#kroos 90: 90 Prominente stellen Toni Kroos alles außer "Scheißfragen"
- Publizist Oliver Wurm veröffentlicht Interviewheft mit Titel #kroos90
- 90 Prominente stellen Toni Kroos jeweils eine Frage, Kroos antwortet
- E-Paper kostet 1,90€, 90 Cent pro verkaufter Ausgabe gehen an Toni-Kroos-Stiftung
Der Sportsommer 2022 wird uns aus vielerlei Gründen unvergessen bleiben: Da wäre die tolle Fußball-Europameisterschaft der Frauen in England im Juli oder zuletzt die European Championships in München – Ein Ereignis aus dem Mai zog sich aber – und zugegeben: auch als eine Art "Running Gag" – durch den Sportsommer.
Die Rede ist vom Finale der Champions League am 28. Mai, das Real Madrid gegen den FC Liverpool gewann. Toni Kroos untermauerte mit diesem, seinem fünften Triumph in der Fußball-Königsklasse seinen Status als erfolgreichster deutscher Fußballprofi aller Zeiten. Was allerdings genauso in Erinnerung blieb wie das Spiel, war ein Field-Interview danach. Die Protagonisten, sie ahnen es: Toni Kroos und der ZDF-Journalist Nils Kaben. Kroos' fast Kult gewordener Wortlaut nach Kabens dritter Frage:
»Du hattest 90 Minuten Zeit, Dir vernünftige Fragen zu überlegen. Ehrlich. Und dann stellst Du mir zwei so Scheißfragen«
Überhaupt keine "Scheißfragen", sondern, ganz im Gegenteil, eine absolut gelungene Aktion, überlegte sich nun, 90 Tage nach dem Kult Interview, der Hamburger Journalist Oliver Wurm. Jetzt erscheint ein Interview-Magazin mit dem Titel #90kroos – das Charity-Interview
#90kroos: 90 Tage nach dem Kult-Field-Interview dreht sich alles um die 90
Das Konzept: 90 Prominente stellen Toni Kroos 90 Fragen (jeweils eine) und Toni Kroos beantwortet sie. Entstanden ist ein PDF-Magazin (oder E-Paper) und die Liste der prominenten Fragenden könnte kaum hochkarätiger sein.
Kleines Name Dropping gefällig? Es fragen unter anderem: Roger Federer, Robbie Williams, Klaas Heufer-Umlauf, Usain Bolt, Jogi Löw, Franz Beckenbauer und, klar, Nils Kaben. Sie stellen dem Fußball-Weltmeister von 2014 interessante, humorvolle, ernste, oder auch nicht ganz ernst gemeinte Fragen und Kroos nahm sich in zwei mehrstündigen Sitzungen Zeit für die Beantwortung jeder einzelnen.
Das 179 Seiten starke PDF-Magazin gibts auf United Kiosk für 1,90 zu kaufen. Das Wichtigste: 90 Cent aus jedem verkauften E-Paper kommen der Toni-Kroos-Stiftung zugute.
Toni Kroos sagt zum Projekt: "Ganz sicher das wichtigste Interview meiner Karriere. Das auch noch meine Stiftung und damit kranke Kinder profitieren, setzt dem ganzen die Krone auf! Die Resonanz und die Vielfalt der Fragen hat mich gefreut – und auch gefordert.“
Denn tatsächlich ging das Interview-Projekt, so Initiator Oliver Wurm, in die "Nachspielzeit" und es fanden sich nicht nur 90 prominente Frager, sondern gleich 116.
Hier eine kleine Auswahl der interessanten Fragen aus #kroos90 – das Charity-Interview:
Ex-Nationaltrainer Jogi Löw fragt:
"Erinnerst Du Dich an meinen ersten Nominierungsanruf?"
Toni Kroos antwortet:
Definitiv! Im Januar 2010. Im März stand ein Testspiel in München gegen Argentinien an. Ein bisschen hatte ich auf die Berufung gehofft, da ich eine gute Saison mit Leverkusen spielte. Wir gewannen am Wochenende nach dem Anruf 3:0 in Hoffenheim – ich spielte mit einem Selbstvertrauen, das ich so vorher noch nie gespürt hatte, schoss ein Tor, legte zwei auf. Gegen Argentinien durfte ich nach rund 70 Minuten für Thomas Müller rein. Da wusste ich: Es gibt jetzt eine echte Chance, den Sprung in den WM-Kader für Südafrika zu schaffen.
Popstar Robbie Williams fragt:
"Hey Toni, Du hast die Wahl – was wärest Du am liebsten: Golfer auf der PGA-Tour? Ein Sänger wie ich, der in Stadien spielt? Tech-Unternehmer und Milliardär? Oder Quarterback in Deinem NFL-Lieblingsteam? Such Dir eines aus."
Toni Kroos Antwortet:
"Wenn ich nicht Fußballer wäre, tatsächlich gerne Sänger. Singen ist ein Talent, das mir völlig abgeht. Aber es ist schön, singen zu können. Und großartig, damit ganze Stadien zu füllen, wie Robbie es schafft. Ich kann mir vorstellen, dass es auch cool ist, mit der Crew auf Tour sein. Ich habe Robbie mal kurz vor einem Konzert getroffen, er war mega entspannt. Als Fan gehe ich gerne auf Konzerte, zuletzt war ich bei Ed Sheeran. Diese Energie der Massen, das macht schon Spaß."
Tennis-Superstar Roger Federer fragt:
"Welcher Mittelfeldspieler hat in Deiner Karriere am besten zu Deinem Stil gepasst? Mit wem hast Du Dich bestmöglich ergänzt?"
Toni Kroos antwortet:
"Ich glaube, dass die Konstellation bei Real zuletzt nahe an das heranreichte, was ich mir unter einer »perfekten Ergänzung« vorstelle. Weil wir da in unserer Reihe alles hatten: mit Casemiro einen, der die klare Aufgabe hatte, in der Mitte aufzuräumen. Und mit Luka Modric und mir zwei, die sich aus den defensiven Aufgaben nicht rausnehmen. So hatten wir defensiv eine gute Kompaktheit. Und auf der anderen Seite standen wir auch für viel Fußball, für Kontrolle, im Spiel nach vorne mit vielen besonderen Momenten. Die Abstimmung zwischen Defensive und Offensive passte da schon ziemlich perfekt. Auch weil über die Jahre jeder von uns wusste, welche Räume er zu bespielen und zu verteidigen hatte. Wir mussten im Spiel nicht viel miteinander reden, mit dieser Sicherheit gingen wir dann auch schon auf den Platz. Ich meine, dass das Zusammenspiel mit Modric und Casemiro über die Jahre relativ nah an die Perfektion herangekommen ist."
Entertainerin Barbara Schöneberger fragt:
"Verstehen Sie Spaß?"
Toni Kroos antwortet:
"Wenn ich jetzt sage: »Na klar, ich bin extrem lustig unterwegs«, und die, die mich kennen, sagen: »Der geht zum Lachen in den Keller« – dann wird’s eng. Ich glaube aber nicht, dass meine Freunde das sagen würden. Klar, ich bin sicher nicht der, der den Spaß immer für alle sichtbar nach außen trägt. Aber wenn man meinen Humor trifft – Stichwort: Krömer oder auch Klaas Heufer-Umlauf – da habe ich viel Spaß. Und nicht, weil sie die Frage gestellt hat: Ich finde auch Barbara sehr lustig."
Late-Night-Host Klaas Heufer-Umlauf fragt:
"Lieber Toni, wie ist Deine Einschätzung: Würden es die anderen Spieler von Real Madrid ohne Deine Hilfe hinbekommen, gemeinschaftlich ein Kreuzworträtsel zu lösen – und wie sind die Gespräche im Mannschaftsbus sonst so für Dich?"
Toni Kroos lacht und antwortet:
"Von Klaas hatte ich eine Taktikfrage erwartet. Aber gut. Also: Sie würden schon meine Hilfe brauchen … Aber wenn wir uns mit den zwei, drei ganz Schlauen zusammentun … Nein, Spaß beiseite: Ich weiß ja, worauf er hinaus will. Lange Frage, kurze Antwort: Im Bus höre ich nur »Baywatch Berlin«, seinen Podcast. So werde ich noch schlauer."
Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers fragt:
"Welche Nachricht möchtest Du gerne in der Tagesschau hören, die nichts mit Fußball zu tun hat?"
Toni Kroos überlegt lange und antwortet dann:
"Das ist schon schwer, da es natürlich so viele Probleme auf der Welt gibt, die man gerne mit einer guten Nachricht aufgelöst sähe. Ich möchte jetzt auch durch die Auswahl einer Nachricht die anderen Konflikte und Brandherde in der Welt nicht kleiner machen. Aber diese Nachricht wäre schon eine gute: »Friedensverhandlungen zwischen Ukraine und Russland erfolgreich."
Schauspieler Florian David Fitz fragt:
"Eine Zeitmaschine: Du kannst ein Datum und einen Ort wählen. Nach 24 Stunden musst Du zurück. Wohin geht die Reise? Wen triffst Du? Was machst Du?"
Toni Kroos antwortet:
"Der erste Reflex war, ein paar Jahrzehnte vorzufliegen, um zu gucken, was aus den Kindern wird. Aber ich würde hier gerne das größere Bild zeichnen und 100 Jahre in die Zukunft reisen. Um zu sehen, ob eingetroffen ist, was die Wissenschaft uns derzeit seriös prognostiziert in Sachen Klimawandel. Mit diesem Wissen käme ich zurück, würde allen berichten und die Menschen motivieren, noch akribischer daran zu arbeiten, dass wir
diese Welt erhalten. Dass uns bei allen aktuellen Aufgaben – von Pandemie bis Krieg – klar sein muss, dass das gewaltigste Problem in der Zukunft bereits auf uns wartet."
ZDF-Reporter Nils Kaben fragt:
"War das überraschend für Sie, dass Real Madrid doch ganz schön in Bedrängnis geraten ist?"
Toni Kroos lacht und antwortet:
"Natürlich nicht. Die Frage ist absolut ok, aber sie ist auch wirklich selbstbeantwortend, wenn man in einem Champions-League-Finale gegen Liverpool spielt. Dass das ein schweres Stück Arbeit ist. Dass es da natürlich Momente gibt, die man überstehen muss gegen eine Mannschaft mit so hoher Qualität. Das haben wir, mit Bravour und mit einem überragenden Torwart, keine Frage. Weshalb der Sieg auch nicht unverdient war."
Wer jetzt auch noch die vielen anderen Fragen und Antworten lesen – und für die Toni-Kroos-Stiftung spenden – möchte: Hier geht's zu United Kiosk.
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