
Max Verstappen Vater Jos (l.) 1994 mit Benetton-Teamkollege Michael Schumacher
Credit: Imago
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Sein Teamkollege Sergio Perez, der ihm in den vergangenen beiden Jahren in entscheidenden Rennen immer den Rücken freigehalten und so zum Titelgewinn beigetragen hat, hat das zu spüren bekommen. Ein nach wie vor unerklärter Vorfall zwischen den beiden aus dem Frühjahr in Monaco wirkte bis zum Saisonende nach, als Verstappen in Brasilien den treuen Gefährten nicht vorbeilassen wollte – weshalb Perez am Ende nur WM--Dritter statt Vize wurde. Sogar eine Teamorder hatte Verstappen verweigert.

Max Verstappen ein Antreiber hinter dem Lenkrad

Mancher sah schon den ungestümen, unkontrolliert nur aufs eigene Wohl bedachten Rookie zurückgekehrt. Doch vielmehr war es Ausdruck der Gnadenlosigkeit, die alle echten Formel-1-Champions auszeichnet, in verschiedenen Ausprägungen. Hart gegen andere, aber am härtesten gegen sich selbst. Wer von seinen Eltern nach einem verlorenen Nachwuchsrennen zur Strafe an der Autobahnraststätte stehen gelassen wird (kurz später aber wieder aufgegabelt wurde), der wird diese Lektion nie vergessen. Sondern wird immer versuchen, allein klarzukommen.

Max Verstappen
Max Verstappen (Nr.1) 2013 als Teenager in seiner letzten Kart-Saison
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Drei Rennen, zwei Ausfälle. Die vergangene Saison schien gelaufen, ehe sie richtig begonnen hatte. Doch Verstappen wurde zum Antreiber hinter dem Lenkrad, überhaupt zum Anstachler. Ihm ist es mit zu verdanken, dass der Rennwagen von Red Bull stärker, leichter und zuverlässiger wurde – und zwar im Rekordentwicklungstempo. Nach drei Siegen in Folge übernahm er erstmals die Tabellenführung von seinem alten Kumpel Charles Leclerc, um sie daraufhin nie wieder herzugeben. Der Draufgänger entpuppt sich als technisch versierter Fahrer.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner lobt Max Verstappen

Den vermeintlichen Wandel hin zu einem Reifenstreichler kommentiert der so Gelobte mit einem verschmitzten Lächeln: "Mit den Gummis konnte ich eigentlich schon immer gut umgehen, nur hat bei mir da niemand draufgeguckt." Jetzt wird Schicht um Schicht der veränderte Charakter eines besonderen Rennfahrers freigelegt. Dringliche Bitten über Boxenfunk aus voller Fahrt heraus kommentiert sein Renningenieur Gianpiero Lambiase stets mit einem "Hab’ verstanden, Max". Hinter den Kulissen beginnt daraufhin sofort eine hektische Suche der Techniker nach schneller Abhilfe.

Max Verstappen
Max Verstappen (r.) mit seinem Vertrauensmann, Red-Bull-Renningenieur Gianpiero Lambiase
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Auch ein gutes Indiz dafür, dass es sich beim System Verstappen um ein sich selbst beschleunigendes handelt: "Ich versuche in jedem Jahr, ein besserer, möglichst kompletterer Fahrer zu werden." Für den Start mit der neuen Rennwagengeneration habe das geheißen, die Risiken und die Fehler zu minimieren: „Ich musste erst eins werden mit dem Auto und ihm vertrauen lernen.“ Als es so weit war, hatte der Mensch der Maschine in puncto Effizienz sogar etwas voraus. "Ich habe noch nie einen derart dominanten Fahrer erlebt", staunt Teamchef Christian Horner.

Im "gnadenlosen" Max Verstappen schlägt ein großes Herz

Aus der richtigen Balance den richtigen Biss zu entwickeln, das ist bei jungen Rennfahrern für gewöhnlich Aufgabe der Teamleitung. Aber Max Verstappen ist Teil der Führungsetage, weit stärker, als es Sebastian Vettel zu Anfang des vergangenen Jahrzehnts gewesen war, dessen Werdegang ansonsten ideal als Blaupause dafür dienen konnte, wieder einen Weltmeister im Getränkerennstall großzuziehen.

Für einmal grantelt Helmut Marko, der Motorsportberater von Red Bull, überhaupt nicht, wenn er darüber spricht, wie der Schützling seine Kompetenzen ausweitet: "Wenn du einen Max hast, ist das natürlich auch eine gewisse Bank. Du kannst sicher sein, dass er aus dem Auto alles herausholt." Es ist eine Eins-zu-eins-Kopie dessen, was Lewis Hamilton so erfolgreich bei Mercedes vorexerziert hat: ein echter Anführer sein. "Außerirdisch", befindet Marko, "das ganze Team ist daran gewachsen."

Seelenverwandt ist er auch mit Christian Horner, mit erst 49 schon dienstältester Boss in der Formel 1. Der Brite sagt: "Ich denke, die DNA unseres Teams ist, dass wir unserer Leidenschaft mit der nötigen Aggressivität folgen. Wir folgen dem Mantra von Didi: No risk, no fun."

Didi Mateschitz und Max Verstappen beim Grand Prix von Österreich 2018
Max Verstappen (r.) Mit dem mittlerweile verstorbenen Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz 2018 beim Grand Prix von Österreich
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Didi, das heißt Mateschitz. Freund der Extremsportler, ein ganz eigener Charakter. Als der Österreicher im Oktober mit 78 seinem Krebsleiden erlag, bescherte ihm sein Rennstall aufs Wochenende genau den Konstrukteurstitel. "Es war schwierig für uns alle. Wir konnten nur das eine tun, Dietrich mit einem Sieg ein bisschen von dem zurückgeben, was er für uns alle getan hat", erzählte Verstappen in Austin über die enorme mentale Belastung.  Statt einer Schweigeminute spielten sie beim Großen Preis der USA den alten Stones-Song "Start me up".

Ein paar Wochen zuvor war Verstappen selbst noch in die Steiermark gereist, um Abschied zu nehmen. Der sonst so kaltschnäuzig erscheinende Rennfahrer zeigte sich bewegt: "Ich werde ihn als einen Mann in Erinnerung behalten, der sich extrem liebevoll um die Menschen gekümmert hat, einen Mann von sanftmütigem Charakter. Ich habe ihn als einen Racer im Herzen kennengelernt. Die Dinge, die wir besprochen haben, haben den Tag schon damals zu etwas ganz Besonderem gemacht. Und jetzt hat diese letzte Begegnung noch viel mehr Tiefe erhalten."

Max Verstappen: Gibt es noch einen Zweiten wie mich? 

Zum Start der neuen Saison fiebert alles auf eine echte Revanche hin, falls die Silberpfeile nach einem Krisenjahr wieder zurückkehren. Zuletzt musste Mercedes-Titelsammler und Teamchef Toto Wolff anerkennen: "Max ist uns einfach davongeflogen." Verstappen gegen Hamilton, das ist auch ein Duell, wer das stärkere Siegergen besitzt. Wie zwei Profiboxer, die den anderen aus der gleichen Gewichtsklasse zu ignorieren versuchen, sind sich der neue und der alte Champ nach den großen Clashs 2021 über eine Saison aus dem Weg gefahren. Jetzt ist die Schonzeit vorbei.

Wobei der weiter reifende Niederländer nicht noch einmal den Fehler machen wird, sich vom Briten zu stark unter Druck setzen zu lassen. Im Gegenteil: Er guckt sich einfach ab, was der Rivale besser macht, das ist seine neue Art der Provokation. Und er adaptiert unheimlich schnell. Als Hamilton den Siegeszug Verstappens schlicht der Genialität des Fahrzeugkonstrukteurs Adrian Newey zusprach, reagierte Verstappen nicht so beleidigt wie früher, sondern konterte clever: "Das Team hat immer einen großen Anteil, Lewis hat seine Titel ja auch auf diese Art gewonnen." Der Replik fügte er noch einen interessanten Nachsatz an: "Natürlich machen außergewöhnliche Fahrer, wie auch Lewis einer ist, in solchen Autos noch mal mehr den Unterschied aus."

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton
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So hat er nach außen nicht nur ein ungekanntes Maß an Demut bewiesen, sondern sich durch das versteckte Kompliment an den Rivalen auch geschickt selbst mit in den Kreis der Großen eingereiht. Wo er zweifellos hingehört. Über das Skandalfinale von Abu Dhabi 2021 haben die beiden nie gesprochen, das muss auf der Strecke geklärt werden. Verstappen hat es hinter sich gelassen, Hamilton tut nur so. Nonchalant selbstbewusst wünscht sich der Titelverteidiger generell mehr Gegenwehr und dass das Fahrerfeld enger zusammenrückt.

Verstappen-Prinzip. Immer Attacke, auch aus dem Nichts 

Gianpiero Lambiase, der Renningenieur, bezeichnet seinen Schützling als "Instinkt-, Herz- und Hirnfahrer" zugleich. Ist das schon das ganze Geheimnis, nur eben konsequenter gelebt als Charles Leclerc oder Lewis Hamilton?

Sebastian Vettel kann der Angelegenheit aus dem vorzeitigen Ruhestand heraus neutraler begegnen, und der Hesse gibt gern zu, in seinen anderthalb Jahrzehnten Königsklasse keinen anderen erlebt zu haben, der in Zweikämpfen so ein Gespür für das Fahrzeug habe wie Max Verstappen: "Er besitzt schon eine unheimliche Kontrolle und bewertet die jeweilige Situation extrem schnell und handelt dementsprechend sofort. Es gab ein paar Situationen, in denen ich mich fragte: ‚Ich weiß jetzt nicht, ob ich so was auch hinkriegen würde.‘ Da kann man nur mit ein bisschen Neid den Hut davor ziehen." Vettel war immer ein erklärter Ehrgeizling, da zählt dieses Kompliment dreifach.

Weltmeister-Tochter Kelly Piquet ist Verstappens Liebesglück

Kelly Piquet steht unten in der nasskalten Boxengasse von Suzuka, schaut auf zu ihrem Lebensgefährten auf dem Podium und begreift als Erste, was mitten im Siegerinterview gerade passiert: nachträgliche Bestrafungen anderer und die komplizierte Zählweise in der Formel 1 machen Max Verstappen vorzeitig zum Champion, obwohl der noch sagt: "Ich bin es nicht." Die Brasilianerin aber hüpft schon auf und ab vor Freude. 

Max Verstappen und Kelly Piquet
Max Verstappen und Kelly Piquet
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Auch sonst ist die Tochter des Dreifachchampions Nelson Piquet der extrovertierte Part des Paares. Der 34-Jährigen, die ein Kind vom russischen Rennfahrer Daniil Kwjat mit in die Beziehung gebracht hat, liegt die Rolle als First Lady. Und offensichtlich gelingt es ihr, dem so auf das Racing konzentrierten Partner auch entspanntere Seiten des Lebens nahezubringen.

Sie ist der Mittelpunkt des privaten Maxiversums. Verstappen kann sich vorstellen, eigene Kinder zu haben, wie er seiner Heimatzeitung im niederländischen Limburg gestand: "Ich möchte auf alle Fälle eine Familie gründen. Und wenn eines der Kinder Rennen fahren will, dann soll es so sein. Aber ich werde das anders anpacken als meine Mutter und mein Vater. Sie haben alles getan, um meine Karriere vorwärtszubringen. Ich will, dass meine Kinder selber entscheiden, was sie machen wollen."

Max Verstappen distanziert sich vom "Mad Max"-Schmähbild

Die Ausschließlichkeit, mit der er den Motorsport betreibt, lässt ein wenig das Charisma eines Champions verkümmern. Bühnentauglich wie Lewis Hamilton wird Max Verstappen wohl nie werden, aber er hat sich im Zusammenspiel mit den Medien geändert. Präziser ist er nicht nur im Lenken, sondern auch mit Worten geworden. Da beginnt sich einer zu distanzieren vom Schmähbild als "Mad Max".

Richtig ärgerlich wird er nur, wenn sein Umfeld oder er angegriffen werden. Der Rest Misstrauen in ihm funktioniert als Warnsystem, als ob er wisse, dass ihm viele außerhalb der Heimat den Erfolg immer noch nicht gönnen. Künstlich erzeugte Kontroversen erkennt er deshalb sofort, pariert sie häufig mit einem gelassenen "Das passt schon". Auch den Kameras von Netflix stellt er sich erst jetzt, nachdem er sich ein Mitspracherecht bei den Szenen für "Drive to Survive" erstritten hatte, die Macher haben ihm die Dinge bislang zu sehr zugespitzt. 

Bliebe noch der Hunger nach mehr. Zweimal Weltmeister, das ist die Kategorie Mika Häkkinen und Fernando Alonso. Aber Dreifach-Champions, das sind die Sennas, die Piquets, die Laudas. Keine Frage, wie sich Max Verstappen in Gedanken seine Ideallinie vorstellt: als Nächstes der Hattrick. Dementsprechend hat die Nummer eins direkt nach Titel Nummer zwei das Ziel für 2023 und darüber hinaus formuliert: "Ich will möglichst so weitermachen." Da dürfte also noch etwas kommen.

 


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