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Fast wie NFL und NBA: LIV Golf League baut jetzt auf Franchise-System

Die LIV Golf League startet an diesem Wochenende in Mexiko in ihre zweite Saison. Ab jetzt neu: die 12 Teams der Liga sind Franchises, der saudi-arabsiche Staatsfond zahlt nur noch die Preisgelder. Mickelson, DeChambeau und Co. müssen also die Werbetrommel rühren.

LIV-Golfer Scott Vincent (Iron Heads GC)
Credit: Getty Images
  • LIV Golf League setzt – wie NFL oder NBA – auf Franchise-System
  • 12 Teams der neuen Golf-Liga müssen sich ab jetzt eigenständig finanzieren
  • Hier das komplette Daily Cover von SI US zu den Neuerungen bei LIV Golf lesen

Würden Sie bei LIV Golf einsteigen wollen? 

Ob ja oder nein, zumindest geht das jetzt. Denn zur neuen Saison, die an diesem Wochenende mit dem lIV Golf Event im mexikanischen Golf-Resort Mayakoba startet, sind die 12 Teams der LIV Golf League Franchises, können also in Gänze erworben, oder aber von Sponsoren und Investoren unterstützt werden. Aus dem Public Investment Fund der Saudis gibt's für Spieler und Teams – abgesehen freilich, vom üppigen Preisgeld von 25 Millionen Dollar pro Turnier – kein Geld mehr. 

Turniersieger auf der LIV Tour kassieren 4 Millionen Dollar

Hier nochmal ein Überblick über die Grundidee von LIV: Die LIV Golf League umfasst zwölf Teams à vier Spieler. Die Spieler treten sowohl im Zählspiel – also in der Individualwertung –, als auch in der Teamwertung gegeneinander an. Für beide Wettbewerbe werden Preisgelder ausgeschüttet: vier Millionen pro Event für den Sieger der Einzelwertung, drei Millionen für das Sieger-Team.

Die Teams tragen Namen wie "Majesticks GC", "4Aces GC", "Firewalls GC" oder "Crushers GC". Jeweils einer der vier Spieler pro Team – in aller Regel der profilierteste – fungiert als Teamkapitän. So zum Beispiel Phil Mickelson (Captain der "Hy Flyers"), Ian Poulter (Captain der "Majesticks") oder Bryson DeChambeau (Captain von "Crushers").

LIV-Golf-Franchises müssen sich ab jetzt selbst finanzieren 

Soweit also die Modalitäten, nun zu den Neuerungen: Wurden den Spielern und ihren Caddys in der vergangenen Saison pro Event noch vier Flugtickets plus Kost und Logis bezahlt, ist es jetzt Sache der Teams, selbst für die Spesen ihrer Mitglieder aufzukommen. Die Teams sind im Gegensatz zur Auftaktsaison von LIV 2022 jetzt – ähnlich wie in der NBA oder NFL – nämlich eigenständige Franchises. Die Profis selbst müssen die Werbetrommel rühren, um Eigner, Investoren und Sponsoren für ihre Teams zu finden. 

Interessant ist, wie man sich bei LIV nun vorstellt, Geld zu verdienen. Bob Harig, Golfredakteur von Sports Illustrated US, erläutert das Erlösmodell wie folgt, schreibt: "Nun, wenn Phil Mickelsons "Hy Flyers"- Team für, sagen wir, 100 Millionen Dollar an einen potenziellen Franchise-Besitzer verkauft wird, erhält Mickelson 25 Millionen Dollar. LIV Golf behält 75 Millionen Dollar."

Dies sei, so Harig weiter, "eine Möglichkeit, die Millionen und Abermillionen, die LIV für den Start der LIGA ausgegeben hat, wieder hereinzuholen." Tatsache! Und außerdem ist es für die Teamkapitäne wie Mickelson, Dustin Johnson, Bryson DeChambeau und Co., die sich ihren Einstieg bei LIV ohnehin schon mit Prämien von teils 100 Millionen Dollar oder mehr bezahlen ließen, die Möglichkeit, noch mehr Geld zu verdienen. 

Daily Cover SI US LIV Golf
Credit: Ben Van Hook/Sports Illustrated
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Das neue Franchise-Konzept ist also durchaus willkommen. Es gebe LIV, so Phil Mickelson, die ehemalige Nummer 2 der Golf-Weltrangliste, "einige unglaubliche Möglichkeiten, vor allem auf globaler Ebene".

Franchise-System bei LIV Golf – fragt sich: Wer kauft ein Golf-Team?

So gern das neue Konzept, gerade bei jenen, die sich dadurch eine Menge Geld erhoffen, gesehen ist, stellen sich zum Auftakt der zweiten LIV-Saison jedoch auch Fragen:

Die erste ist jene nach der Popularität: Denn bevor Sie diesen Text gelesen haben, sagten Ihnen da Namen wie "Smash GC", "Fireballs GC" oder "Hy Flyers GC" etwas? Falls nicht, dann sind Sie mit Ihrem Unwissen nicht allein. Erst zur neuen Saison ist die LIV Golf League, zumindest in den USA, durch einen Deal mit dem Medienunternehmen CW Network im Free TV empfangbar.

Fragt sich also zweitens: Wer kauft eine Franchise, das, global betrachtet, noch kaum jemand kennt? Und zu welchem Preis? Es wurden schon Basketball-, Football- oder Baseball-Teams ver- und gekauft, noch nie jedoch ein Golf-Team.

Und: Stellt sich LIV-Golf CEO Greg Norman zukünftige Events der LIV Golf League vor wie Spiele der NFL oder NBA, bei denen Golf-Fans Polos der "4Aces" oder "Majesticks" tragen wie Basketball-Anhänger ein Warriors- oder Bulls-Trikot?

Wir dürfen gespannt sein.

Diese Summen gibt es für Spieler und Teams an diesem Wochenende beim LIV Golf Event in Mayakoba, Mexiko zu verdienen:

2023 LIV Golf Mexico Preisgelder Einzelwertung

Sieger: $4 Million                    

2: $2,125,000        

3. $1,500,000

4. $1,050,000

5. $975,000

6. $800,000

7. $675,000

8. $625,000

9. $580,000

10. $560,000

11. $540,000

12. $450,000

13. $360,000

14. $270,000

15. $250,000

16. $240,000

17. $232,000

18. $226,000

19. $220,000

20. $200,000

21. $180,000

22. $172,000

23. $170,000

24. $168,000

25. $166,000

26. $164,000

27. $162,000

28. $160,000

29. $158,000

30. $156,000

31. $154,000

32. $152,000

33. $150,000

34. $148,000

35. $146,000

36. $144,000

37. $142,000

38. $140,000

39. $138,000

40. $136,000

41. $134,000

42. $132,000

43. $130,000

44. $128,000

45. $126,000

46. $124,000

47. $122,000

48. $120,000


2023 LIV Golf Mexico Preisgelder Teamwertung

Sieg: $3,000,000

2: $1,500,000

3. $500,000


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