Chelsea-Boss kaltgestellt - jetzt kann Tuchel nur eine wichtige Sache retten
- FC Chelsea steht vor dem Zerfall
- Chelsea-Trainer Thomas Tuchel: "Können nicht viel dagegen tun"
- FC Chelsea braucht schnellsten einen Käufer
Thomas Tuchel ist genervt. 14 Monate nach seinem Wechsel von Paris Saint-Germain an die Stamford Bridge ist nichts mehr wie es war. Klub-Boss Roman Abramowitsch will den Klub verkaufen. Das Vermögen des russischen Mäzens wird auf der Insel eingefroren.
Existenzängste machen sich breit - und die Furcht, sportlich in Europa nicht mehr die erste Geige zu spielen. Nach dem Angriff von Russland auf die Ukraine wird Abramowitsch von Großbritannien als Oligarch und Putin-Freund betrachtet, der isoliert werden muss.
"Ich bin immer noch glücklich, hier zu sein, immer noch glücklich, Trainer einer starken Fußballmannschaft zu sein", erklärt Tuchel. Bei seinen Worten versucht er die Fassung zu behalten. Aber wer ihn kennt, weiß, wie es innerlich in ihm brodelt.
FC Chelsea benötigt einen neuen Investor
"So lange wir genug Trikots haben und einen Bus, um zu den Spielen zu fahren, werden wir da sein und hart am Wettkampf teilnehmen", führte der 48-Jährige weiter aus und flüchtete sich in Galgenhumor. Dabei ist die Entwicklung der momentanen Geschehnisse mehr als dramatisch.
Russland tötet in der Ukraine unschuldige Menschen und greift Städte an. Weil Abramowitsch unter Putin einer der vielen bevorteilten Oligarchen war, bekommt jetzt auch Chelsea indirekt die Strafe ab. Tuchel und seinem Team kann nur eine entscheidende Sache helfen.
Der FC Chelsea braucht einen neuen Investor. Einen Käufer für den Klub, der die finanzielle Messlatte weiter hochhält und das sportliche Erbe von Abramowitsch im Londoner Westen fortführt. Dann werden auch keine Spieler den Verein verlassen.
Thomas Tuchel: "Wir haben keinen Einfluss"
Aber die Unsicherheit ist groß. Im Moment weiß niemand, wie es weiter geht und ob die künftigen Gehälter weiter gezahlt werden können. Denn mit Abramowitsch und seinen Mitarbeitern verlieren die "Blues" ihr Rückgrat. Seit Abramowitsch 2003 kam, ging's kontinuierlich nach oben.
Unter Abramowitsch entwickelte sich Chelsea zu einem der erfolgreichsten Klubs in England und ganz Europa. Höhepunkt war der Champions-League-Sieg unter Tuchel im vergangenen Sommer. "Aber im Moment können wir nicht viel dagegen tun", meint Tuchel.
"Ich weiß nicht, ob ich mir Sorgen mache. Aber wir sind uns dessen bewusst und es ändert sich fast jeden Tag. Wir haben keinen Einfluss, wir haben die Situation nicht verursacht, wir können sie nicht beeinflussen", so Tuchel, dessen Mannschaft sich aufs Sportliche konzentrieren will.
FC Chelsea droht der Abgang von Spielern
Diesen Donnerstag wurde Chelsea ins Chaos gestürzt, nachdem die britische Regierung Sanktionen gegen Abramowitsch verhängt hat. Neben 65 Organisationen war Abramowitsch eine von 204 Personen, die in der Sanktionsliste genannt wurden.
"Diese Maßnahmen", sagte ein Sprecher von Premierminister Boris Johnson, "zielen darauf ab, Putin zu bestrafen und sicherzustellen, dass keine Einnahmen in die russische Kriegsmaschinerie gelangen können." In den Dokumenten wird Abramowitsch als ein "pro-Kreml-Oligarch" genannt.
Das Mobilfunkunternehmen Three setzt seinen Sponsorvertrag bis auf Weiteres aus. Das Firmenlogo auf den Trikots und an den Werbebanden werden entfernt. Zudem darf der FC Chelsea derzeit nur dank einer Sonderlizenz der britischen Regierung am Spielbetrieb teilnehmen.
Die Gehälter von Spielern, Trainern und allen anderen Angestellten dürfen vorerst weiter gezahlt werden. Die Reisekosten dürfen pro Spiel nur 24.000 Euro betragen. Durch den Verkaufsstopp von weiteren Tickets und Merchandising-Produkten gehen Chelsea viele Millionen verloren.
Hinter den Kulissen wird bereits spekuliert, welche Spieler den Klub diesen Sommer verlassen könnten. Im schlimmsten Fall droht Chelsea der Zerfall - und Tuchel das Ende bei seinem Klub, den er über ein Jahr lang ins Herz geschlossen hat - wenn kein neuer Investor kommt.
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