Philadelphia 76ers

Verdienter MVP! Embiid nach Rückschlägen und Rücktrittsgedanken auf NBA-Thron

Joel Embiid ist zum MVP in der NBA gewählt worden. Der Star der Philadelphia 76ers stand kurz davor, sich vom Basketball zu verabschieden. Aber Embiid biss trotz vieler Verletzungen auf die Zähne und ist absolut verdient der beste Basketballer der Welt.

Joel Embiid
Credit: gettyImages

Es wäre so einfach gewesen, Joel Embiids Karriere zu denen der gescheiterten Talente zu legen und ihn zu vergessen. Doch Embiid war zäh. Er überwand Verletzungen und nahm Entbehrungen auf sich. Jetzt steht er an der Spitze des Basketballs

Joel Embiid dachte wegen Rückschläge und Verletzungen ans Aufhören

Im Jahr 2010 begann Joel Embiid mit dem Basketballspielen. Nachdem ihn 2015 mehrere Verletzungen seine ersten beiden Profisaisons kosteten, und kurz darauf sein Bruder starb, überlegte er sogar, sich vom Basketball komplett abzuwenden. Jetzt ist das Jahr 2023 und Embiid ist MVP der NBA.

Embiids Aufstieg an die Spitze des individuellen Basketballs ist eine der unwahrscheinlichsten in der Geschichte des Sports. Im Teenageralter begann Embiid mit dem Sport. Eine Fußverletzung kurz vor dem Draft schreckte jedoch Teams ab. Embiid, der designierte Nummer-Eins-Pick wurde an dritter Stelle gewählt. Embiids Verletzung setzte ihn für zwei volle Spielzeiten außer Gefecht und ließ Zweifel aufkommen, ob er jemals ein NBA-Spiel bestreiten würde oder als einer der größten Enttäuschungen in die Geschichte des Draft eingehen würde. In seinen ersten drei Spielzeiten bestritt Embiid nur 31 Spiele und debütierte schließlich in der Saison 2016/17.

Seitdem hat sich Embiid schnell zu einem der besten Spieler der NBA entwickelt. Es ist zu einfach, seine Karriere über seine Schwächen in den Playoffs zu definieren, von denen die meisten nicht in Embiids Arbeitsbereich fallen. Es geht nämlich nicht darum, dass Embiid noch nie in einem NBA-Finale stand. Es geht darum zu wertschätzen, dass er überhaupt auf diesem Level spielt. Ende 2017 wäre es schon eine Leistung, wenn er einfach eine ganze Saison hätte spielen können. Ende 2018 war Embiid so gut, dass sein Erfolg den Druck, unter dem er heute spielt, geradezu entfachte. 

Mit MVP-Titel zementiert Embiids Platz in der NBA-Geschichte

Und obwohl das diesjährige MVP-Rennen heiß umkämpft war, Nikola Jokić und Giannis Antetokounmpo belegten den zweiten und dritten Platz, ist Embiid wahrscheinlich die fairste Wahl. Zum zweiten Mal in Folge hat Embiid die meisten NBA-Punkte in der Saison erzielt, diesmal mit starken 33,1 Punkten pro Spiel. Dies gelang ihm nicht, indem er von der Dreipunktelinie aus punktete, wie es heute selbst bei einigen großen Spielern en vogue geworden ist. Er tat dies auf eine brutale Art und Weise, indem er sich unter dem Korb durchsetzte und sich seinen Weg zur Freiwurflinie freiräumte, während er gleichzeitig seinen federleichten Sprungwurf perfektionierte. Das alles macht Embiid zu einem der am schwierigsten zu deckenden Spieler auf der ganzen Welt. Und ja, sein Ruf als zerstörerischer Verteidiger ist wohlverdient, da er seine Gegner oft mit nur einem strengen Blick aus der Zone verscheucht.

Auch in der kommenden Woche wird es wieder die Gelegenheit geben, Embiids Leistungen auf dem Parkett zu analysieren und zu erörtern, was von ihm in der Postseason erwartet wird. Ja, es ist verwunderlich, dass ein Spieler seines Kalibers bisher nicht in der Lage war, die Conference Finals zu erreichen. Jedoch soll Embiids MVP-Titel nicht als Beweis für seine individuelle Brillanz dienen, sondern auch dafür, wie schwierig und unerwartet sein Weg an die Spitze war. Wenn man bedenkt, wie spät er zum Basketball gekommen ist und dass er sogar daran dachte, seine Basketball-Karriere zu beenden, ist es keine Überraschung, wie viel Embiid diese Auszeichnung bedeutet. Es ist eine wohlverdiente Ehre. Und nach einem wackeligen Start in seine Karriere ist Embiids Platz in der NBA-Geschichte nun für immer zementiert.

 

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