FUSSBALL-WM 2022

"One Love"-Binde: Diese Stafe droht DFB-Team und Manuel Neuer bei WM in Katar

Zu Beginn der Fußball-WM in Katar erhitzt die Diskussion um die "One Love"-Binde die Gemüter. Was hat es mit der "One Love"-Binde auf sich? Warum wird die "One Love"-Binde bei der WM verboten? Sports Illustrated beantwortet alle Fragen. 

Manuel Neuer trägt die "One Love"-Binde
Credit: Imago

Was bedeutet die "One Love"-Binde?

Die "One Love"-Binde soll für Vielfalt, Offenheit und Toleranz stehen. Mit der "One Love"-Binde wollten die Fußball-Verbände bei der WM 2022 in Katar ein Statement gegen Homophobie, Antisemitismus und Rassismus setzen. Zudem sollte die "One Love"-Binde ein Zeichen für das gemeinsame Engagement für Menschenrechte sein.

Auf der "One Love"-Binde ist ein Herz in bunten Regenbogenfarben zu sehen, sowie der Slogan "One Love" vermerkt. Die Aktion wurde ursprünglich vom niederländischen Fußball-Verband KNVB initiiert und wurde bereits im September 2022 angekündigt. 

Die Botschaft der "One Love"-Binde richtet sich gegen jede Form von Diskriminierung. Das symbolisiert die bunte Farbgebung, die aber nicht den ursprünglichen Regenbogenfarben entspricht. Rot, Schwarz und Grün finden sich in der Panafrikanischen Flagge; Pink, Gelb und Blau symbolisieren die Pansexual Flag.

Warum ist die "One Love"-Binde bei der WM 2022 in Katar verboten?

Die FIFA hat zwei Tage vor Beginn der WM 2022 in Katar die "One Love"-Binde verboten, weil diese nicht den Regeln des Fußball-Weltverbandes entspricht. "Bei FIFA-Endrunden muss der Kapitän eines Teams die von der FIFA bereitgestellte Kapitänsbinde tragen", so die Ansage.

Dieser Satz aus Artikel 13.8.1 des FIFA-Ausrüstungsreglements hat die Ambitionen der Nationalmannschaften wie Deutschland, England und den Niederlanden gestoppt, die "One Love"-Binde bei der WM in Katar im Spiel zu präsentieren. Insgesamt wollten zehn Nationen die Binde tragen.

Manuel Neuer (Deutschland)
Manuel Neuer (Deutschland)
Credit: Imago
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Mit Verweis auf Artikel 13.8.1. hat die FIFA das Tragen der "One Love"-Kapitänsbinde bei der WM in Katar somit verboten. Damit müssen die Fußball-Verbände auf ein Statement gegen Homophobie, Antisemitismus, Rassismus und für Menschenrechte verzichten. Ansonsten drohen Sanktionen.

Welche Strafen drohen wegen der "One Love"-Binde?

Falls einer der Kapitäne die "One Love"-Binde bei der WM 2022 in Katar tragen sollte, kann der Schiedsrichter aufgrund der nicht korrekten Spielausrüstung eines Spielers, diesen ermahnen, die "One Love"-Binde abzunehmen. Dem Spieler droht außerdem eine Ermahnung in Form einer Gelben Karte.

Wie hoch die Strafe für das Tragen der "One Love"-Binde letztendlich ist, liegt allein im Ermessen des Schiedsrichters. Im schlimmsten Fall kann er dem Spieler sogar die Teilnahme am Spiel verwehren. Hier kommt die Verhältnismäßigkeit ins Spiel - somit dürfte wegen der "One Love"-Binde kein sofortiger Ausschluss drohen.

Die Nationalmannschaften von Deutschland, England und den Niederlanden haben vielmehr Angst vor Sanktionen wie Punktabzügen bei der WM 2022 in Katar. Geldstrafen sind ebenfalls eine Sanktion, die im Raum steht. Die genaue Strafe für das Tragen der "One Love"-Binde bei der WM ist nicht definiert. 

Welche Teams wollten die "One Love"-Binde tragen?

  • Deutschland
  • England
  • Die Niederlande
  • Belgien
  • Schweiz
  • Wales
  • Frankreich (Kapitän Hugo Lloris kündigte bereits frühzeitig an, die "One Love"-Binde nicht zu tragen)
  • Dänemark
  • Norwegen (nicht qualifiziert)
  • Schweden (nicht qualifiziert)

Was sagen die Spieler zur Diskussion um die "One Love"-Binde?

Thomas Müller (Deutschland): "Wer von uns Fußballern erwartet, dass wir unseren Pfad als Sportler komplett verlassen und unsere sportlichen Träume, für die wir ein Fußballerleben lang gearbeitet haben, aufgeben, um uns politisch noch deutlicher zu positionieren, der wird enttäuscht sein. Der Standpunkt der FIFA als auch die Art und Weise der Kommunikation zum Bindenverbot ist für uns in keiner Weise zu verstehen."

"Die Unruhe rund um die Begebenheiten im Vorfeld des WM-Turniers in Katar, das Verbot der 'One Love'-Binde und weitere befremdliche Aktionen und Äußerungen der FIFA beschäftigen uns Spieler und das gesamte Team. Mit unserer Mannschaftsstiftung haben wir diverse Initiativen nicht nur im Zusammenhang mit dem Turnier in Katar, sondern auch in ganz Deutschland auf den Weg gebracht."

Joshua Kimmich (Deutschland): "Natürlich ist das bei uns in der Mannschaft diskutiert worden, es ist wichtig für uns Spieler, auf Probleme und Missstände hinzuweisen. Aber wir müssen auch den Spagat schaffen, uns aufs Sportliche zu konzentrieren. Ich habe das Gefühl, dass einem eingeredet wird, dass man sich nicht darauf freuen kann. Ich möchte mich aber freuen dürfen, auch, wenn sie hier stattfindet. Wr alle wollen gewinnen, wir alle können nichts dafür, dass die WM hier stattfindet."

 


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