Golf

Neuer Ärger auf der LIV Tour: Patrick Reed will 750 Millionen Dollar wegen Rufmords

Kurioser geht's immer. Im Golf auf alle Fälle. Denn mit Patrick Reed zieht nun erneut ein Golfer der LIV Tour vor Gericht. Reed, Masters-Champion von 2018, verklagt den Golf Channel und dessen Analysten Brandel Chamblee auf 750 Millionen Dollar – wegen Rufmords.

Patrick Reed
Credit: Getty Images
  • Patrick Reed verklagt Golf Channel auf 750 Millionen Dollar
  • Die Klage lautet auf Rufmord und Diffamierung
  • In der Anklageschrift wurde der Name "Tiger Woods" falsch geschrieben

Die Farce im Weltgolf scheint kein Ende zu nehmen. 

Jetzt verklagt der ehemalige Masters-Champion Patrick Reed – der mittlerweile auch auf der LIV Tour spielt – den Golf Channel und dessen Moderator und Analysten Brandel Chamblee auf 750 Millionen Dollar.

Der Grund: Chamblee und der Golf Channel hätten Reed diffamiert seit dieser 23 Jahre alt war und daraus finanzielles Kapital geschlagen. 

In der 30-seitigen Anklageschrift zeichnet Reeds Anwalt ein Bild des systematischen Rufmordes am heute 32-jährigen Reed – und weist dabei unter anderem auch der PGA-Tour eine Rolle zu.

Chamblee und Golf Channel hätten es "aktiv auf Patrick Reed abgesehen, seit er 23 Jahre alt war"

Dem Schriftstück zufolge hätten der Golf Channel und Chamblee "es aktiv auf Reed abgesehen, seit er 23 Jahre alt war, um seinen Ruf zu zerstören, Hass zu schüren und ein feindliches Arbeitsumfeld für ihn zu schaffen, und mit der Absicht, seinen Namen und seine Leistungen als junger, elitärer Weltklasse-Golfer zu diskreditieren."

Weiterhin wird Reed in der Klage als am meisten verunglimpfter Spieler der PGA Tour dargestellt. Den Beklagten wird vorgeworfen, diesen Umstand geschürt und sogar Kapital daraus geschlagen zu haben:

"Es ist auf der Tour bekannt, dass Mr. Reed mehr als jeder andere Golfer von Fans oder Zuschauern beschimpft wurde, die Obszönitäten schreien durften, nur um vom NBC Golf Channel dafür verherrlicht zu werden, weil es den Beklagten Chamblee und dem Golf Channel "Klicks", Zuschauerzahlen, Einschaltquoten und höhere Einnahmen bringt."

In der Anklageschrift ist der Name von Tiger Woods falsch geschrieben

Kurioserweise zieht die Anklageschrift auch Parallelen zu Cristiano Ronaldo und Tiger Woods, wobei der Name "Woods" sogar falsch geschrieben wurde, wie ein Auszug aus der Anklageschrift zeigt, den unter anderem das Golfnews-Portal nationalclubgolfer.com veröffentlichte: 

“Mr Reed is the youngest World Golf Champion ever, beating out Tiger Wood’s (sic) record of youngest World Golf Champion by 26 days. Mr Reed is also the fourth American golfer to receive an honorary lifetime membership on the European Tour; the previous three Americans were the late Arnold Palmer, Jack Nicklaus, and Tom Watson.”

Anklage: Chamblee sei "primäres Sprachrohr" um Agenda gegen LIV Golf voranzutreiben

Was in Bezug auf die neue LIV Golf Invitational Series interessant ist: Die Anklage weist Chamblee eine sehr spezielle Rolle zu. So sei der Fernsehmann, der als Spieler selbst einen Titel auf der PGA-Tour gewinnen konnte, zum "primären Sprachrohr und Agenten von Golf Channel geworden, um diese verleumderische Agenda voranzutreiben und Herrn Reed, LIV und anderen Golfspielern, die bei LIV unter Vertrag stehen, schweren Schaden zuzufügen."

Tatsächlich äußerte sich Chamblee wiederholt – so wie hier in der Dan Patrick Show – kritisch zur neuen, vom saudi-arabischen Staatsfonds finanzierten, Golfserie. Er sprach zum Beispiel über die von diktatorischen Regimen genutzte Praktik des "Sportswashing" und verwies auf die prekäre Situation in Saudi-Arabien, was den Umgang mit Menschenrechten anbetrifft.

Chamblee hatte sich in der Vergangenheit öffentlich zu angeblichen Regelverstößen Reeds geäußert

Bereits 2020 hatte Reed eine Unterlassungsaufforderung an Chamblee geschickt, nachdem dieser sich wiederholt deutlich und zu Ungunsten Reeds über dessen "Betrug" bei einem Bunkerschlag während der Hero Open im Jahr 2019 geäußert hatte.

Auch später sei in Zusammenhang mit Reed immer wieder über Regelverstöße berichtet worden, die, so Reeds Anwalt, so nicht stattgefunden hätten.

Reed und dessen Familie seien durch die Anschuldigungen aber enorme finanzielle Schäden – in Form verlorener Sponsoren-Deals – entstanden, für die der Golfer nun 750 Millionen Dollar einklagt. 

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