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Hafermilch und Mode: Europa-League-Sieger Kevin Trapp hält viele Bälle hoch

Kevin Trapp ist ein vielschichtiger Fußballer. Der Keeper der Frankfurter Eintracht ist nicht nur ein äußerst erfolgreicher Fußballer, sondern versucht sich auch als Entrepreneur. Mit Sports Illustrated spricht er über sein Hafermilch-Business und den Pariser Chic.

Eintracht-Keeper Kevin Trapp
Credit: Getty Images
Sports Illustrated 03/22
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Inhalt

  • Eintracht-Keeper Kevin Trapp hat ein Hafermilch-Business
  • Kevin Trapp: "Man braucht nicht so viel Wasser und keine extra Pestizide, um den Hafer anzubauen."
  • Neben Hafermilch entwirft Kevin Trapp auch Mode

Sports Illustrated: Warum sind Sie mit Moelk ins Hafermilch-Business eingestiegen?

KEVIN TRAPP: Zwei meiner Freunde aus Frankfurt arbeiten in der Gastronomie und hatten Probleme mit einem Zulieferer für ihre Hafermilch. So kamen wir auf die Idee, unser eigenes Ding zu machen. Meine Freunde wussten, dass ich sehr gerne Kaffee trinke und natürlich auch auf meine Ernährung achte. Irgendwann waren die ersten Hafermilch-Testversionen fertig, und wir haben das Projekt weiterentwickelt. Ersatzprodukte sind sowieso ein spannendes Thema, das in unserer Gesellschaft immer wichtiger wird.

Sports Illustrated: Sie trinken bekanntlich gerne Cappuccino – und sind dafür auch auf Hafermilch umgestiegen.

Trapp: In meiner Zeit bei Paris Saint-Germain habe ich erstmals andere Produkte ausprobiert und bin bei Hafermilch hängengeblieben, geschmacklich hat sie am besten zu meinem Cappuccino gepasst. Hinzu kommen ökologische Gründe, die für Hafer sprechen: Man braucht nicht so viel Wasser und keine extra Pestizide, um den Hafer anzubauen. Diese Themen waren für uns wichtig, als wir entschieden haben, in die Hafermilch-Produktion einzusteigen.

Sports Illustrated: Welche Vorteile hat Hafermilch für Sportler?

Trapp: Als ich meinen Cappuccino am Morgen noch mit normaler Milch getrunken habe, hatte ich den Rest des Tages keinen Hunger mehr, weil ich mich so aufgebläht fühlte. Ich habe mit Ärzten gesprochen, die mir rieten, mal etwas anderes auszuprobieren und zu schauen, ob ich mich damit besser fühle. Das funktionierte – seitdem trinke ich meinen Kaffee mit Hafermilch.

Mølk – Hafermilch von Kevin Trapp
Die Mølk macht's: Für Kevin Trapp gibt's nur noch Hafermilch in den Capuccino. Gut, dass er mittlerweile seine eigene hat.
Credit: PR
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Sports Illustrated: Wo wird Ihre Milch produziert?

Trapp: Für uns ist es wichtig, dass wir wissen, wo unsere Produkte herkommen. Wir beziehen die bestmöglichen Inhaltsstoffe aus ganz Europa, die Hafermilch wird dann in Dänemark produziert, abgefüllt und verpackt.

Sports Illustrated: Sie sind im Hauptberuf Fußballtorwart bei Eintracht Frankfurt. Wie viel Zeit bleibt Ihnen, sich um Ihre Firma zu kümmern?

Trapp: Wir haben bei Moelk ein großes Team, das sich um alles kümmert und sich intensiv mit der Hafermilch-Produktion beschäftigt. Ich versuche, so viel wie möglich daran mitzuwirken. Wenn wir Englische Wochen haben, ist das natürlich schwieriger. Aber ansonsten bin ich, sooft es geht, im Büro. Dann schaue ich, wie alles funktioniert, ob alles läuft. Für mich als Fußballprofi ist es die erste Investition in ein Unternehmen. Da möchte ich gerne dabei sein und helfen, weil es mir auch unheimlich viel Spaß macht. Bei der Produktion versuche ich, meinen Teil beizutragen, wenn es um die Inhaltsstoffe und die gesunde Ernährung geht.

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Sports Illustrated: Moelk gibt es in einer puren Version und einer Barista-Edition. Was kommt als Nächstes?

Trapp: Wir sind gerade dabei, weitere Produkte zu entwickeln und werden in Zukunft auch in Richtung Non-Food denken. Dabei soll es vor allem in die Lifestyle-Richtung gehen.

Sports Illustrated: Apropos Lifestyle: Sie sind sehr modebewusst und haben – neben Moelk – ein weiteres Business. Sie haben in Zusammenarbeit mit About You eine Fashion-Kollektion gelauncht.

Trapp: Ja, bereits die zweite. Vor allem in Paris wurde ich mehr mit Mode konfrontiert.

Sports Illustrated: Sie haben dort zwischen 2015 und 2018 gespielt, sind zweimal französischer Meister geworden, dreimal französischer Pokalsieger.

Trapp: Es war eine unglaubliche Zeit. Fußballerisch sehr lehrreich. Aber man merkt in so einer Stadt natürlich auch, was Mode bedeuten kann. Die Leute dort sind chic, cool oder auch mal auffällig angezogen. In Paris finden nicht ohne Grund die größten Fashion-Shows statt. Wobei ich in Paris hauptsächlich geschaut und gestaunt habe, aber selbst nicht aktiv im Thema Mode unterwegs war.

Bodenständig, zurückhaltend, weltoffen: Kevin Trapp sagt, Klamotten sollen den Charakter widerspiegeln
Credit: Fabian Schmidt
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Sports Illustrated: Das kam dann mit About You.

Trapp: Genau. Sie kamen auf mich zu, und ich war sehr schnell begeistert. Inzwischen bin ich von Anfang bis Ende dabei. Meine Ideen und Inspirationen fließen mit ein. Ich sitze mit Designern zusammen, schaue mir ihre Fittings an und spreche bis zur Fertigstellung der Kollektion bei den Designs mit. Das ist schon spannend. Der schönste Moment ist dann, am Ende selbst für Fotoshootings in meine Klamotten reinzuspringen. Das fühlt sich richtig gut an.

Sports Illustrated: Was bedeutet Ihnen Mode?

Trapp: Man soll sich, wie man so schön sagt, in seiner Haut wohlfühlen. Und da Kleidung oftmals auch als zweite Haut bezeichnet wird, gilt das entsprechend auch für die Klamotten, die man trägt: Man muss sich darin wohlfühlen. Ich persönlich versuche auch, mich über meine Klamotten auszudrücken. Sie sollen meinen Charakter widerspiegeln. Wenn ich bodenständig, zurückhaltend, aber auch weltoffen bin, kann ich diese Haltung auch über Mode ausdrücken. Zusätzlich mag ich es elegant, eher klassisch.

Sports Illustrated: Und wie würden Sie Ihre Linie bezeichnen?

Trapp: Vielschichtig! Von klassisch bis elegant ist alles dabei, auch ein paar Streetstyle-Stücke. Wichtig ist mir, dass sich alles gut miteinander kombinieren lässt, ohne dass man lange überlegen muss, ob es zusammenpasst.

Kevin Trapp beim DFB
Credit: Getty Images
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