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Immer mehr ukrainische Sport-Stars kämpfen im Krieg gegen Russland

Von Box-Weltmeistern bis hin zu Fußball-Stars - immer mehr ukrainischer Sportler wehren sich gegen den kriegerischen Angriff von Russland. Einige kehren sogar in die Ukraine zurück, um sich der Armee anzuschließen und mit Waffen zu kämpfen.

Vitali Klitschko
Credit: Imago
  • Vitali und Wladimir Klitschko kämpfen für Freiheit der Ukraine
  • Box-Weltmeister Oleksandr Usyk kehrt in Ukraine zum Kämpfen zurück
  • Ehemaliger Biathlet Jewgen Malischew stirbt mit 19 Jahren

Vitali Klitschko, Ex-Weltmeister im Schwergewicht und Bürgermeister von Kiew, sagte noch vor dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine, dass er "bereit sei, zu den Waffen zu greifen".

"Ich gehe auf einen Schießstand. Ich kann fast jede Waffe abfeuern", meinte der ehemalige Boxer, der 2014 eine führende Rolle bei den Maidan-Protesten spielte.

Auch sein Bruder Wladimir, ebenfalls Ex-Weltmeister im Schwergewicht, hat sich freiwillig zum Kampf gemeldet.

Der amtierende Schwergewichts-Weltmeister Oleksandr Usyk dachte zu Beginn des Jahres noch daran, seinen Titel in einem Rückkampf mit dem Briten Anthony Joshua zu verteidigen - stattdessen kehrte Usyk in die Ukraine zurück, um seine Familie zu verteidigen.

Box-Weltmeister Oleksandr Usyk will seine Familie verteidigen

Usyk, der nach Beginn der Invasion sofort in seine Heimat zurückkehrte, meinte gegenüber CNN: "Ich verteidige mein Zuhause, meine Frau, meine Kinder, meine Angehörigen", die sich im Keller seines Hauses in der Nähe von Kiew verstecken. 

"Ich will nicht schießen, ich will nicht töten", meinte Usyk. Der Boxer erklärt aber, dass er "keine andere Wahl" hat. Wenn sein Land und seine Familie angegriffen werden, muss man sich wehren.

Vasiliy Lomachenko, Ex-Weltmeister im Leichtgewicht und zweimalige Olympiasieger, ist ebenfalls nach Hause zurückgekehrt, um bei der Verteidigung der Stadt Belgorod-Dnestrovsky in der Nähe von Odessa zu helfen. Der 34-Jährige postete auf seiner Facebook-Seite ein Bild von sich in Militäruniform mit Gewehr über der Schulter.

Russen Daniil Medwedew und Andrey Rublew sind gegen den Krieg

Der ehemalige ukrainische Tennisspieler Sergej Stakhovsky hofft, dass er nicht schießen muss, der sich in Kiew den freiwilligen Milizen angeschlossen hat.

"Ich weiß, wie man die Waffe benutzt. Wenn ich muss, muss ich. Ich hoffe aber, dass ich die Waffe nicht benutzen muss", sagte die ehemalige Nummer 31 der Welt, der Roger Federer 2013 in Wimbledon schlug, gegenüber BBC.

Tennisspielerin Elina Svitolina drohte diese Woche beim ATP-Turnier in Monterrey damit, das Spiel gegen die Russin Anastasia Potapova zu boykottieren. Am Ende spielte sie und gewann. Svitolina trug ein gelbes Oberteil und einen blauen Rock, die Farben der ukrainischen Flagge.

Mehrere russische Spitzenspieler haben sich ebenfalls gegen den Krieg ausgesprochen. Darunter sind die neue Nummer eins der Männer, Daniil Medwedew, die Nummer sechs der Welt, Andrey Rublew, und Russlands beste Spielerin Anastasia Pavlyuchenkova.

Ex-Biathlet Jegen Malischew stirbt mit 19 Jahren im Krieg

Ukrainische Fußballer in der Premier League wie Oleksandr Zinchenko und Andriy Yarmolenko versuchen ebenfalls, ein Zeichen des Widerstands gegen den Krieg zu setzen.

"Wir fordern die gesamte Fußballgemeinschaft der Welt auf, sich der russischen Propaganda zu widersetzen und die Wahrheit über den Krieg in der Ukraine zu zeigen und zu sagen", meinte Mittelfeldspieler Zinchenko von Manchester City. 

Der ukrainische Fußballverband teilte mit, dass ein Aufruf der Spielern eine halbe Million Euro (556.649 US-Dollar) für die Armee eingesammelt hat.

Aber es gibt auch schon Tote. Ex-Biathlet Jegen Malischew kam bei Kämpfen in der Nähe von Charkiw ums Leben. Er wurde nur 19 Jahre alt.

Auch Dmytro Pidruchnyi, Biathlon-Weltmeister in der Verfolgung 2019, bereitet sich auf den Kampf vor. Er hat sich der Nationalgarde in der westukrainischen Stadt Ternopil angeschlossen.

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