Kommentar

"Glücklich" mit wenig Kadertiefe: Dortmund hat Anspruch auf Spitzenplatz in Europa offenbar aufgegeben

Er sei zufrieden mit der Qualität seines Kaders, sagt Borussia-Dortmund-Coach Edin Terzić nach der Niederlage gegen Chelsea. Dabei hat er die offensichtlichen Schwächen seines Teams bereits selbst angesprochen. Ein Kommentar.

Dortmund-Trainer Edin Terzic
Credit: Getty Images

Ja, die Schiedsrichterentscheidung rund um den wiederholten Handelfmeter des FC Chelsea im Champions-League-Spiel am Dienstag gegen Dortmund ist zurecht umstritten. Sie vermag aber nicht über das Kernproblem hinwegzutäuschen, das die Dortmunder derzeit von der europäischen Spitze trennt: Sie haben zu wenig Tiefe in ihrem Kader.

Trainer Edin Terzić sagte es in der Pressekonferenz nach dem Spiel selbst: "Um hier weiterzukommen wussten wir, dass wir nicht nur ein gutes Spiel brauchen, sondern ein extrem gutes Spiel." Der BVB hätte eigene Tore erzielen, Gegentore – auch das erste, ohne Schiedsrichter-Beteiligung entstandene – verhindern müssen. Das ist nicht gelungen.

Sicher, wenn eine Mannschaft auf ihren Stammtorhüter sowie einen Schlüsselspieler wie Karim Adeyemi verzichten muss, tut das keinem Team gut. Auch die früh notwendig gewordene Auswechslung von Julian Brandt schwächte das Spiel des BVB.

Borussia Dortmunds Bank kann Ausfälle nicht kompensieren

Doch genau hier wird das Problem der Dortmunder deutlich: Youngster Giovanni Reyna konnte den verletzten Brandt schlicht nicht ersetzen. Hier fehlt es dem BVB an arrivierten Kräften in der zweiten Reihe. Die zu bekommen, wird nicht gelingen, solange Dortmund von aufstrebenden Spielern nur als Durchgangsstation, nicht aber als "Echte Liebe" gesehen wird.

Edin Terzić äußerte sich in der PK zwar zufrieden: Er sei "glücklich" mit seinem Kader. Man habe immer gewusst, dass man auch die Spieler brauchen würde, die zuletzt nicht so viel Einsatzzeit bekommen haben. Doch es kann einen eben nicht zufrieden stimmen, wenn genau diese Spieler dann im Ernstfall Ausfälle nicht aufzufangen vermögen – zumindest, wenn man den Anspruch hat, zu den Spitzenteams im europäischen Fußball zu gehören. Diesen Anspruch hat man beim BVB offenbar aufgegeben.


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