Sports-Illustrated-Interview

Lukas Podolski: "So kann Hansi Flick Deutschland zum Weltmeistertitel führen"

Lukas Podolski traut Deutschland bei der WM in Katar den Titelgewinn zu. Im Sports-Illustrated-Interview zählt er die Nationalmannschaft zu den fünf, sechs Favoriten. Bundestrainer Hansi Flick besitzt die Qualität, damit sein Team Weltmeister werden kann.

Lukas Podolski
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Sports Illustrated: Ihr Herz schlägt für Köln. Wie bewerten Sie den Saisonauftakt der Geißböcke?

Lukas Podolski: Der Saisonauftakt war positiv. Aber der Verein ist mit seinem Potenzial immer noch nicht dort, wo er meiner Meinung nach hingehört. Aus den Möglichkeiten, die man in Köln hat, holt Trainer Steffen Baumgart das Maximale heraus. Er ist mit Energie und voller Herzblut dabei. Das überträgt sich auf die Spieler. Mit der Kraft, die der Verein und die Stadt haben, muss das internationale Geschäft langfristig immer das Ziel sein.

Sports Illustrated: Welche Rolle spielt Trainer Steffen Baumgart für Köln?

Podolski: Steffen Baumgart passt perfekt zu Köln. Bei seiner ersten Pressekonferenz hat er gesagt, der Verein in dieser Stadt muss leben, rennen und kämpfen. Seine positiv verrückte Art gefällt mir, die er an der Linie vermittelt. Er ist mit Energie und voller Herzblut dabei. Das überträgt sich auf die Spieler. Er holt aus der Mannschaft mehr raus, als drin ist. Ich hätte gerne einmal unter so einem Trainer gearbeitet, der sich vor 50.000 Zuschauern nicht versteckt und den Leuten etwas bieten will.

Sports Illustrated: 2016 haben Sie ihre DFB-Karriere beendet. Kam diese Entscheidung zu früh?

Podolski: Nein, diese Entscheidung kam nicht zu früh. Ich hatte vorher überlegt, wie ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und den Fokus mehr auf den Vereinsfußball legen kann. Bei der Nationalmannschaft hatte ich alles gesehen und erlebt. Da habe ich mir 2016 gesagt, da kommt nichts mehr. Irgendwann muss man erkennen, jetzt ist es genug und eine neue Generation kommt zum Zug. Ich habe 130 Mal für Deutschland gespielt und hatte wirklich eine schöne Zeit beim DFB.

Sports Illustrated: War der WM-Triumph 2014 in Rio der schönste Moment in Ihrer Karriere?

Podolski: Vielleicht hört sich das etwas komisch an, aber ich würde sagen nein. Es gibt viele schöne Momente im Leben auf und neben dem Platz. Als kleiner Junge habe ich den WM-Pokal im Fernsehen gesehen. Dann hältst du diesen Pokal selbst in der Hand. In diesem Moment war ich als Fußballer komplett überwältigt. Aber es ist nicht so, dass ich in jedem Interview sage, dass ich Weltmeister bin. Ich freue mich über diesen Titel. Das war fantastisch, aber es gibt viele schöne weitere Momente, die ich als Fußballer erleben durfte. Ich freue mich jeden Tag, dass ich diesen Beruf habe. Dafür lebe ich, dafür habe ich meine ganze Kindheit geopfert. Ich wollte immer Fußballer werden. Ich habe immer davon geträumt, dass ich einmal Nationalspieler und Weltmeister werde.

Sports Illustrated: Sie kennen Hansi Flick seit vielen Jahren. Kann er Deutschland bei der WM 2022 zum Titel führen?

Podolski: Die Qualität sowohl menschlich als auch sportlich hat Hansi Flick, um Deutschland zum WM-Titel zu führen. Er hat mit uns als Co-Trainer 2014 in Brasilien den Titel bereits gewonnen. Hansi weiß also, wie es geht. Beim FC Bayern hat er als Trainer eindrucksvoll unter Beweis gestellt, welches Potenzial in ihm steckt. Es gibt viele Länder, welche die WM in Katar gewinnen wollen und Deutschland zählt zu den fünf, sechs Favoriten.

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Sports Illustrated: Freuen Sie sich auf die WM in Katar?

Podolski: Es gibt viel Kritik an der WM. Aber am Ende passiert immer dasselbe, dass die Leute dorthin fahren und trotzdem ein Teil der WM sind. Ich weiß nicht, ob ich nach Katar fliege. Ich lass das auf mich zukommen. Wenn ich bei der WM bin, OK. Ansonsten habe ich eine schöne Zeit mit meinen Kindern und meiner Familie zu Hause.

Sports Illustrated: Beim FC Bayern standen Sie von 2006 bis 2009 unter Vertrag. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?

Podolski: Der FC Bayern war die erste Station nach meiner Zeit in Köln, wo ich seit 1995 gespielt habe. Das war mein erster großer Wechsel. Für mich war damals alles neu. Dieser Wechsel hat mir einen Schub gegeben. In diesen drei Jahren habe ich gelernt, wie ein Topverein funktioniert. Aus dieser Zeit habe ich viel mitgenommen.

Sports Illustrated: War Uli Hoeneß Ihr Freund oder Ihr Feind?

Podolski: Uli war mein Freund. Er hat mir immer Würstchen aus seiner Fabrik mitgebracht. "Hey Poldi, hier kannst Du zu Hause oder am See ein bisschen grillen", hat er gesagt. Wenn man einen wie ihn im Verein hat, danach würde sich jeder Klub in der Welt die Finger lecken. Was Hoeneß für den FC Bayern getan hat und wie er den Verein verteidigt, so würde ich das auch machen. So stelle ich mir einen Präsidenten oder eine Führungsperson im Klub vor, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Ich konnte mit Uli immer gut.

Sports Illustrated: Sie sind nicht nur Fußball-Profi, sondern auch Unternehmer. Wie läuft’s im Döner-Geschäft?

Podolski: Das lernt man mit der Zeit, die ganzen Prozesse zu begreifen. Wie funktionieren die Kassensysteme oder die Lieferwege? Man arbeitet sich immer mehr ein und irgendwann hat man diesen Rhythmus drin, auch wenn man noch als Fußballprofi tätig ist. Da muss man sich ein ordentliches Zeitmanagement zurechtlegen, damit man alles unter einen Hut bekommt. Wenn man mit Herz und Liebe dabei ist, kann man viel schaffen. Ich bin sehr stolz, dass ich meine Dönermarke in den vergangenen vier, fünf Jahren zu einer Marke gemacht habe, die nicht nur in Deutschland bekannt ist.

Sports Illustrated: Warum fiel die Entscheidung auf Döner und nicht auf Currywurst?

Podolski: Meine persönliche Geschichte passt perfekt dazu. Ich habe in der Türkei Fußball gespielt. Davor habe ich in Köln nach dem Training oft Döner gegessen. Manchmal sogar vor dem Training oder vor den Spielen. Am alten Müngersdorfer Stadion war immer eine Dönerbude. Auf dem Weg nach Hause habe ich mir immer noch einen Döner geholt. Das war das Highlight nach dem Spiel.

Sports Illustrated: Ihr nächstes großes Projekt ist das Musikfestival "Glücksgefühle" am Hockenheimring mit 100.000 Zuschauern. Wie sind Sie darauf gekommen?

Podolski: Mein Freund und Partner Markus Kampe und ich hatten diese Idee. Zusammen haben wir in den vergangenen Jahren viele Events wie Public Viewings oder mein Hallenturnier in Gummersbach organisiert. Jetzt haben wir uns gedacht, dass wir nach zwei, drei Jahren Corona den Leuten etwas bieten wollen, damit sie sich wieder auf etwas freuen. Deshalb wollen wir etwas Großes machen, was es vorher noch nicht gab. Wir wollen den Menschen wieder Glücksgefühle geben und sie glücklich machen. Deshalb haben wir in den vergangenen Monaten dieses Konzept entwickelt. Jetzt arbeiten wir daran.

Sports Illustrated: Seit diesem Jahr sind Sie Milka-Botschafter. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Podolski: Als die Anfrage von Milka kam, war ich ein bisschen stolz. Milka ist eine coole Weltmarke und überall bekannt. Ich habe mit Milka nun einen Partner, den ich schon als Kind kannte und mochte. Mein erster Gedanke war, das passt einfach gut zusammen. Gerade auch mit Fußball, hier setzt sich Milka auch immer mehr ein.Deshalb bin ich jetzt Milka-Botschafter und freue mich darüber.

Sports Illustrated: Mit Milka können Fußballfans einen Tag mit Ihnen verbringen. Auf was kann sich der Gewinner schon freuen?

Podolski: Die Leute können sich entscheiden, mit welchem Weltmeister sie einen Tag gewinnen wollen - mit mir oder mit Rudi Völler. Mit mir wird der Gewinner einen Tag an meinen Lieblingsorten in Köln verbringen. Ich freue mich schon darauf. Das ist mal ein wirklich toller Gewinn. Wir haben mit Milka im nächsten Jahr noch einige weitere spannende Projekte in der Pipeline.

Was dich erwarten würde, wenn du bei Gewinn den Milka Botschafter Rudi Völler wählst, erfährst du hier.

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