Australian Open

Kiwis Corner: Australien steht hinter Nadal - aber Medwedew hat Ass im Ärmel

Nicolas Kiefer analysiert für Sports Illustrated die Australian Open. In seiner Kolumne spricht er über den grandiosen Finalsieg von Ashleigh Barty. Außerdem blickt Kiwi aufs Herrenfinale. Rafael Nadal muss sich vor Daniil Medwedew in acht nehmen. 

Credit: Getty Images

Was für eine unglaubliche Leistung von Ashleigh Barty. Sie hat die Australien Open ohne Satzverlust gewonnen. Am Anfang des Matches gegen Danielle Collins wirkte sie noch etwas nervös, aber sie konnte dem enormen Druck standhalten. 

Im zweiten Satz lag sie 1:5 zurück. Mit ihrem großen Kämpferherz und den australischen Fans im Rücken hat sich Barty wieder zurückgekämpft. 44 Jahre nach Chris O’Neil hat somit wieder eine Australierin das Turnier gewonnen.

Ashleigh Barty wird sehr lange die Nummer 1 bleiben

Wow, was für ein spezieller Tag für das ganze Land! Wenn sie so weiterspielt, wird sie ganz klar und sehr lange die Nummer 1 bei den Damen bleiben. Barty ist erst 25 Jahre alt und sie steht jetzt schon 111 Wochen auf Platz eins. In der ewigen Weltrangliste ist sie schon Achte. 

Bei den Herren kann Rafael Nadal im Finale am Sonntag auch Geschichte schreiben und seinen 21. Grand-Slam-Titel gewinnen. Zum letzten Mal hat Nadal die Australian Open vor 13 Jahren gewonnen, als er 2009 als Sieger vom Platz ging.

Aber Daniil Medwedew wird alles daransetzten, das zu verhindern. Nach seinem US-Open-Sieg 2021 hat er die Chance auf seinen zweiten Grand-Slam-Titel in Folge. Nadal muss aufpassen, denn Medwedew ist seit 13 Grand-Slam-Matches ungeschlagen. 

Aufgepasst Rafa! Medwedew hat einen Hammer-Aufschlag

Es wird ein verdammt enges Match, aber vielleicht eines der besten in den letzten Jahren. Für Nadal und Medwedew steht so viel auf dem Spiel. Beide haben den Sieg verdient, aber ich kann mir vorstellen, dass das Publikum voll hinter Rafa steht.

Die Australier wollen dabei sein, wenn sich Nadal seinen 21. Grand-Slam-Titel schnappt. Aber wenn einer den Spanier stoppen kann, dann Medwedew. Ich bin gespannt, wer am Ende den Pokal in die Luft heben wird. 

Je länger die Ballwechsel sind, desto größer werden die Chancen für Nadal sein. Medvedev wird versuchen die Ballwechsel kurz zu halten. Er hat das Spiel dazu. Er spielt sehr flach und gerade, dies könnte zum Problem für Rafa werden. 

Wichtig wird auch, wie gut Nadal mit dem starken Aufschlag von Medvedev zurechtkommt. Das ist ein echtes Ass, was der Russe im Ärmel hat. Wenn er diesen Trumpf ausspielt, könnte Medwedew zum großen Spielverderber im Finale werden. 

Euer Kiwi.

Zur Person: Nicolas Kiefer ist ein ehemaliger Tennis-Profi, der 2010 seine Karriere beendete. Seine größten Erfolge waren Olympia-Silber im Doppel 2004 an der Seite von Rainer Schüttler sowie sechs Turniersiege auf der ATP-Tour. Bei den Australian Open stand er 2006 im Halbfinale. 1997 war er Viertelfinalist in Wimbledon sowie im Jahr 2000 bei den US Open. Bei den French Open erreichte er 2005 das Achtelfinale. 

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