US Open

US Open: Frances Tiafoe als erster Afroamerikaner seit 1972 im Halbfinale

Es sind bewegte Zeiten, auch im Sport. Eine ganze Nation bewegt derzeit Tennis-Ass Frances Tiafoe, der sich gegen den Russen Andrey Rublev nicht nur in die Herzen der Fans, sondern auch ins Halbfinale der US Open spielte – als erster Afroamerikaner seit 1972.

Frances Tiafoe
Credit: Imago

Viertelfinale der US Open: In diesen Zeiten ein bisschen wie Rocky III

Obgleich ein Dreisatz-Erfolg des US-Amerikaners Frances Tiafoe, war das Match zwischen ihm, der Nummer 22 der Setzliste, und dem an 9 gesetzten Russen Andrey Rublev ein enger Schlagabtausch, der in den ersten beiden Sätzen gleich zweimal in den Tie-Break ging. Zwar glänzte Tiafoe immer wieder durch starke Returns, insbesondere mit der Rückhand Inside-Out, und bewies viel Gefühl am Netz, doch konnte keiner der beiden Spieler dem anderen den Aufschlag abnehmen, bis es Tiafoe im dritten Satz schließlich gelang, bei Service Rublev mit 4:3 in Führung zu gehen. Er hielt sein Service daraufhin und gewann den entscheidenden dritten Satz mit 6:4. Tiafoe steht im Halbfinale.

In diesen Zeiten wäre es einfach gewesen, aus diesem Viertelfinale eine Art Rocky III zu machen. Der amerikanische Held gegen den Russen, dessen Land einen so erbarmungs- wie sinnlosen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Doch das würde Andrey Rublev nicht gerecht, denn der 24-Jährige ist nicht nur alles andere als ein "Ivan Drago", sondern auch ein entschiedener Gegner des Krieges in der Ukraine. 

Ein denkwürdiger Moment: Nachdem Rublev im Februar diesen Jahres sein Halbfinale beim ATP-Turnier in Dubai gewonnen hatte, schrieb der Moskowiter die Worte "No war please" mit Filzstift auf die Linse einer Kamera.

 

Frances Tiafoe ist der erste Afroamerikaner im Halbfinale der US Open seit Arthur Ashe 1972

Eine wirklich relevante Episode von historischen Ausmaß schrieb allerdings Frances Tiafoe, der bei Grand-Slam-Turnieren bislang nie über die vierte Runde hinauskam.

Denn mit seinem Halbfinal-Einzug ist der Mann, dessen Eltern einst aus Sierra Leone in die USA emigrierten, der erste Afroamerikaner im Halbfinale der US Open seit 1972. Damals gelang Arthur Ashe der Einzug in die Vorschlussrunde des Turniers in Flushing Meadows. Und gestern spielte sich eben Tiafoe ins Halbfinale – und zwar im Arthur Ashe Stadium. Seit John Isner, der 2018 im Wimbledon-Semifinale stand, kam kein US-Amerikaner mehr so weit in einem Major. 

Frances Tiafoe: Die nächste "Tellerwäscher-Story" des US-Tennis

Die Hoffnungen einer ganzen Tennisnation liegen nun also auf einem 24-Jährigen aus Maryland, dessen Eltern ihren "Amerikanischen Traum" im neuen Land einst als Krankenschwester und Bauarbeiter begannen.

Frances Tiafoe stand übrigens einmal bei der Beratungsagentur des Hollywoodstars Will Smith unter Vertrag. Kontakte zum Film dürfte es also geben. Und vielleicht sehen wir nach "King Richard" ja gerade schon die nächste "Tellerwäscher-Story" des US-Tennis "in the making".

Erstmal gilt es für Frances Tiafoe nun aber, sein Halbfinale erfolgreich zu bestreiten, in dem er am Freitagabend gegen den an Nummer drei gesetzten Carlos Alcaraz antritt. Und der 19-jährige Spanier wandelt, anders als Tiafoe, nicht etwa auf den Spuren von Arthur Ashe und Serena Williams, sondern auf jenen eines gewissen Rafael Nadal.

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