Road to Munich

Überragende Football-Show in München! NFL-Star Tom Brady schwer beeindruckt

Das erste NFL-Spiel in Deutschland wird zum großen Fanfest im Stadion und davor – mit den Spielern als Stargästen. Tom Brady zeigte sich überwältigt von diesem "epischen" Ereignis, dessen logische Konsequenz sein muss: Nächstes Jahr muss es zwei NFL-Partys geben. 

NFL-Star Tom Brady nach dem NFL-Spiel in München
Credit: Imago
  • Erstes NFL-Spiel in Deutschland: "Country Roads" als Höhepunkt
  • Zahlreiche Stars wie Michael Ballack, Thomas Müller und Leroy Sané bei "NFL-Party"
  • Tom Brady: "Eines der großartigsten Erlebnisse, die ich je hatte"

Fast 70.000 Menschen sangen "Country Roads" und schwangen ihre Arme im Takt, die Taschenlampen der Handys zauberten ein Glitzermeer in die Allianz Arena. Es war der Höhepunkt der großen Münchner NFL-Party. Der Moment, an dem alle beisammen waren, tanzten, lachten und eine gute Zeit hatten. Und die NFL-Spieler waren die Stargäste der Party, auf die jeder einen Blick erhaschen wollte – und die letztlich einfach mitfeierten, im Spiel ihre Hände in die Höhe rissen, das Publikum anheizten.

"Das war episch", schwärmte Star-Quarterback Tom Brady nach dem Spiel über die Stimmung in der Allianz Arena. "Jeder, der Teil dieses Erlebnisses war, hat nun eine beeindruckende Erinnerung daran."

Eine Erinnerung an eine NFL-Party, die schon Tage vorher in der Stadt lief und immer lauter, bunter, schräger wurde. Amerikanische, europäische, einheimische Fans feierten mit, viele im Trikot ihres persönlichen Lieblingsteams – und alle Mannschaften waren dabei. Viele trugen aber auch Fanartikel der Tampa Bay Buccaneers und der Seattle Seahawks – der beiden Mannschaften, die im ersten Deutschlandspiel der NFL aufeinandertrafen. Dass ausgerechnet Tom Brady für das erste Spiel auf deutschem Boden vorbeischaute: sicher kein Zufall. Dass er der größte Star des Abends war: kein Wunder. 

NFL-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Football-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Credit: Moritz Röder
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NFL-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Football-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Credit: Moritz Röder
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NFL-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Football-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Credit: Moritz Röder
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NFL-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Football-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Credit: Moritz Röder
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NFL-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Football-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Credit: Moritz Röder
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NFL-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Football-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Credit: Moritz Röder
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NFL-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Football-Fans vor dem NFL-Spiel in München
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NFL-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Football-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Credit: Moritz Röder
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NFL-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Football-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Credit: Moritz Röder
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NFL-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Football-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Credit: Moritz Röder
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NFL-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Football-Fans vor dem NFL-Spiel in München
Credit: Moritz Röder
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Spannung erst zum Schluss: Brady mit zwei Touchdown-Pässen und Interception

Bradys Team, die Tampa Bay Buccaneers besiegten die Seattle Seahawks mit 21:16. Der Quarterback warf zwei Touchdown-Pässe und erzielte einen Raumgewinn von 258 Yards. Für die Bucs war es der zweite Sieg in Serie, sie haben nun eine ausgeglichene Bilanz von fünf Siegen und fünf Niederlagen. Die Seahawks hingegen wachten zu spät auf und kamen erst im letzten Viertel näher an die Bucs heran. Brady rutschte nach einem Trick-Spielzug aus und leistete sich eine Interception. Dadurch konnten die Seahawks einen zweiten Touchdown erzielen. 

Mit den FC-Bayern-Stars: Promi-Party im NFL-Spiel-Publikum

Auch wenn das Spiel erst in der Schlussphase richtig spannend wurde, wollte sich niemand dieses Ereignis in der Allianz Arena, in der noch nie ein anderes Spiel als Fußball gespielt wurde, entgehen. Die Bayern-Stars Thomas Müller, Leroy Sané, Sven Ulreich, Jamal Musiala und Serge Gnabry im besonders extravaganten Outfit mit neongrünem Shirt, Schlaghose, dunkler Sonnenbrille und Afro-Haaren. Mitspieler Alphonso Davies half Ministerpräsident Markus Söder beim Coin Toss, dem Münzwurf, der vor dem Spiel entscheidet, welche Mannschaft startet. Die ehemaligen Spieler Michael Ballack, Oliver Kahn, Claudio Pizarro im Seahawks-Trikot mit seiner eigenen Rückennummer, Tennisstar Alexander Zverev mit Freundin Sophia Tomalla. Die Gladbach-Profis Christoph Kramer und Tony Jantschke mischten sich unter die normalen Fans und feierten auf dem Rang mit. Reichlich Schaulaufen der Promis auf der Party. 

Serge Gnabry (FC Bayern München) beim NFL-Spiel in der Allianz Arena
Serge Gnabry (FC Bayern München) beim NFL-Spiel in der Allianz Arena
Credit: Imago
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Schon der Pre-Game-Act hatte Promi-Status. Viele Helfer schoben in Windeseile ein mehrstufiges Podest auf den Rasen. Die Spieler waren nach dem Aufwärmen in den Kabinen, als der Mann mit der Maske die Bühne Spielfeld betrat, begleitet von den Cheerleadern der Buccaneers. "Let’s get this party started!", rief der NFL-Stadionsprecher ins Mikro, obwohl die Party längst im Gange war. Panda-Rapper Cro performte mit Shoulderpads und weißem Helm ein Medley seiner größten Songs. Im Netz wunderten sich viele über die Wahl des Acts, im Stadion ließ sich niemand die Verwunderung anmerken. 

Ein Fest mit NFL-Fans aus der ganzen Welt

Überhaupt waren sie das Wichtigste auf dieser Party: die Fans. Nicht nur die 69.811 Zuschauer in der Allianz Arena: Sie feierten vor dem Stadion, auf den zahlreichen NFL-Partys in der Stadt, im Audi Dome, in den Wirtshäusern und Kneipen, um Teil des historischen Spektakels zu sein. Einige flogen um die halbe Welt: Ein Zuschauer ist Fan der Buccaneers und lebt in Seattle, ein anderer ist Fan der Philadelphia Eagles, lebt in München und möchte hier einfach sein Team "repräsentieren", Seattles Superfan "Captain Seahawk" ließ sich das Spektakel nicht entgehen, zwei FC-Bayern-Fans im Packers-Trikot ergatterten beste Plätze auf dem Unterrang, schwärmten von der Atmosphäre – und wunderten sich, weshalb die NFL nicht früher darauf gekommen ist, ein Spiel in Deutschland auszurichten. 

Fans der Seattle Seahawks in der Allianz Arena
Fans der Seattle Seahawks in der Allianz Arena
Credit: Imago
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Drei Millionen Tickets hätten verkauft werden können, von dieser Zahl hatte NFL-Deutschland-Geschäftsführer Alexander Steinforth persönlich gesprochen. Diejenigen, die das nicht glauben konnten, ließen sich am Game Day eines Besseren belehren. Das von der NFL veranstaltete Fanfest war schon morgens um zehn gut gefüllt, später überfüllt. Der Andrang am Merchandise-Shop so groß, dass der Einlass gestoppt wurde. Bei der Quarterback-Challenge warfen Fans in ein Fangnetz – oder versuchten es zumindest. Bei der Field Goal Challenge galt es, den Ball durch die "gelbe Gabel", das Field Goal, zu kicken. Den Applaus gab es sowieso. Die 32 Helme, die zuvor am Odeonsplatz aufgebaut waren, waren auf dem Weg zur Arena aufgebaut. Zu jedem Vereinslogo gab es das passende Trikot mit Besitzer. 

NFL-Spiel München: Mehr Event, weniger Bundesliga-Stimmung

Es war ein Fanfest, das beweist: Partystimmung können die NFL-Anhänger in Deutschland. Es sei "elektrisierend" gewesen, sagte Seattles Quarterback Geno Smith, und zwar "die ganze Zeit." US-amerikanische Reporter im Stadion berichteten von einer "Super-Bowl-Atmosphäre", an die die London-Spiele bei weitem nicht reichen. Während bei einem Fußballspiel zwei Fanlager hitzig aneinander anbrüllen, feierten bei der NFL-Premiere in München alle Fans zusammen – Teamzugehörigkeit war nachrangig, Ultrafans gab es nicht. Eine Party, ein Event – statt der "Es geht um Leben und Tod"-Mentalität aus dem Fußball. 

Setzt die NFL noch eins drauf?

Für Brady war es eines der "großartigsten Erlebnisse, das ich je hatte". Einheizende "Make some noise"-Aufforderungen auf den Bildschirmen im Stadion hätte es gar nicht gebraucht. Schon im Vorfeld hatten Experten spekuliert und "Bild" berichtet: Im nächsten Jahr könnte die Liga mit zwei Spielen nach Deutschland kommen – einem in Frankfurt und einem in München. Für eine Party hoch zwei. 

 


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