1. Bundesliga

Bayern-Trainer unter Druck: Diese drei Dinge muss sich Tuchel vorwerfen lassen

Der FC Bayern München kassiert am Wochenende völlig überraschend eine Niederlage gegen Werder Bremen – woraufhin die kritischen Stimmen gegenüber Thomas Tuchel wieder laut wurden. Der Trainer muss sich drei Dinge vorwerfen lassen.

Bayern-Trainer Thomas Tuchel
Credit: Getty Images

Zum ersten Mal seit über 15 Jahren wieder ein Pflichtspiel gegen Werder Bremen verloren, zum ersten Mal seit über vier Jahren in der Liga ohne Tor bei einem Heimspiel, nach Leverkusens Sieg in Leipzig bei einem Spiel mehr nun schon sieben Punkte vom Tabellenführer entfernt: Das Wochenende für den FC Bayern München war eines zum Vergessen. 

Angefressen und bedient äußerten Thomas Müller und Thomas Tuchel nach der Niederlage deutliche Kritik. Laut Müller muss sich nach der gezeigten Leistung am Sonntag in der Allianz Arena "jeder Spieler hinterfragen", sein Trainer teilte dieselbe Meinung.

"Über 70 Minuten hatte ich nicht das Gefühl, dass wir um den Sieg spielen", sagte Tuchel nach dem Spiel bei "DAZN". Der Rekordmeister hätte ein Spiel "zwischen Übermut und Schongang" gespielt und deswegen verdient verloren. Eine ähnliche Welle der Kritik, die Tuchel ansprach, bahnte sich nach Schlusspfif auch gegenüber dem Bayern-Trainer an.

Zahlreiche User in den sozialen Medien und verschiedene Experten schimpften über Tuchel. Dabei kristallisierten sich drei große Probleme heraus, die dem Welt-Trainer aktuell vorgeworfen werden.

1. Vorwurf an Thomas Tuchel: Umgang mit Leon Goretzka

Nach dem Spiel zeigte der frühere Bayern-Spieler und Sky-Experte Lothar Matthäus Unverständnis für eine Entscheidung Tuchels: Nationalspieler Leon Goretzka zum zweiten Mal in Folge nicht in die Startelf zu stellen. "Dass Goretzka wieder nicht von Anfang an gespielt hat, ist für die Stimmung nicht gut", so Matthäus in der Sendung "Sky90". Sogar in der Mannschaft selbst soll nicht jeder begeistert vom erneuten Bank-Platz für Goretzka sein. "Diese Entscheidung gegen Goretzka können auch die Spieler nicht verstehen", sagte Matthäus und erklärte, "Goretzka ist angesehen in der Mannschaft, hat viele Kumpels und ist lange genug dabei."

Diese Form eines "Mentalitätsspielers" und "Antreibers" habe dem FC Bayern gegen Bremen gefehlt, so Matthäus. Am Sonntag durfte erneut Raphael Guerreiro im zentralen Mittelfeld ran. Goretzka wurde für ihn in der 64. Minute eingewechselt.

2. Vorwurf an Thomas Tuchel: Verhältnis zur Mannschaft

Bereits im vergangenen November hatten Gerüchte die Runde gemacht, dass es nach einem halben Jahr der Tuche-Ägide bei Bayern erste Unstimmigkeiten zwischen Trainer und Mannschaft geben solle. Demnach seien manche Spieler irritiert von der distanzierten und teilweise unnahbaren Art Tuchels – eine angebliche Eigenschaft, die ihn bereits bei seinen Stationen in Dortmund, Paris oder bei Chelsea nachgesagt wurde.

Gleichzeitig hatte die deutliche Kritik von Tuchel im Sommer über den Kader Teile der Mannschaft verunsichert. Die scharfen Worte in Richtung seines Teams nach der Bremen-Niederlage dürften die Stimmung wohl kaum verbessern.

3. Vorwurf an Thomas Tuchel: Keine spielerische Weiterentwicklung

Auch die Diskussion um die "fehlende spielerische Weiterentwicklung", die schon mehrmals während Tuchels Bayern-Zeit durch die Medien geisterte, kochte nach der Pleite wieder auf. In den sozialen Medien beschwerten sich zahlreiche Fans erneut über die schwache spielerische Leistung, selbst CEO Jan-Christian Dreesen wurde nach dem Spiel deutlich: "Wir haben die ersten 70 Minuten einfach langweiligen Fußball gespielt."

Ebenjenen "langweiligen Fußball", so meinen zumindest Fans und Experten wie beispielsweise Matthäus, zeige der FC Bayern nun schon länger unter Tuchel. Eine klare taktischer Leitfaden, eine deutliche Spielidee, attraktiver Offensiv-Fußball: Bei Tuchels FC Bayern laut den Kritikern auch nach fast einem Jahr immer noch Fehlanzeige. Was sind die Gründe für das fade Auftreten? Dreesen erklärte nach dem Bremen-Spiel: "An der Qualität der Mannschaft kann es nicht liegen." Bleiben also nur noch wenig andere Gründe übrig: Die Einstellung der Mannschaft – oder doch der Trainer.



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