Australian Open

Boris Becker: Djokovic "macht großen Fehler" und bedroht sein Lebenswerk

Ex-Trainer Boris Becker kritisiert Novak Djokovic scharf. Sein ehemaliger Schützling darf vorerst nicht in Australien einreisen, weil er keinen Impfnachweis vorzeigen kann. Am Montag soll ein Gericht in Melbourne entscheiden. 

Boris Becker über Djokovic
Boris Becker über Djokovic
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"Ich glaube, er macht einen großen Fehler, sich nicht impfen zu lassen", schreibt Boris Becker in der "Daily Mail". Titelverteidiger Novak Djokovic steckt seit Mittwoch auf dem Flughafen in Melbourne fest. Die australischen Behörden verweigern ihm die Weiterreise. Sein Visum ist ungültig. 

Trotz Ausnahmegenehmigung für eine Teilnahme an den Australian Open droht dem Serben somit die Ausweisung. Am Montag soll ein Gericht in Melbourne entscheiden, wie's weiter geht. Bis dahin erwirkte der Titelverteidiger eine einstweilige Verfügung. 

Boris Becker: "Würde ihm dringend raten, sich impfen zu lassen"

Aber selbst wenn Djokovic bleiben darf und bei den Australian Open spielen kann, bleibt ein großer Schatten über dem Titelverteidiger hängen. Trotz strengster Corona-Regeln in Australien will sich Djokovic, der offenbar weiterhin ungeimpft ist, über diese Vorschriften hinwegsetzen. 

An diese Regeln müssen sich jedoch alle halten. "Ich würde ihm dringend raten, sich impfen zu lassen - ob er auf mich hören würde, ist eine andere Sache", meinte Becker. Sein ehemaliger Schützling, den er von 2013 bis 2016 trainierte, gilt als standhafter Impfgegner. 

Novak Djokovic
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Eine Impfung kommt für den "Djoker" nicht infrage. Immerhin hatte er mehr als ein Jahr Zeit, sich gegen das Virus impfen zu lassen. Diese Chance nutzte er nicht, obwohl die Organisatoren der Australian Open für alle Teilnehmer eine Impfung vorgeschrieben haben.

Vater Srdjan Djokovic: "Wollen ihn wie Jesus kreuzigen"

Djokovic will seinen Titel bei den Australian Open verteidigen, die am 17. Januar beginnen. Die Zeit bis zur Gerichtsentscheidung Anfang kommender Woche wird die Nummer 1 der Tenniswelt in einem Hotel verbringen. Mutter Dijana schimpfte, dass ihr Sohn "wie ein Gefangener gehalten" wird.

"Jesus wurde gekreuzigt, ihm wurde alles angetan, und er ertrug es und lebt immer noch unter uns", sagte Vater Srdjan Djokovic in Belgrad. "Jetzt versuchen sie Novak auf die gleiche Weise zu kreuzigen und ihm alles anzutun."

Australiens Regierung widerspricht diesen Vorwürfen. "Herr Djokovic wird nicht in Australien gefangen gehalten, er kann jederzeit gehen, und der Grenzschutz wäre dabei behilflich", erklärte Innenministerin Karen Andrews gegenüber dem TV-Sender "ABC News".  

Am kommenden Montag wird eine Entscheidung fallen. Aber egal, wie diese ausgeht. Djokovic bedroht mit seiner Sturheit sein Lebenswerk als einer der besten Tennisspieler der Welt. Warum sollte ausgerechnet er eine Extrawurst bekommen - und alle anderen nicht?

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