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US Masters 2023: Beim Champions Dinner ist Ärger zwischen LIV- und PGA-Golfern vorprogrammiert

Am Donnerstag startet das US-Masters. Doch bereits die gesamte Turnierwoche über herrscht Trubel im Augusta National Golf Club. Am Dienstag steht das traditionelle Champions Dinner an, wo LIV-Golfer auf PGA-Stars treffen. Die Beteiligten befürchten Ärger.

Masters Tournament Augusta
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Der altehrwürdige Ben Crenshaw, Masters-Champion von 1984 und 1995, nimmt in diesem Jahr zwar nicht mehr am Masters-Turnier teil, aber er spielt in dieser Woche im Augusta National dennoch eine wichtige Rolle.

Denn Crenshaw steht dem jährlichen Champions Dinner als eine Art De-facto-Gastgeber vor und gibt den Ton für die Veranstaltung an, zu der nur ehemalige Champions und der Clubvorsitzende Fred Ridley eingeladen sind.

Ben Crenshaw beim Masters 2022
Der zweifache Masters-Champion Ben Crenshaw
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Normalerweise ist das eher Vergnügen als Job, In Anbetracht der Spannungen zwischen jenen Ex-Masters-Champions, die in die LIV Golf League gewechselt, und jenen, die auf der PGA Tour und der DP World Tour verblieben sind, könnte sich der Job des 71-jährigen Crenshaws dieses Mal aber womöglich etwas komplizierter gestalten.

"Um ehrlich zu sein, bin ich ein wenig besorgt", sagte Crenshaw am Sonntag im Augusta National, wo er den Platz am letzten Tag, an dem er vor dem großen Turnier für Mitglieder und ihre Gäste geöffnet ist, noch einmal spielte. "Ich bin mir nicht sicher, was passieren wird. Ich gehe davon aus, dass sich die kühleren Köpfe durchsetzen werden und alles gut wird."

Masters 2023: Ben Crenshaw, Gastgeber des Champions Dinners 2023 zeigt sich "ein wenig besorgt"

Crenshaw, der 19 Mal auf der PGA Tour gewann und nach seinem Masters-Sieg 1984 im Jahr 1985 erstmals am Champions Dinner teilnahm, sagte er habe bereits einen Plan, wie er die Feierlichkeiten einleiten wolle. Und obgleich Crenshaw als inoffizieller Gastgeber (er übernahm die Rolle bereits 2005) durchaus über Erfahrung verfügt, könnte es in diesem Jahr durchaus kniffliger werden als bislang, die Veranstaltung in trauter Gemeinsamkeit über die Bühne zu bringen.

Für zusätzliche Unannehmlichkeiten neben der auf der Hand liegenden Thematik, könnten auch die jüngsten Äußerungen des dreimaligen Masters-Siegers Gary Player sorgen, der gegenüber der Londoner Times unter anderem seine Frustration darüber erklärte, dass er den Platz im Augusta National nicht mit Familienmitgliedern spielen dürfe.

Das Champions Dinner - oder offiziell das "Masters Club Dinner" - wurde erstmals 1952 auf Veranlassung von Ben Hogan veranstaltet, der das Turnier im Jahr zuvor gewonnen hatte und den Abend als Möglichkeit nutzen wollte, "in Erinnerungen zu schwelgen, sich auszutauschen und zu entspannen" (O-Ton Hogan: "reminisce, swap banter and relax.").

PGA-Legende Fred Couples über LIV-Stars: Phil Mickelson ist ein "Spinner", Sergio Garcia ein "Clown"

Die Tradition besteht bis heute. Wobei es auch guter Brauch ist, dass der jeweilig amtierende Champion – in diesem Jahr also Scottie Scheffler – das Menü bestimmt.

Fred Couples, 63, der das Masters 1992 gewann, goss kürzlich noch einmal Öl ins Feuer der Debatte zwischen LIV League und PGA Tour, bezeichnete LIV-Golfer Phil Mickelson als "Spinner" (O-Ton Couples: "Nutbag") und Sergio Garcia, der ebenfalls in der LIV League spielt, als "Clown".

"Geht einfach zur LIV Tour, aber hört auf, etwas schlecht zu reden, von dem ich seit 42 Jahren Teil bin", so Couples.

Anfang des Jahres wurde Tiger Woods gefragt, wie er sich das Masters in Bezug auf den LIV Golf-Aspekt vorstelle.

Tiger Woods zum Champions Dinner beim Masters 2023: "Scottie [Scheffler] gebührend ehren"

"Ich weiß", so Woods, "dass einige unserer Freundschaften sicherlich einen anderen Weg eingeschlagen haben, aber wir werden sehen, wann das alles eintritt"

Auf die Frage nach dem Dinner, das von Titelverteidiger Scottie Scheffler ausgerichtet wird, antwortete Woods: "Das Champions Dinner wird natürlich ein Thema sein, über das man spricht. Aber es geht darum, Scottie zu ehren. Scottie ist der Gewinner, es ist sein Dinner. Wir müssen also sicherstellen, dass Scottie gebührend geehrt wird, aber müssen auch die Art der Ereignisse, die Menschen, die uns [in Richtung LIV League] verlassen haben und unsere rechtliche und emotionale Situation berücksichtigen.

Die rechtliche Situation ist die folgende: LIV Golf hat die PGA Tour wegen Handelsbeschränkung verklagt, die PGA Tour hat inzwischen Gegenklage eingereicht.

Masters 2023: LIV-Golfer Mickelson, Schwartzel, Watson, Garcia, Reed und Johnson beim Champions Dinner dabei

Sechs ehemalige Champions, die jetzt für LIV Golf spielen, werden beim Dinner erwartet: Mickelson (2004, 2006, 2010), genauso wie Charl Schwartzel (2011), Bubba Watson (2012, 2014), Sergio Garcia (2017), Patrick Reed (2018) und Dustin Johnson (2020).

Crenshaw, 71, reiste am Sonntag mit Ehefrau Julie und Familie von seinem Wohnort in Texas nach Augusta. Crenshaw trat 1972 erstmals als Amateur beim Masters an und spielte das prestigeträchtigste Turnier der Golfwelt bis 2015 44 Jahre in Folge.

Zusätzlich zu seinen beiden Siegen erreichte Crenshaw neun weitere Top-10-Platzierungen bei dem Turnier. Im Jahr 2002 wurde er in die World Golf Hall of Fame aufgenommen.

 


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