FUSSBALL-WM 2022

DFB-Team in der Einzelkritik: Zweimal Note 1! Deutschland extrem bissig gegen Spanien

Nach der Auftaktniederlage gegen Japan war die DFB-Elf gegen Spanien gefordert. Und sie lieferte: Eine engagierte Teamleistung gegen übermächtig geglaubte Spanier brachte ein 1:1, das Fans träumen lässt. Hansi Flicks Team in der Einzelkritik.

Niklas Füllkrug gegen Spanien
Credit: Imago

WM-Vorrunde, Gruppe E

DeutschlandSpanien: (0:0) 1:1


Die DFB-Elf in der Einzelkritik

Manuel Neuer: Der Kapitän lenkte in der 7. Spielminute einen Gewaltschuss von Dani Olmo an die Latte – weltklasse! In seinem 18. WM-Spiel hielt er Bälle bei Rückpässen gerade in der ersten Halbzeit oft aufreizend lange, was angesichts des aggressiven Pressing der Spanier hin und wieder Unruhe brachte und Mitte der ersten Halbzeit zu einem katastrophalen Fehlpass führte, der allerdings folgenlos blieb. War beim Gegentor (83.) ohne Chance. / Note 3
 
David Raum: Hatte mit Carvajal und Ferran Torres (bis zur 54.) auf links zwei der unangenehmsten Gegenspieler im Weltfußball, blieb Ihnen allerdings nichts schuldig. Überzeugte durch starke Laufarbeit und kompromisslosen Körpereinsatz, was er in Form eines Trittes in die Leistengegend von Carvajal büßte (24.). Ließ Torres einige Male aus dem Auge, was der Spanier allerdings nicht gewinnbringend nutzte. / Note 3

Rüdiger: Der grundsolide "Ausputzer" mit Offensiv-Ambitionen

 
Antonio Rüdiger: Schoss allein in der ersten Halbzeit dreimal aufs Tor, bei seinem Kopfballtor in der 40. Minute stand er allerdings im Abseits. Sorgte kurz vor der Halbzeit (44.) mit einem knallharten Schuss aufs Spanien-Tor für Aufsehen. In der Abwehr war er der gewohnt laute und grundsolide Ausputzer. / Note 2
 
Niklas Süle: Fühlte sich nach seinem Ausflug auf Rechtsaußen beim ersten Gruppenspiel in der Innenverteidigung nun deutlich wohler. Kochte die Spanier in der Restverteidigung meist routiniert ab. Nur beim Gegentor (62.) kam er zu spät gegen Morata und hob zuvor das Abseits auf. / Note 3
 
Thilo Kehrer: Hatte auf rechts mit Jordi Alba und Dani Olmo schwere und schnelle Gegner. War in der Vorwärtsverteidigung zu ungestüm, was ihm in der Rückwärtsbewegung und in den Laufduellen gegen Olmo oft einen Nachteil bescherte. Ließ Alba in der 21. Minute zu viel Platz, was zu einem gefährlichen Torschuss führte. Beim Gegentor wurde er von Olmo getunnelt. / Note 4
 
Joshua Kimmich: Arbeitete in der Defensivarbeit grundsolide, suchte beim Freistoß zweimal per Chipball auf rechts Antonio Rüdiger, was in der 44. Spielminute zu einem Torschuss führte. Kurz vorher legte er Rüdiger mit einer Freistoß- Flanke von rechts ein Kopfballtor auf – allerdings stand Rüdiger im Abseits. Störte in der 66. früh vor Pedri und leitet so eine Torchance ein, die er selbst abschließt und an Spaniens Torwart Simón scheitert. / Note 3

Leon Goretzka überzeugt als "Aggressive Leader"

Leon Goretzka: Kam nach der Niederlage gegen Japan von Beginn an ins Spiel, um den gewissen Biss ins Gegenpressing zu bringen. Erfüllte diese Aufgabe zufriedenstellend und robust. Beging die ersten drei Fouls im Spiel und brachte die "breite Brust" zurück ins deutsche Spiel. / Note 3

 
Jamal Musiala: Absoluter Aktivposten, der sich die Bälle teils auch weiter hinten abholte. Ließ mit seinen schlangenartigen Dribblings oft die ersten zwei bis drei angreifenden Spanier stehen. Agierte vor dem 1:1-Treffer (83.) als Wandspieler für den Pass von Sané, legte entscheidend auf Füllkrug ab. Beachtlich: Auch im Spiel gegen den Ball zeigte sich Musiala äußerst agil, lief abwechselnd mit Müller Spaniens Torwart Simón an und rettete in der ersten Halbzeit (36.) entscheidend vor Ferran Torres. / Note 1
 
Ilkay Gündogan: Lieferte ein grundsolides Spiel mit starker Laufleistung gegen den Ball. In der Offensive konnte der als "10er" agierende Gündogan  – abgesehen von einem Gefahr bringenden Schnittstellenpass in der 24. Spielminute – wenige Glanzpunkte liefern. Für die allerdings sorgten an diesem Abend andere. / Note 3

Thomas Müller: Der  Routinier als Marathon-Mann

Serge Gnabry: Hatte auf der linken Außenbahn gerade in der Verteidigung gegen den schnellen Jordi Alba alle Hände voll zu tun und machte seinen Job gut. Kam mit Ball am Fuß nur zweimal gefährlich zum Abschluss: In der 10. Minute scheiterte er aus  kurzer Distanz an Unai Simón. In der 24. Spielminute verfehlte sein Schlenzer das Tor deutlich. / Note 3

Thomas Müller: Zwar blieb er in der Offensive ohne nennenswerte Aktion im spanischen Strafraum, doch lieferte der 33-Jährige im Spiel gegen den Ball ein enormes Laufpensum. Als einzige Spitze (bis zu seiner Auswechslung in der 70. Minute) lief er den spanischen Torwart und die Innenverteidiger fast unermüdlich an. / Note 3
 
Lukas Klostermann (ab 70.): Übernahm nach seiner Einwechslung die unliebsame rechte Abwehrseite von Thilo Kehrer, hielt sich allerdings schadlos. / Note 3
 
Leroy Sané (ab 70.): Kam gegen Ende für Gündogan und belebte das Spiel deutlich. In der 73. Spielminute setzte er Musiala gefährlich in Szene, der allerdings schoss den Torwart an. Und auch in der 83. Minute war es ein starker Pass Sanés auf Musiala, der diesmal gewinnbringend Füllkrug fand. Kurz vor Schluss (90+5) führte ein starkes Solo nochmal für Gefahr. Hier allerdings lief Sané zu weit an die Grundlinie und fand Stürmer Füllkrug nicht mehr. / Note 2

"Sturmtank" Füllkrug kommt, sieht und trifft

Niklas Füllkrug (ab 70.): Der einzige Sturmtanker alter Schule in der DFB-Elf kam, sah und lieferte. Nach seiner Einwechslung wurde er bei seiner ersten Torchance noch entscheidend von Pedri gestört, dann allerdings jagte er nach Co-Vorarbeit Sané/Musiala den Ball eiskalt in die Maschen. / Note 1
 
Jonas Hofmann (ab 85.):
Solide letzte Minuten im Spiel. / keine Bewertung
 
Nico Schlotterbeck (ab 87.): Rettete kurz nach seiner Einwechslung noch einmal stark per grätsche gegen Morata. / keine Bewertung


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