Los Angeles Lakers

Basketball-Star LeBron James knackt 39 Jahre alten Punkterekord in der NBA

LeBron James bricht nach fast 39 Jahren den NBA-Punkterekord von Kareem Abdul-Jabbar. Bei der 130:133-Niederlage gegen Oklahoma City zieht "King James" im dritten Viertel an den 38.387 Zählern von Abdul-Jabbar vorbei, der mit im Publikum saß. 

LeBron James (Los Angeles Lakers)
Credit: Getty Images

LeBron James – der vor zwei Jahrzehnten als jugendliches Wunderkind mit einer Gabe zum Passspiel und einer Leidenschaft für Teamplay in die NBA einstieg, ein unkonventioneller Star, der "mehr Magic Johnson als Michael Jordan" sein würde – holte sich am Dienstagabend NBA-Punkterekord in der Liga .

Mit einem Sprungwurf aus fünf Metern gegen Ende des dritten Viertels des Spiels der Los Angeles Lakers gegen die Thunder erzielte James seinen 38.388. Punkt und schob sich an Kareem Abdul-Jabbar vorbei. Damit zertrümmerte er einen scheinbar unzerbrechlichen Rekord.

Abdul-Jabbar hatte den Scorer-Titel fast 39 Jahre lang inne – mehr als die Hälfte des 76-jährigen Bestehens der NBA.

Wie Abdul-Jabbar zeigte James sein Star-Potenzial bereits als Teenager, lange bevor er in die NBA kam. Wie Abdul-Jabbar erreichte James diesen Höhepunkt mit einer seltenen Kombination aus Talent, Unerbittlichkeit, Gesundheit und Glück. Der Rekord ist ebenso ein Beweis für Langlebigkeit wie für Können.

LeBron James visiert 40.000 Punkte-Marke in NBA an

"Ein Rekord, der fast 40 Jahre gehalten hat und von dem viele dachten, dass er nie gebrochen werden wird. LeBron, Du bist der All-Time-Scoring-Leader der NBA. Gratulation!", erklärte NBA-Boss Adam Silver bei einer spontan einberufenen Zeremonie auf dem Parkett der Arena. 

Abdul-Jabbar war 36 Jahre alt und in seiner 15. NBA-Saison, als er am 5. April 1984 den Rekord von Wilt Chamberlain brach. James, 38, ist in seiner 20. Saison. Seine aktuellen Durchschnittswerte – 30 Punkte, 8,5 Rebounds und 7,1 Assists – liegen alle nahe oder über seinen Karrierewerten. Er gehört immer noch zu den zehn besten aktiven Spielern in der NBA.

Und James plant, so lange zu spielen, wie sein Körper durchhält, was bedeutet, dass er die 40.000-Punkte-Marke knacken könnte, bevor er seine Karriere beendet. 

Wie Abdul-Jabbar symbolisiert James perfekt die von ihm dominierte Ära. Zu Abdul-Jabbars Zeiten beherrschten die Giganten das Spiel, kämpften um die Position in der Nähe des Korbs und erzielten die überwiegende Mehrheit ihrer Punkte von dort. Zwischen Chamberlain und Abdul-Jabbar hielten 2,10-Meter-Spieler 57 Jahre in Folge den Scoring-Titel.

"King James" profitiert von Dreipunktewürfen

Aber James wuchs in einer NBA auf, in der Dreipunktewürfe jetzt an erster Stelle stehen, wo große Männer zunehmend wie Guards spielen und wo traditionelle Positionen jede Bedeutung verlieren. Mit 2,06 Meter ist James der kleinste NBA-Punkterekordhalter seit Bob Pettit (ebenfalls 2,10 m), der den Titel 1965 an Chamberlain abgeben musste.

Auf dem Weg in seine Rekordnacht hatte James 6.699 Punkte mit Dreipunkte-Würfen erzielt, ein Wurf, den es bis 1979 in der NBA nicht gab und der in den 1980er und 1990er Jahren mit Bedacht eingesetzt wurde.

Aber was James wirklich auszeichnet, ist, dass das Werfen nie seine Hauptaufgabe war, oder zumindest nicht die Art und Weise, wie er sich selbst definierte. Als High-School-Phänomen in Akron (Ohio) dominierte James sowohl mit seinem Passspiel und seiner Spielweise als auch mit seinen Würfen und freute sich über den Erfolg seiner Teamkollegen.

Als James und Carmelo Anthony, damals ein Neuling aus Syracuse, 2003 in den NBA-Draft kamen, debattierten Experten, wer die bessere Karriere haben würde, wobei Anthonys Anhänger seine überlegenen Würfe anführten.

LeBron James "mehr Magic als Michael"

Ein denkwürdiger Werbespot für Schuhe mit dem damals 19-jährigen James stellte ihn als Basketball-Propheten dar mit einem Weitblick auf dem Parkett, der "Ruhm für das Team wollte". Von dem Moment an, als er in der NBA kam, wurde James "mehr Magic als Michael" attestiert, eine Charakterisierung, die Magic Johnson selbst wiederholt bestätigte, selbst als James zu einem dominanten Werfer wurde.

"Er ist immer noch mehr ich als Michael", sagte Johnson 2017 gegenüber Bleacher Report und zitierte James‘ Fähigkeit, das Spiel wie ein Point Guard zu kontrollieren, selbst als James in diesem Frühjahr Jordan überholte, um der beste Playoff-Werfer aller Zeiten in der NBA zu werden.

Es war eine Ehre, die James selbst in diesem Moment mit widersprüchlichen Gefühlen zurückließ. Jordan war sein Idol. Aber Johnson war sein Vorbild.

"Nein, nein, nein", sagte James dann. "Ich bin kein Werfer, Mann. Ich habe in meiner Karriere zu hart gearbeitet, um dieses Label von Anfang an zu haben. Ich will das richtige Spiel, ich habe den Erfolg meiner Teamkollegen immer geliebt – und deshalb bin ich kein Werfer. Ich habe das Glück, die Nummer 1 in allen Playoff-Punkten zu sein. Aber ich denke, das ist nur ein Nebenaspekt davon, dass ich das Spiel einfach richtig spiele."

Lakers-Star auf Platz vier der Karriere-Assists

Diese Tugenden ließen nie nach, obwohl James seit seinem zweiten Jahr in der Liga bis heute jede Saison mindestens 25 Punkte pro Spiel erzielte – einschließlich eines Scoring-Titels (30 Punkte pro Spiel) in der Saison 2007/08. Getreu seiner Team-First-Philosophie hat James in seiner Karriere durchschnittlich 7,3 Assists pro Spiel erzielt, einschließlich eines Assists-Titels (10,2 pro Spiel) in der Saison 2019/20. Er ist kürzlich auf den vierten Platz aller Zeiten bei Karriere-Assists aufgestiegen und hat die legendären Point Guards Steve Nash und Mark Jackson überholt.

Auf seinem Weg hat James vier MVP-Trophäen, vier Meisterschaften, 19 All-Star-Auftritte, 18 All-NBA-Nominierungen, sechs All-Defensive-Teamauswahlen und jetzt, was einst der unwahrscheinlichste Titel von allen zu sein schien, den NBA-Punkterekord eingesackt. 

NBA-Punkteliste:

Platz Spieler Punktzahl Spiele
1 LeBron James 38 390 1410
2 Kareem Abdul-Jabbar 38 387 1560
3 Karl Malone 36 928 1476
4 Kobe Bryant 33 643 1346
5 Michael Jordan 32 292 1076
6 Dirk Nowitzki 31 560 1522
7 Wilt Chamberlain 31 419 1045
8 Shaquille O'Neal 28 596 1207
9 Carmelo Anthony 28 289 1260
10 Moses Malone 27 409 1329

 

Stimmen zum NBA-Rekord von LeBron James:

 

US-Präsident Joe Biden: "Gratulation LeBron. Du hast die Nation inspiriert, besser zu werden. Mach weiter so!"

Ex-US-Präsident Bill Clinton: "Glückwunsch zu diesem Meilenstein. Das ist nicht schlecht für einen Pass-First-Spieler."

James' Ehefrau Savannah: "Ich bin stolz auf Dich. Du hast es geschafft, Du solltest Dich feiern. Du verdienst all den Respekt und all die Blumen. Ich bin wahnsinnig stolz auf Dich."

Kareem Abdul-Jabbar: "LeBron hat dieses Spiel von Anfang an dominiert. Er macht das seit fast 20 Jahren. Man muss ihm Respekt zollen, wie er dominiert und wie er seine Teams zu Meisterschaften geführt hat."

Dirk Nowitzki: "Unglaublich!! Gratulation @KingJames"

NBA-Star Stephen Curry: "Gratulation @KingJames. Legendärer Stoff hier #38388."

Carmelo Anthony: "Ich liebe Dich, King."

Magic Johnson: "Ich hätte nie gedacht, dass dieser Rekord je gebrochen wird. Es bedeutet mir noch mehr, weil Du diesen Rekord in purple und gold, den Farben der Lakers, brichst."

 

Mehr Sport-News:

Mit dem NFL Draft 2023 in Kansas City startet eine neue Football-Ära in Deutschland: Nicht mehr Pro7, sondern RTL ist der neue Free-TV-Partner der NFL. Was bedeutet das? Wieso ist die Liga diesen Schritt gegangen? Worauf können sich die Fans einstellen?

Die NFL-Saison und der Super Bowl werden ab 2023/2024 in Deutschland von einem neuen TV-Sender im Free-TV übertragen. Anstatt ProSiebenSat.1 und ran.de wird RTL in Zukunft die beste Football-Liga der Welt zeigen. Was wird aus dem #ranNFL-Expertenteam?

"Coach" Patrick Esume nimmt nach dem Ende von #ranNFL Abschied von der TV-Crew in München. Am Sonntag war Esume zum letzten Mal live im TV-Studio von ProSieben. Die NFL läuft künftig bei RTL. Die Zukunft von Esume ist noch unklar.