Radsport

"How it started": Wie Bahnrad-Star Emma Hinze durch Zufall zu ihrem Sport kam

Emma Hinze fährt mit sieben Jahren ihr erstes Straßenrennen. Auf die Bahn kommt die mehrmalige Weltmeisterin eher durch Zufall. Wie alles begann, verrät die deutsche Banhrad-Rakete bei "How it started" gegenüber Sports Illustrated.

Emma Hinze: WM-Sieg 2021 in Frankreich
Credit: Frontalvision
  • Emma Hinze: Wie die Ausnahmeathletin zum Bahnradsport kam
  • "How it started": Hinze fährt erstes Straßenrennen mit sieben Jahren
  • Radsport-Rakete Emma Hinze: "Jeder Sieg ist harte Arbeit"

Olympia, Weltmeisterschaften, Profi-Sport: Über solche Dinge machte ich mir als Kind keine Gedanken. Das Radfahren war einfach unbeschwerter Spaß – auch in meiner ersten Erinnerung daran, als mein jüngerer Bruder Carl das Fahren lernte und vergeblich mit meiner Mama das Gleichgewicht suchte.

Zusammen mit meinem Papa fuhr sie Mountainbike und besuchte mit mir in unserer Heimat Hildesheim 2005 ein Radrennen. Ich weiß noch, wie fasziniert ich war: von der Geschwindigkeit der Fahrer, dem lauten Geräusch der Räder. Der Sport ließ mich nicht mehr los. Ich begann mit sieben Jahren, beim RSC Hildesheim Straßenrennen zu fahren. Nicht schlecht, aber auch nicht überdurchschnittlich gut. 


Mit dem Sports Illustrated-Chefredakteurs Newsletter erhalten Sie aktuelle Sport-News, Hintergründe und Interviews aus der NFL, der NBA, der Fußball-Bundesliga, der Formel 1 und vieles mehr.

NEWSLETTER ABONNIEREN


Emma Hinze: So startete ihre Radsport-Karriere

Das Radfahren war für mich eben Hobby, daneben machte ich noch Ballett und Schwimmen. Erst nachdem ich 2012 nach Langenhagen gewechselt war, nahm meine Karriere richtig an Fahrt auf. 

Im Sommer 2013 standen die Deutschen Bahnrad-Meisterschaften an. Mein Papa meinte, ob ich nicht eine Sprintdisziplin und Zeitfahren ausprobieren möchte. Locker, wie ich war, habe ich das einfach mal gemacht – auf einem geliehenen Alu-Rad mit ein und demselben Gang. 

Emma Hinze als 7-Jährige
Emma Hinze als 7-Jährige
Credit: Privat
x/x

Emma Hinze: Umzug ins Sportinternat mit 15 Jahren

Damals war mir das egal, ich wollte einfach nur fahren. Völlig überraschend wurde ich jedoch Dritte im Zeitfahren und Zweite im Sprint. Dieses Gefühl, zum ersten Mal mitzumachen und direkt erfolgreich zu sein, war so beflügelnd.

Was danach kam, passierte alles sehr schnell. Ich wurde vom damaligen Stützpunkttrainer Frank Ziegler nach Kaiserslautern eingeladen, absolvierte ein Probetraining mit Olympiasiegerin Miriam Welte, und innerhalb von vier Wochen verließ ich mit 15 Jahren meine Heimat und zog ins Sportinternat nach Kaiserslautern.

Emma Hinze: "Jeder Sieg ist harte Arbeit"

In dieser Phase habe ich mir nicht viele Gedanken gemacht. Ich dachte einfach: "Cool, mache ich." Dass die Entscheidung mein ganzes zukünftiges Leben beeinflussen würde, habe ich gar nicht wahrgenommen. Diese Einstellung habe ich früh von meinem Papa gelernt: nicht viel sprechen. Sondern entweder machen – oder eben bleiben lassen. 

Was ich jedoch ab der Zeit lernen musste: Jeder Sieg ist harte Arbeit. Gerade mal ein Jahr nachdem ich überhaupt wusste, was ein Sprintrennen war, gewann ich 2014 die Junioren-EM und -WM im Teamsprint. So schnell so erfolgreich zu sein, war gefährlich für mich. Ich dachte, so würde es immer laufen. Nach den ersten schwierigen Phasen musste ich erst den richtigen Mix finden aus Unbeschwertheit und Ehrgeiz, der mich auch langfristig erfolgreich machen würde – und letztlich auch in den Profisport und zu Olympia bringen würde. 

Emma Hinze im Steckbrief: 

Geburtsdatum: 17. September 1997
Geburtsort: Hildesheim (Niedersachsen)
Verein: RSC Cottbus (seit 2015)
Sport: Bahnradsport / Sprinterin
Lebenspartner: Maximilian Levy
Erfolge: Olympia-Silber (2021) / Teamsprint, 2020 & 2021 Weltmeisterin Sprint, 2020 Weltmeisterin Keirin, 2020, 2021 & 2022 Weltmeisterin Teamsprint, 2022 & 2023 Europameisterin 500-Meter-Zeitfahren, 2022 & 2023 Europameisterin Teamsprint, 2022 Europameisterin Sprint

 

Mehr Sport-News:

Nach seiner schweren Verletzung ist Alexander Zverev zurück auf der internationalen Bühne. Bei Sports Illustrated spricht er über seine Leidenszeit, Sehnsüchte, das Tennis-Business – und die Frage, was Deutschlands Tennis-Star antreibt.

Lionel Messi ist einer der besten Fußballer aller Zeiten. Der Argentinier spielte beim FC Barcelona und bei PSG. 2022 wird er Weltmeister mit Argentinien. 2023 wechselt er zu Inter Miami in die MLS. Alle Infos zu Gehalt, Vermögen, Titel und Karriere. 

Mark Mateschitz ist der Sohn von Dietrich Mateschitz und tritt in die Fußstapfen des verstorbenen Red-Bull-Gründers. So tickt der 30 Jahre alte Österreicher, der mit Victoria Swarovski zusammen ist und so groß ist sein Milliarden-Vermögen im Red-Bull-Imperium.