Mit Ruhe durch den Sturm: Verstappen gewinnt in Dschidda

Es kracht und brennt rund um Max Verstappen - im Auto allerdings behält der Weltmeister weiterhin kühlen Kopf und ruhige Hand: Auch im zweiten Saisonrennen der Formel 1 hat der Red-Bull-Pilot einen souveränen Sieg gefeiert, beim Großen Preis von Saudi-Arabien war er zwar nicht ganz so überlegen wie beim Auftakt in Bahrain vor einer Woche. 13 Sekunden lag Verstappen letztlich dennoch vor seinem Teamkollegen Sergio Perez, erneut holte Red Bull den Doppelsieg.

Max Verstappen mal wieder weit vorneweg
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AFP, SID, Giuseppe CACACE

Ruhe herrscht beim besten Rennstall aber nicht, im Gegenteil. Der Machtkampf, in dem es nicht nur um Teamchef Christian Horner geht, läuft weiter. Eine schnelle Ablösung von Motorsportberater Helmut Marko, der als interner Gegenspieler Horners gilt, ist nun aber offenbar vom Tisch.

Verstappen und Perez waren am Samstag nicht zu halten, der dritte Platz ging wie schon in Bahrain an Ferrari - dieses Mal allerdings eingefahren von Charles Leclerc. Carlos Sainz musste aufgrund einer Blinddarm-Operation passen, für ihn sprang relativ kurzfristig Oliver Bearman ein. Der 18-jährige Brite holte immerhin den siebten Platz. Nico Hülkenberg fuhr als Zehnter zudem den ersten Punkt des Jahres für das Haas-Team ein.

Jedes Training und jedes Qualifying dieser Saison war bislang überschattet worden vom Drama bei Red Bull, und auch an den Renntagen bahnt sich das Thema bislang verlässlich einen Weg. So auch am Samstag, dieses Mal allerdings war es eine Art Deeskalation: Marko, langjähriger Vertrauter und Förderer von Verstappen, soll bei den Weltmeistern bleiben. Noch am Vorabend hatte das anders geklungen, der 80-Jährige hatte entsprechende Spekulationen in Interviews selbst befeuert - woraufhin Verstappen recht deutlich machte, dass er seine eigene Zukunft beim Team mit dem Verbleib von Marko verknüpft.

Am Samstag nun fand ein "sehr gutes Gespräch" statt zwischen dem Österreicher und Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, "wir waren uns in allen Punkten einig", sagte Marko bei Sky: "Ich mache weiter. Aber es muss Ruhe einkehren." Die ist allerdings nicht absehbar: Vor Wochen war eine interne Untersuchung gegen Horner nach Vorwürfen einer Mitarbeiterin bekannt geworden, mittlerweile ist ziemlich klar, dass innerhalb des Teams ein Machtkampf tobt. In diesem genießt Horner die Rückendeckung der Red-Bull-Mehrheitseigner aus Thailand, in Österreich liegen 49 Prozent des Unternehmens. Am Sonntag soll es ein Treffen zwischen den beiden Teilhabern geben.