Boxen

Legendäre Momente: Als Foreman beim "Rumble in the Jungle" für Ali betete

Legendäre Momente der Sportgeschichte: Im Oktober 1974 Jahren findet mit dem "Rumble in the Jungle" der größte Boxkampf aller Zeiten statt. Muhammad Ali knockt seinen Gegner George Foreman in Runde acht aus und krönt sich zum Schwergewichts-Boxweltmeister.

Duell der Generationen: Ali und Foreman 1974
Credit: Neil Leifer

George Foreman hatte keine Zweifel, nur eine große Sorge. Natürlich würde er auch diesen Kampf gewinnen, so wie die 40 zuvor, 37 davon mit einem K.-o.-Schlag. Der amtierende Schwergewichtsweltmeister traf aber nun auf ein Idol eines großen Teils der Menschheit, er wollte es einfach nur nicht töten. Und so kniete er an jenem 30. Oktober 1974 vor dem "größten Boxkampf aller Zeiten" in der Kabine nieder und betete, dass Cassius Clay alias Muhammad Ali diesen Tag überlebe. Sein Wunsch sollte in Erfüllung gehen, seine Erwartung und die der meisten Experten indes nicht. Muhammad Ali ging in Kinshasa, der Hauptstadt des zentralafrikanischen Staates Zaire (heute Demokratische Republik Kongo) als Sieger hervor – und Foreman ein zweites Mal in jenen frühen Morgenstunden in die Knie.

Boxen: George Foremans schlimmster Tag

Nicht lange, aber als er in Runde acht wieder aufstand, war er schon ausgezählt. "Eine verdammte Sekunde" habe ihm nur gefehlt, jammerte Foreman hinterher und verfiel in Depressionen. „Es war der schlimmste Tag meines Lebens“, sagte er noch 40 Jahre später. Für die Sportwelt war es ein monumentaler Tag. Der "Rumble in the Jungle" (Schlägerei im Dschungel) wurde verfilmt, besungen und in Büchern verarbeitet. Die Geschichte: Ein jugendlicher Held trifft in einer skurrilen Atmosphäre auf einen tief gefallenen Herausforderer, dem aber die Sympathien gelten. Und es geht um mehr Geld denn je. 

Rumble in the Jungle
Rumble in the Jungle
Credit: Neil Leifer
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Der Kampf der beiden Schwergewichtsboxer aus den USA fand nur deshalb in Zaire statt, weil die Einnahmen steuerfrei waren. So konnten die Kontrahenten jeweils fünf Millionen Dollar Preisgeld einstreichen. Zaires Diktator Mobutu nutzte den Kampf als Werbeveranstaltung, ein größeres Sportevent hatte der Kontinent nie gesehen, das internationale Rockbands umrahmten. Um die US-Zuschauer zu bedienen, wurde es auf vier Uhr morgens (!) gelegt, in den Staaten war es 22 Uhr. Auch der Rest der Welt sah elektrisiert zu. Würde der seinen großen Worten meist große Taten folgen lassende Ali das ungeschriebene Box-Gesetz für abgelöste Weltmeister ("They never come back") widerlegen können? 

"Rumble in the Jungle": Duell der Generationen

Muhammad Ali war sein WM-Titel von 1964 wegen seiner Weigerung, am Vietnam-Krieg teilzunehmen, aberkannt worden. Sie hatten ihn drei Jahre gesperrt und nach seinem Comeback 1970 bröckelte sein Mythos. Er verlor gegen Joe Frazier und Ken Norton – Foreman schlug sie mühelos. Ali war schon 32 und sieben Jahre älter – und Außenseiter, aber mit dem Mundwerk immer noch der Größte. "Ich habe mit einem Alligator gerungen, mit einem Wal gerauft, dem Blitz Handschellen angelegt und den Donner eingekerkert", fantasierte er auf der Pressekonferenz. Foreman habe keine Klasse, keine Geschicklichkeit und nicht mal einen harten Schlag, es werde "ein einseitiger Kampf". Der Titelverteidiger konterte mit einem Gähnen und befand, "Ali pfeift zurzeit laut auf dem Friedhof". 

Der Kampf, der schon Ende September hätte stattfinden sollen, ehe sich Foreman verletzte, fand im größten Stadion des Landes statt, 40.000 Menschen fanden sich zur frühen Morgenstunde ein. Sie hielten zu Ali, der auf seine afrikanischen Wurzeln verwies. Der Ruf "Ali, boma ye!" wurde zum Ohrwurm jenes Dramas, übersetzt "Ali, töte ihn!". Das geschah nicht, aber er trickste Foreman aus, hielt sich oft an den Seilen auf, ohne im übertragenen Sinne in den Seilen zu hängen. Er sparte Kraft und hielt Foremans Schlagwirbel souverän aus, kassierte nur einen Kinnhaken. Der Box-Journalist Hartmut Scherzer schrieb: "Ali stand in dieser heißen afrikanischen Nacht (30 Grad; die Red.) wie ein Fels und schlug wie ein Pferd." Alle drei Ringrichter hatten ihn nach sieben Runden vorne gesehen, nach 178 Sekunden in Runde acht nahm er ihnen die Entscheidung ab.  

 

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