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LIV-Golftour: NBA-Legende Charles Barkley wird wohl bald neuer Kommentator 

Jetzt wechselt wohl auch noch eine NBA-Legende auf die LIV-Golftour. Charles Barkley ist zwar ein äußerst durchschnittlicher Golfer, aber als TV-Experte sehr gefragt. Jetzt winken die Saudis mit viel Geld, weshalb Barkley wohl bald Golf kommentiert.

Charles Barkley Golf
Credit: Getty Images
  • NBA-Legende Charles Barkley evtl. bald Golf-Kommentor
  • Im Raum steht ein Wechsel zu LIV Golf
  • Job-Angebot könnte ihn seinen bisherigen TV-Job kosten

Charles Barkley war ein Weltklasse-Basketballer, ist ein miserabler Golfer (zumindest, wenn man bei Michael Jordan nach), allerdings einer der besten TV-Sportexperten überhaupt im Business. Nun könnte er es einigen Größen der PGA-Tour (Phil Mickelson, Dustin Johnson, Bryson DeChambeau, etc...) gleichtun, und auf die, vom Saudi-arabischen Staatsfonds finanzierte LIV Golftour wechseln – freilich nicht als Spieler, sondern als Experte. 

Was das bedeuten würde: Barkley würde der NBA als TV-Host und gefragter Experte wohl verloren gehen. Denn, so sagte es der bekannte US-Radiohost Dan Patrick  in seiner Show am Dienstag: Charles Barkley wird, wenn er sich der LIV Tour anschließt, wahrscheinlich TNT und Inside the NBA – ein Flaggschiff des US-Sportfernsehens, auf dem er seit 2000 eine feste Größe ist – verlassen.

Charles Barkley – die "wertvollste Stimme" in den Sportmedien

"Er ist die wertvollste Stimme in den Sportmedien", sagte Patrick. "Wenn man all die Werbespots mit einbezieht, könnte er diese Werbeverträge verlieren" Denn, so merkt es Patrick richtig an, auch vielen Spielern, die sich der umstrittenen LIV Tour angeschlossen haben, gingen dadurch Werbeverträge verloren. Patrick weiter: "Charles weiß, dass er vielleicht TNT verlassen muss, um das {als Experte auf der LIV Tour zu agieren, Anm. d. Red.} zu tun."

Patricks Produzent Paul Pabst meldete sich daraufhin zu Wort und fragte, warum Barkley nicht bei TNT bleiben und nebenbei über Golf berichten könne.

"Ich gebe nur wieder, was mir heute Morgen gesagt wurde", antwortete Patrick. "Charles weiß, dass er TNT vielleicht verlassen muss. Das wäre schlecht für alle."

Ich habe ein paar Quellen aus der Branche gefragt, was sie über Barkley bei LIV gehört haben, und sie sagten alle dasselbe: Hier ist viel, viel Geld im Spiel.

Das ist in keiner Weise ein Schock, denn jeder weiß, wie viel Geld die LIV Tour den Golfspielern zur Verfügung stellt. Man darf sich also sicher sein, dass LIV Golf Barkley einen mehr als faire finanzielles Angebot für seine Abkehr vom Basketball unterbreitet haben dürfte.

LIV hat keinen Fernsehvertrag. Ihre Turniere werden derzeit auf YouTube und Facebook übertragen. Wenn man Barkley ins Boot holt, könnten die Leute vielleicht einschalten, um seinen Kommentar zu hören, und LIV könnte möglicherweise einen Fernsehvertrag bekommen. Bezogen auf die amerikanische – und globale – Zuschauerschaft, wäre Barkley für LIV Gold wert

In der Zwischenzeit hat Barkley keinen Hehl daraus gemacht, dass er für Geld alles tun würde und sagte vor ein paar Wochen zu Pat McAfee: "Ich verurteile andere Leute nicht. Wenn mir jemand 200 Millionen Dollar geben würde, würde ich einen Verwandten umbringen".

Phil Mickelson und Charles Barkley
Der eine, Phil Mickelson (l.) kassierte für seine Unterschrift bei LIV Golf kolportierte 200 Mio Dollar. Geld für das der andere, Charles Barkley (r.), laut eigener Aussage so einiges tun würde – sogar der NBA den Rücken kehren
Credit: Getty Images
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Sportfans - und einige Medienvertreter - behaupten gerne, dass sich niemand ein Sportereignis wegen eines Kommentators ansieht. Diese Theorie würde sicherlich auf die Probe gestellt werden, käme Barkley zu LIV. Der Neugier-Faktor eines Nicht-Golf-Moderators, der für eine abtrünnige Organisation am Mikrofon sitzt, könnte durchaus dazu führen, dass einige Leute einschalten.

Die eigentliche Geschichte dreht sich jedoch nicht um LIV. Es geht um Inside the NBA. Barkley zu verlieren, wäre eine Katastrophe. Eine Sendung mit Ernie Johnson, Kenny Smith und Shaquille O'Neal wäre großartig, aber ohne Barkley wäre sie nicht annähernd so großartig. Er ist derjenige, der den Unterschied macht. Er ist die Persönlichkeit, auf die die Spieler reagieren. Er ist derjenige, von dem die Fans am meisten hören wollen.

Um eine von Barkleys Lieblingsanalogien zu verwenden: Er ist derjenige, der den "Inside the NBA"-Bus fährt. 

Jetzt also wird man sich im US-Sportfernsehen – und bei TNT im besonderen – einen neuen "Busfahrer" suchen müssen.

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