"GFL-Insider": Die Liga boomt! Comets glänzen - fast 13.000 Zuschauer in Dresden
- "GFL-Insider": Die deutsche Football-Liga boomt
- Allgäu Comets mit packendem Spiel gegen Hurricans
- Knapp 13.000 Zuschauer bei Dresden Monarchs
Wer den Geschehnissen rund um das vergangene Wochenende in der German Football League nichts abgewinnen konnte, hat den Football nie geliebt. Wir erlebten Favoriten-Stürze, volle Stadien, ganz besondere Highlights und eine Endphase beim Spiel der Allgäu Comets gegen die Saarland Hurricanes, das allen Zuschauenden vor Ort noch lange in Erinnerung bleiben wird und von der GFL schwärmen lässt.
Am Sonntag durften die Fans verfolgen, wie die Kiel Baltic Hurricanes als Favorit bereits früh in Rückstand gerieten und das Duell gegen die Paderborn Dolphins trotz spätem Comeback noch verloren. Im Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden gewann das Heimteam der Monarchs gegen den Serien-Champion aus Braunschweig vor der Rekordkulisse von 12.637 Zuschauern. Doch sogar der 0-3-Start der New Yorker Lions, über dessen Möglichkeit diese Kolumne bereits nach der ersten Woche berichtete, wurde durch das packende Finale im Illerstadion der Comets in Kempten nochmal in den Schatten gestellt.
Marvin Fuchs zeigt "Angry Run"
Während das erste Quarter zwischen Allgäu und Saarland noch dahin plätscherte, kamen die ersatzgeschwächten Hurricanes im zweiten Spielabschnitt besser ins Spiel. Aufgrund der Verletzung von Starting Quarterback Andrew Brito musste der 26 Jahre alte Wide Receiver Marvin Fuchs auf der Position des Spielmachers starten und führte wahnsinnige Aktionen vor.
Sein "Angry Run" über 67 Yards, bei dem er im Zentrum gleich mehrere Tacklings der Allgäuer Linebacker aufbrach, um bis in die Endzone zu stürmen, zählt bereits früh in der Saison zu den absoluten Höhepunkten der Saison. Insgesamt erlebte eines der "Herzstücke der GFL-Mannschaft", wie die Hurricanes selbst über Fuchs schreiben, einen grandiosen Tag. Denn zum erlaufenen Score gesellten sich noch drei weitere Touchdown-Pässe auf Spencer Corona (2) und Peter Keller (1).
Xeavier Bullock im Stile Marcus Mariotas
Doch all die Bemühungen, den fehlenden Brito zu ersetzen und eine zwischenzeitliche Führung mit 30-14 bei noch zehn Minuten auf der Uhr im vierten Quarter reichten am Ende nicht. Denn Comets-Quarterback Xeavier Bullock blies zum Angriff und führte das Heimteam nach einem beeindruckenden Comeback noch auf die Siegerstraße. In der Manier von Marcus Mariota warf er im entscheidenden Drive knapp zwei Minuten vor Spielende den Ball zunächst auf den Rücken seines Left Tackles, ehe er den zu sich selbst zurückgeprallten Ball fing und sich noch einmal nach vorn stürzte.
Es sollte am Ende das berühmte "Game of Inches" werden, weshalb sich diese irrwitzige Aktion letztendlich genauso auszahlen sollte, wie der physische Laufversuch an der Seitenline bei 3rd&7, bei dem Bullock die letzten Zentimeter zum First Down nur herausholen konnte, weil er nochmal gegen Linebacker Firat Yildirim den Kopf herunter nahm und einen letzten Vortrieb generierte. Statt in eine kritische 4th&1-Situation zu geraten, erhielt die Offense der Kemptener aus dem Allgäu nur wenige Sekunden vor Schluss ein neues Set an Versuchen, das sie für sich zu nutzen wusste.
Denn nur zwei weitere Pässe später fand Bullock seinen wichtigsten Receiver Nate Stewart in der Endzone und besiegelte bei noch sieben Sekunden auf der Uhr die 36-30-Führung. Zwar bäumten sich die Saarländer noch einmal auf, aber fünf Touchdowns von Quarterback Bullock waren zu viel für die angeschlagenen Hurricanes.
Die GFL boomt
Die GFL Süd wird oftmals als schwächere der beiden Staffeln genannt, doch nach dem vergangenen Wochenende können die Verantwortlichen der German Football League sehr zufrieden sein, mit dem, was die Süddeutschen so aufs Feld zauberten. Fuchs und Bullock präsentierten sich als spektakuläre Playmaker und ein Herzschlagfinale bescherte den Rest für eine packende Partie.
Bereits am kommenden Samstag geht es auf Sportdeutschland.tv mit der kostenlosen Konferenz weiter. Dann reisen die Comets nach München zu den Cowboys und die Hurricanes empfangen die Ravensburg Razorbacks. Im Norden kommt es an der Ostsee zum Showdown der Kiel Baltic Hurricanes und dem Meister Potsdam Royals.
Die wöchentlich erscheinende Kolumne befasst sich mit dem Tagesgeschehen in der German Football League. Mit gespitzter Feder handelt Philipp Forstner aka “Draft Nerd” die GFL-Themen ab, die sich nicht in den Pressemitteilungen der Vereine finden lassen. Im “GFL-Insider” geht es ehrlich, aber auch direkt zu.
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