1. Bundesliga

Michael Ballack im Interview: So kann Bayer Leverkusen Meister werden

Michael Ballack gehört zu den besten deutschen Fußballern aller Zeiten – und spielte für Bayer Leverkusen und den FC Bayern, die sich aktuell ein heißes Titelrennen liefern. Im Interview spricht er über Xabi Alonso und die Ansprüche des FC Bayern.

Michael Ballack
Credit: Imago
  • Michael Ballack im Sports-Illustrated-Interview
  • Ballack: "FC Bayern ist teilweise überkritisch"
  • Ballack: Zwei Dinge entscheidend, dass Bayer Meister wird

Michael Ballack ist einer der besten deutschen Fußballspielern aller Zeiten. Der langjährige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft spielte unter anderem für Bayer Leverkusen, dem FC Bayern München und dem FC Chelsea. Mittlerweile ist Ballack Experte bei DAZN und MagentaTV – und Testimonial der Schuhmarke Skechers.

Mit Sports Illustrated sprach Ballack auf der ISPO München, der Internationalen Fachmesse für Sportartikel und Sportmode, unter anderem über das enge Titelrennen seiner beiden Ex-Vereine, Xabi Alonso und die hohen Ansprüche des FC Bayern.

Sports Illustrated: Herr Ballack, aktuell liefern sich Ihre beiden Ex-Vereine Bayer Leverkusen und der FC Bayern ein enges Rennen um den Bundesliga-Titel. Trauen Sie Leverkusen zu, bis ans Ende zu gehen und Meister zu werden?

Michael Ballack: Klar, warum nicht? Die Hälfte der Saison ist schon vorbei und es sieht immer noch nicht so aus, als würde Leverkusen einbrechen. Im Gegenteil: Selbst die wenigen Spiele, in denen sie nicht gut waren, haben sie effizient gewonnen. Wichtig wird es einerseits sein, dass die Schlüsselspieler verletzungsfrei bleiben. Andererseits muss die Mannschaft auch auf den steigenden Erwartungsdruck vorbereitet sein. Da haben sie mit Xabi Alonso aber einen Trainer, der als Spieler auf höchstem Niveau alles erlebt hat und sich sehr gut in die Spieler reinversetzen kann. Nicht nur als Ex-Leverkusener finde ich, dass die Liga mal einen anderen Meister als den FC Bayern vertragen kann.

Michael Ballack bei der ISPO München als Testimonial von Skechers
Michael Ballack bei der ISPO München als Testimonial von Skechers
Credit: Skechers
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Sports Illustrated: Auf jenen Xabi Alonso trafen Sie unter anderem mehrmals mit dem FC Chelsea, als Alonso noch beim FC Liverpool spielte. Aus Ihrer Sicht als Gegner auf dem Platz: Konnte man seinen steilen Aufstieg als Trainer erahnen?

Michael Ballack: Ich sage mal so: Alle Spieler, die strategische Qualitäten besitzen, empfehlen sich direkt für einen Trainer-Job. Das hat man mir beispielsweise auch herangetragen. Auf der Sechser-Position verfügt man einfach über ein besonderes Spielverständnis, weil man einen Blick auf die komplette Mannschaft und unheimlich viel im taktischen Bereich mitbringen muss. Natürlich gehören noch andere Komponenten dazu, um ein guter Trainer zu sein. Aber ich glaube, mit seiner Erfahrung als Spieler hat Xabi Alonso bereits beste Voraussetzungen.

Michael Ballack: "FC Bayern teilweise 'überkritisch'"

Sports Illustrated: Kommen wir zum Verfolger FC Bayern. Ist der Rekordmeister mal wie aktuell nicht Erster, wird in der Öffentlichkeit schnell von einer Krise gesprochen – dabei stimmen die Ergebnisse auch in dieser Saison. Wie ist Ihre Einschätzung zur aktuellen Verfassung der Bayern?

Michael Ballack: Ich habe diese Dinge alle selbst erlebt. Wo andere zufrieden und happy sind, ist der FC Bayern über Jahrzehnte so selbstkritisch – vielleicht auch teilweise überkritisch –, um eben dieses hohe Niveau zu halten. Aber genau das ist der Schlüssel dieses jahrelangen Erfolges: Dass man es eben immer wieder schafft, die Liga zu dominieren. Das geht nur, wenn man sich ständig hinterfragt, selbst wenn man bereits scheinbar das höchste Level erreicht hat. Genau das macht der FC Bayern. Deswegen ist so eine "Krisen"-Diskussion für Außenstehende vielleicht nicht immer verständlich, aber intern ist es halt immer laut. 

Sports Illustrated: Wie Bayern-Stürmer Harry Kane, der vor kurzem eine lebenslange Partnerschaft mit der Schuh-Marke Skechers eingegangen ist, sind Sie Testimonial von Skechers. Wie kam es dazu? Was bedeutet Ihnen diese Partnerschaft?

Michael Ballack: Ich war zunächst einfach begeistert von dem Umfang und wie viele Märkte Skechers bedient – und natürlich was das eigentlich für eine coole Marke ist. Die Marke ist in den letzten Jahren im Performance-Bereich so sehr gewachsen wie etwa im Basketball oder Fußball. Es ist eine Lifestyle-Brand, mit der ich mich sehr identifizieren kann.



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