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Rettet den Pro Bowl! Vier Vorschläge an Roger Goodell

Trotz der Reform 2023 stößt der Pro Bowl nach wie vor auf Kritik bei Fans und ist auch bei den Spielern nicht wirklich beliebt. Wir haben vier Vorschläge an NFL-Commissioner Roger Goodell, wie das Format noch zu retten ist.

Das Camping World Stadium in Orlando, in dem 2024 der Pro Bowl stattfindet
Credit: Imago
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  • Vier Vorschläge an NFL-Commissioner Roger Goodell

Der Pro Bowl ist furchtbar. Wenngleich jedes All-Star-Spiel der vier großen US-Sportligen eine Verschwendung ist, ist der Pro Bowl eine besonders grausame Veranstaltung. Im Gegensatz zu den anderen Sportarten kann Football nicht vernünftig gespielt werden, ohne dass es zu groben Verletzungen kommt. Das Flag-Football-Format ist zwar besser, aber es ist immer noch eine billige Version des Sports.

Das Ergebnis ist ein Spiel mit dem Wettkampfniveau von Shuffleboard. Dennoch wird der Pro Bowl weiterhin ausgetragen, vor allem, weil er der NFL Geld einbringt. Aber irgendwann muss er abgeschafft werden.

Es wäre nicht das erste Mal, dass die NFL ein festes Format abschafft. In den 1960ern führte die Liga den sogenannten Playoff Bowl ein, der immer für die zweitplatzierten Teams der Eastern und Western Conferences ausgetragen wurde. Es war eine Reise nach Miami zur ehrwürdigen Orange Bowl, bei der die Teams um ein wenig zusätzliches Geld und den Titel des Drittplatzierten spielten. Er wurde 10 Jahre lang ausgetragen und geriet dann in Vergessenheit.

Aber wenigstens wurde der Playoff Bowl mit Wettbewerbscharakter ausgetragen. Der Pro Bowl ist nicht nur auf dem Spielfeld seit Jahren eine Farce, sondern auch aus historischer Sicht ein Problem. Seit Jahren vermeiden es Spieler, daran teilzunehmen, entweder weil sie am Super Bowl teilnehmen (die Liga verlegte den Pro Bowl 2009 vor den Super Bowl), oder weil eine "Verletzung" auftrat, die die Benennung von Ersatzspielern erzwang.

Wie peinlich ist das geworden? Man bedenke Folgendes: Der erste Pro Bowl fand 1950 statt. In jenem Jahr wurden 63 Spieler in den Kader berufen. Im Jahr 1970, der ersten Saison nach der AFL-NFL-Fusion, wurden in der 26 Mannschaften umfassenden Liga 85 Spieler zu Pro-Bowlern ernannt.

2002, im ersten Jahr der aktuellen 32-Teams-Liga, wurden 99 Spieler als Pro-Bowler geehrt. Und in der vergangenen Saison? Sage und schreibe 112 Spieler wurden zu Pro-Bowlern ernannt, darunter 24 Ersatzspieler und weitere 23, die nicht am Spiel teilgenommen haben. Im Jahr 2021 waren es sogar 115 Spieler.

Jahrzehntelang haben die Wähler der Hall of Fame den Pro Bowl als Teil ihrer Argumentation für die Aufnahme oder den Ausschluss potenzieller Mitglieder genutzt. Jetzt ist es mehr denn je eine Farce. Letztes Jahr wurde der Quarterback der Baltimore Ravens, Tyler Huntley, mit zwei Touchdown-Pässen und drei Interceptions (in der gesamten Saison!) in den Pro Bowl gewählt.

Anstatt uns also im Jahr 2025 noch mehr vom Gleichen zu bieten, hier ein paar Vorschläge, die Commissioner Roger Goodell berücksichtigen sollte:

Vorschlag 1: Wer nicht spielt, ist auch kein Pro-Bowler

Der Pro Bowl wird im aktuellen Format der Pro Bowl Games beibehalten, aber nur die Coaches dürfen abstimmen. Die Anzahl der Pro-Bowler sollte auf 90 Spieler begrenzt werden. Folgende Richtlinie sollte gelten und wenn Spieler die Teilnahme an der Veranstaltung ablehnen, wird die Auszeichnung nicht auf den offiziellen Lebenslauf der Ersatzspieler angerechnet.

Je 8 Spieler: WR, DE, OLB, CB
Je 6 Spieler: QB, RB, OG, OT, DT, ILB, S
Je 4 Spieler: C, ST (Returner und Gunner)
Jeweils 2 Spieler: FB, K, P, LS

Vorschlag 2: Zurück zur Quarterback Challenge

Jeder, der teilnimmt, erhält eine Million Dollar. Die Hälfte geht an eine Wohltätigkeitsorganisation seiner Wahl. Pro-Bowler werden benannt, sonst nichts.

 

Vorschlag 3: Zurück zu den Wurzeln

Verlegt das Spiel zurück nach Hawai'i und setzt es wieder nach der Saison an. Auf diese Weise ist jeder Spieler spielberechtigt, und es werden mehr Spieler Urlaub machen wollen. Bei allem Respekt für Orlando, aber es ist nicht Honolulu.

Vorschlag 4: Jahrmarktspiele statt Pro Bowl Games

Das wäre ein echter Kassenschlager. Gebt uns Verteidiger, die einen Vorschlaghammer schwingen, um zu sehen, wer die Glocke am schnellsten trifft. Gebt uns Quarterbacks, die versuchen, mit Darts auf kleine Ballons zu werfen. Linebacker, die versuchen, einen Korb an einem Sechs-Meter-Reifen zu erzielen. Ergibt das Sinn? Nein, aber es wäre unglaublich unterhaltsam.

Letztendlich ist jeder Vorschlag, der ein interessanteres Format beinhaltet, lohnenswert. Seit Jahren ist der Pro Bowl eine unansehnliche Angelegenheit, an der die meisten echten Stars des Sports nicht teilnehmen wollen oder können, weil der Super Bowl ansteht. Was einst ein bedeutendes Turnier war, bei dem es um Prämien und berechtigten Stolz ging, ist heute ein Ärgernis und ein Nebenschauplatz, der weitgehend in Vergessenheit geraten ist und immer wieder vernachlässigt wird.
Goodell und die NFL sollten den Pro Bowl auf den Prüfstand stellen und ihn ein für alle Mal umgestalten. Denn im Moment ist das Produkt ein Flop.


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