FC Bayern: Die Gründe für das Aus von Julian Nagelsmann beim Rekordmeister
- Bericht: FC Bayern entlässt Trainer Julian Nagelsmann
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Julian Nagelsmann ist nicht mehr Trainer des FC Bayern München. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Sein Nachfolger soll Thomas Tuchel werden, der am kommenden Montag beim Rekordmeister als neuer Chefcoach starten soll. Das Nagelsmann-Aus kommt überraschend, hat aber verschiedene Gründe.
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Bayern-Boss Oliver Kahn und Sportdirektor Hasan Salihamidzic glauben nicht mehr an eine Zukunft mit Nagelsmann. Zwar sollte Nagelsmann (Vertrag bis 2026) beim FC Bayern eine neue Ära aufbauen, aber daraus wird nichts. Die Leistungen seiner Mannschaft waren nicht konstant genug.
Julian Nagelsmann: Die Gründe für sein Aus beim FC Bayern
Einzig der Deutsche Meistertitel im vergangenen Jahr steht für Nagelsmann zu Buche. Ansonsten hat der 25-Millionen-Trainer-Transfer, der 2021 von RB Leipzig kam, bisher noch nicht viel mehr erreicht, obwohl er in dieser Bundesliga-Saison einen Punkteschnitt von 2,08 vorweisen kann.
Seine Bilanz beim FC Bayern seit 2021: 84 Pflichtspiele, 60 Siege, 14 Remis und zehn Niederlagen. Keine schlechte Ausbeute, aber in den entscheidenden Spielen überzeugte Nagelsmann die Bayern-Bosse nicht. Wie beim Champions-League-Aus 2021/22 im Viertelfinale gegen den FC Villarreal.
FC Bayern in wichtigen Spielen unter Nagelsmann zu unkonstant
Was ebenso negativ hängen blieb, war 2021/22 die 0:5-Klatsche im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach in Runde zwei. Zwar spielt der FC Bayern in dieser Champions-League-Saison im Viertelfinale gegen Manchester City, aber in der Bundesliga läuft es nicht rund.
Zuletzt gab's eine 1:2-Niederlage bei Bayer Leverkusen. Der 9-Punkte-Vorsprung des FC Bayern ist komplett weg. Borussia Dortmund ist neuer Tabellenführer. Die Münchner stehen auf Platz zwei. Zu wenig für die Ansprüche beim Rekordmeister, wo die Meisterschaft über allem steht.
Thomas Tuchel überzeugt Bayern-Bosse mit Spielidee
Hinzu kommt, dass sein Nachfolger Thomas Tuchel nur in diesem Moment frei ist. Der ehemalige Chelsea-Coach und Champions-League-Sieger (2021) soll die Bayern-Bosse von seiner Spielidee überzeugt haben. Außerdem musste Bayern schnell handeln, denn Real Madrid war ebenfalls an ihm dran.
Über die weiteren Gründe der Nagelsmann-Entlassung kann im Moment nur spekuliert werden. Angeblich soll bereits in den vergangenen Tagen und Wochen über seine Personalie diskutiert worden sein, obwohl sich Bayern-Präsident Herbert Hainer bei einem Pressegespräch zuletzt wohlwollend äußerte.
Bayern-Präsident Herbert Hainer liegt komplett daneben
"Wir planen mit ihm langfristig, haben das mit einem Fünfjahresvertrag dokumentiert, weil wir mit ihm etwas aufbauen wollen. Man erkennt einen deutlichen Fortschritt in diesen eineinhalb Jahren", erklärte Hainer wohl nichtsahnend im "kicker". "Julian macht es sehr gut. Die Trainer-Diskussion zwischendurch kam von außen, die haben nicht wir vom Zaun gebrochen."
Jetzt ist Nagelsmann weg. Der Bayern-Coach soll am Freitag freigestellt und von seinen Aufgaben entbunden werden. Somit bekommt er vom FC Bayern weiterhin das Gehalt bezahlt, bis er einen neuen Verein gefunden hat. Sein Kontrakt lief eigentlich noch drei Jahre.
Julian Nagelsmann hat die Bayern-Kabine verloren
Nicht erst seit dem Zoff mit Manuel Neuer und der Entlassung von dessen langjährigen Torwarttrainer Filip Tapalovic soll es hinter den Kulissen geknirscht haben. Vor allem Serge Gnabry und Leroy Sané sollen extrem unzufrieden mit ihrer sportlichen Situation gewesen sein.
Kehrt Neuer nach seiner Verletzung im Sommer oder Herbst 2023 zum FC Bayern zurück, ist Nagelsmann bereits Geschichte. Somit ist sogar eine Rückkehr von Tapalovic an die Säbener Straße denkbar, der auf Wunsch von Nagelsmann den Verein verlassen musste.
Uli Hoeneß: Nagelsmann in sechs bis acht Wochen kein Thema mehr
Ein wichtiger Faktor im Hintergrund könnte auch Ex-Bayern-Boss Uli Hoeneß gewesen sein, der bei der Causa Neuer immer hinter dem Nationalkeeper stand. Zuletzt äußerte sich Hoeneß aber etwas kryptisch.
"Wenn alles so kommt, wie ich das glaube, werden wir in sechs bis acht Wochen das Thema Nagelsmann nicht mehr diskutieren", erklärte Hoeneß vor dem Champions-League-Rückspiel gegen Paris Saint-Germain.
Letztendlich hat die Bayern-Führung das Vertrauen in Nagelsmann verloren, denn Kahn und Salihamidzic sahen die sportliche Entwicklung in Gefahr. Hinzu kommt die mangelnde Entwicklung von Spielern wie Leroy Sané und Serge Gnabry, die Tuchel wieder in die Spur bringen soll.
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