Mané-Transfer verleiht Bundesliga einen frischen, aber trügerischen Glanz
- Sadio Mané kurz vor Wechsel zum FC Bayern
- Mané am Dienstag zum Medizincheck in München
- Sadio Mané soll am Mittwoch offiziell vorgestellt werden
Sadio Mané wird in der neuen Saison aller Voraussicht nach für den FC Bayern spielen. Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic bestätigte gegenüber dem TV-Sender Sky: "Ja, er kommt". Als Ablöse sind 32 Millionen Euro plus maximal neun Millionen Euro im Gespräch.
Wie "Bild" berichtet, wird der Liverpool-Star am Dienstag zum Medizincheck erwartet. Danach soll der Wechsel offiziell gemacht werden und Mané einen Dreijahresvertrag erhalten. Bereits am Mittwoch, so ist der Plan, wird Mané in der Allianz Arena offiziell vorgestellt.
Was für den FC Bayern ein toller Deal ist, ist im internationalen Vergleich mit anderen Ligen nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Außer Mané wollen keine Topstars in der Bundesliga spielen. Erling Haaland vom BVB hat bereits bei Manchester City unterschrieben. Robert Lewandowski will weg.
Sadio Mané in 269 Pflichtspielen 120 Tore für Liverpool
Die Bundesliga ist längst nicht mehr auf Augenhöhe mit der Premier League oder der La Liga in Spanien, wo die Stars viel mehr Geld verdienen als in Deutschland. Trotzdem wird der Mané-Wechsel vom FC Bayern als Königstransfer gefeiert, obwohl der Senegalese bereits 30 Jahre alt ist.
Natürlich wird Mané dem FC Bayern dabei helfen, auf dem internationalen Parkett zu bestehen. Immerhin vereint Mané sämtliche Fähigkeiten, die einen Superstürmer ausmachen. Wechselt Lewandowski zum FC Barcelona, kann Mané die Lücke im Angriff stopfen.
Beim FC Liverpool erzielte Mané in 269 Pflichtspielen insgesamt 120 Tore und bereitete 48 Treffer vor. Zusammen mit Mohamed Salah in der Offensive begründete Mané die spektakuläre Erfolgsgeschichte der "Reds" in den vergangenen fünf Jahren. Mané war eines der wichtigsten Puzzleteile.
FC Bayern: Mané soll Dreijahresvertrag in München erhalten
Während München und die Bundesliga den Wechsel feiern, plant Liverpool-Trainer Jürgen Klopp bereits für die Zukunft. Weil Mané bereits 30 Jahre alt ist, stimmte Klopp dem Transfer zum FC Bayern zu. Wäre Mané fünf bis zehn Jahre jünger, hätte ihn Klopp sicherlich nicht gehen lassen.
So aber kaufte der FC Liverpool für 75 Millionen Euro den uruguayischen Nationalstürmer Darwin Núñez von Benfica Lissabon, der die Nachfolge von Mané bei den "Reds" antreten soll. Mit den knapp 40 Millionen Euro für Mané verbilligt sich Núñez um mindestens die Hälfte.
Ein guter Deal für die "Reds" und ein Scheinerfolg für den FC Bayern sowie die Bundesliga, denn Mané wird seine Karriere mit einem Dreijahresvertrag in München ausklingen lassen. Natürlich wird er alles geben, aber selbst mit Mané dürfte es für die ganz großen sportlichen Erfolge nicht reichen.
Ex-Liverpool-Profi Saunders kritisiert Mané-Wechsel
"Er wird sich in seinen Sessel setzen, eine Zigarre anzünden, für Bayern im dritten Gang spielen und zwei Jahre lang die besten zwei Jahre seines Lebens als Fußballer ruinieren", kritisierte Ex-Liverpool-Stürmer Dean Saunders den Wechsel von Sané nach München.
In den Worten von Sanders klingt wenig Wertschätzung für die Bundesliga mit und noch weniger Wertschätzung für die Entscheidung von Mané. Der FC Bayern ist ein großartiger Verein, so Saunders, aber die Bundesliga "bei weitem keine Herausforderung. Sadio wird sich langweilen".
Wird der Mané-Transfer am Mittwoch offiziell gemacht, verleiht er der Bundesliga und dem FC Bayern frischen Glanz. Aber dieser Glanz ist trügerisch. Kommt nur ein Spieler vom Kaliber Manés nach Deutschland, ist das zu wenig, um das weltweite Ansehen der Liga zu erhalten.
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