Champions League

"Siegen oder fliegen!" Für FC Bayern und Tuchel wird Lazio-Spiel zum Finale

Thomas Tuchel und der FC Bayern München trennen sich, das steht fest. Wann genau der Noch-Trainer den Verein verlässt, hängt dabei jedoch vom Champions-League-Spiel am Dienstag gegen Lazio Rom ab. Lothar Matthäus bringt bereits einen Nachfolger ins Spiel.

Thomas Tuchel
Credit: Imago

Es ist eine befremdliche Aura, ein ungewohntes Gefühl, das den FC Bayern München und Thomas Tuchel in dieser Saison umgibt. Die jahrelange Dominanz, das "Mia san Mia", der lange nicht einzuholende Vorsprung vor allen anderen deutschen Klubs und die Souveränität des Vereins von der Säbener Straße war bis zuletzt Business as usual, eine Gewohnheit. Werden sie halt wieder Meister. Wie sehr sich dieses Gefühl bereits niedergeschlagen hat, fällt erst jetzt auf: Wenn die Bayern auf einmal nicht mehr gewinnen, taumeln, mehr Ratlosigkeit statt Stolz ausstrahlen. 

Champions-League-Aus droht: FC Bayern München in der Krise

Aus im DFB-Pokal gegen Drittligist Saarbrücken, abgehängter Zweiter im Rennen um die Meisterschaft und nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals bei Lazio Rom auch vor dem K.o. in der Königsklasse. Zum ersten Mal seit zwölf Jahren droht eine titellose Saison. 

Grund genug also für die Verantwortlichen zu handeln: Trainer Thomas Tuchel wird den Verein am Saisonende verlassen. Die Bayern-Bosse und Tuchel erhofften sich dadurch eine befreiendes Gefühl, den vollen Fokus auf die Gegenwart, ein "Jetzt erst recht". Viel ist davon (noch) nicht zu spüren. Am Wochenende schenkten die Bayern den Sieg gegen den SC Freiburg her, spielten laut Tuchel, der seine Mannschaft wieder deutlich kritisierte, phasenweise "Harakiri". 

Klarheit: Thomas Tuchel könnte bereits im März Platz räumen

Ein anderer Effekt, der die Trennung herbeiführen sollte, stellte sich dafür bereits ein: Klarheit. Und so paradox es auch sein mag, bei den Bayern herrscht inmitten des Chaos eine Klarheit. Denn klar ist: Tuchel verlässt den FC Bayern. Und klar ist auch: Wenn der FC Bayern am Dienstagabend gegen Lazio Rom (Neunter in der Serie A) in der Champions League ausscheiden sollte, wird der Trainer bereits vor dem Sommer seinen Platz räumen müssen.

So zumindest meint Experte Lothar Matthäus. "Wenn es am Dienstag nicht in die Richtung geht, die man sich beim FC Bayern erhofft, dann geht es für Thomas Tuchel nicht weiter. Da bin ich mir ganz sicher", sagte der frühere Bayern-Spieler, der bei "Sky90" heftige Kritik an Tuchels Umgang mit der Bayern-Mannschaft äußerte. Dabei nannte er auch gleich einen möglichen Nachfolger, der bis zum Ende der Saison interimsweise übernehmen könnte: Hermann Gerland.

Lothar Matthäus: Hermann Gerland als Interims-Coach bei Bayern?

Gerland war von 2001 bis 2021 in verschiedenen Position – unter anderem als Co-Trainer – bei den Münchnern aktiv und wurde während seiner Zeit vor allem in den Mannschaften immer hoch geschätzt. Er könnte demnach eine positivere Stimmung, einen Feel-Good-Faktor zurück in die Mannschaft bringen. 

Ob Matthäus' Vorschlag auch an der Säbener Straße auf Anklang stößt? Laut "Sport Bild" sind die Bayern-Verantwortlichen noch unentschlossen, ob Tuchel bei einem CL-K.o. schon früher gehen muss. Denn auch das ist klar: Scheiden die Bayern aus, ist die Saison ohnehin komplett gelaufen. Dann kann auf einen sportlichen Impuls für drei Monate getrost verzichtet werden. Zumal Interims-Kandidaten aktuell rar sind.

Tuchel zumindest geht auch bei einem Ausscheiden davon aus, bis zum Sommer Bayern-Trainer zu bleiben. Das sagte er in der Pressekonferenz vor dem Spiel – und räumte trotzdem mit dieser unangenehmen Klarheit, die sich beim FC Bayern mittlerweile eingestellt hat, ein: "Ich kann nur für mich sprechen."



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