Sports-Illustrated-Interview

NFL-Profi Aaron Donkor: "Träume davon, mit Seattle Seahawks in München zu spielen"

NFL-Profi Aaron Donkor von den Seattle Seahawks spricht im Sports-Illustrated-Interview über das NFL-Spiel 2022 in München, seinen Traum dabei zu sein und Superstar Tom Brady. Außerdem verrät er, warum er vom Basketball zum Football gewechselt ist.

Aaron Donkor beim Sports-Illustrated-Interview in München.
Credit: Sports Illustrated / Dirk Adam
  • NFL-Profi Aaron Donkor im Sports-Illustrated-Interview
  • Aaron Donkor: Vom Basketballspieler zum Footballer
  • Donkor will bei NFL-Spiel in München mit Seahawks dabei sein

Sports Illustrated: Die NFL kommt im Herbst nach Deutschland, weil es immer mehr Football-Fans hier gibt. Kann der Sport die Nummer zwei hinter Fußball werden?

Aaron Donkor: Das kann ich mir gut vorstellen, denn das Interesse in Deutschland an der NFL ist gigantisch. Zwar wird Football nicht an den Fußball herankommen, aber die Richtung stimmt. Immer mehr Fans wollen die Spiele der NFL-Teams sehen. Football ist enorm am Wachsen in Europa und vor allem auch in Deutschland. Ich freue mich, dass ich ein Teil davon bin und den Sport in meiner Heimat pushen kann.

Sports Illustrated: Am 13. November spielen die Seattle Seahawks gegen die Tampa Bay Buccaneers mit Superstar Tom Brady in der Allianz Arena. Werden wir Sie im Team der Seahawks sehen?

Donkor: Ich träume davon und werde alles geben, um dabei zu sein. Ich denke aber immer nur von einer Woche zur nächsten und möchte den Sprung ins Team schaffen. Ich habe gelesen, dass sich Trainer Pete Carroll wünscht, dass ich die Fahne in die Allianz Arena tragen soll. Das wäre eine große Ehre für mich, wenn ich das schaffe. Wenn Gott will, bin ich dabei und kann mein Talent zeigen. Aber im Moment geht es für mich ums Camp und die Pre-Season.

Linebacker Aaron Donkor in Aktion, um einen Gegner zu stoppen
Linebacker Aaron Donkor in Aktion, um einen Gegner zu stoppen
Credit: Getty Images
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Sports Illustrated: Sind Sie noch Teil des Practice Teams der Seahawks?

Donkor: Nein, im Camp werden die Karten neu gemischt. Ich werde alles geben, um das Trainerteam von meinen Qualitäten zu überzeugen und hoffe, dass ich den Sprung nach oben schaffe. Dann muss ich zeigen, was ich kann und mir den Platz im Team verdienen.

Sports Illustrated: Kommen Sie über die Special Teams in die Mannschaft?

Donkor: Ja, genau. Ich muss mich bei den Special Teams beweisen. Ich muss besser, schneller und stärker sein als die anderen. Dann habe ich eine Chance. In der NFL wird einem nichts geschenkt, da muss man sich alles hart erarbeiten. Das ist auch gut so. Jetzt habe ich die Chance und muss diese Möglichkeit nutzen.

Aaron Donkor von den Seattle Seahawks
Aaron Donkor von den Seattle Seahawks
Credit: Getty Images
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Sports Illustrated: Sie spielen in der Defense. Ist Ihnen die Position des Linebackers oder Edge Rushers lieber?

Donkor: Ich darf jetzt noch nicht zu viel erzählen (lacht…). Wir haben in der neuen Saison ein paar Veränderungen in der Defense und ein paar andere Positionen. Meine Rolle ist sehr ähnlich wie am College. Da fühle ich mich wohl. Dementsprechend bin ich Edge Rusher und Linebacker. Diese Positionen liegen mir am besten.

Sports Illustrated: Vor Ihrer Football-Karriere waren Sie Basketballer. Wie kam der Wechsel zum Football zustande?

Donkor: Ich habe in Göttingen, Hanau und Recklinghausen Basketball gespielt. Vor sechs Jahren hatte ich Lust, etwas anderes zu machen und habe bei den Düsseldorf Panthern ein Probetraining absolviert. Da bin ich dann immer hin gependelt. Ich hatte mit Peter Groß einen tollen Trainer, der viel Geduld mit mir hatte. Christian Mohr hat sich um meine Athletik gekümmert. Somit was das Fundament gelegt, um den Schritt in die USA zu wagen.

Sports Illustrated: Bei der Teampräsentation des FC Bayern waren Sie in der Allianz Arena dabei. Welche Münchner Fußball-Profis haben Sie getroffen?

Donkor: Das war ein klasse Event. Ich habe Thomas Müller getroffen. Wir haben ein wenig Spaß zusammen gemacht und wir haben uns im Lattenschießen duelliert. Außerdem habe ich mit Alphonso Davies, Joshua Kimmich und Manuel Neuer gesprochen. Das sind überragende Spieler. Müller, Kimmich und Neuer präsentieren Deutschland alle vier Jahre bei der WM, deshalb habe ich viel Respekt vor ihnen. Es ist toll zu sehen, wie die Jungs ihr Ding machen.

Aaron Donkor in München mit Alphonso Davies, Thomas Müller und Manuel Neuer
Aaron Donkor in München mit Alphonso Davies, Thomas Müller und Manuel Neuer
Credit: Imago
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Sports Illustrated: Haben sie die Bayern-Profis nach Karten für das NFL-Spiel in München gefragt?

Donkor: (lacht…) Nein. Wir haben uns aufs Lattenschießen konzentriert. Über das Spiel am 13. November zwischen den Seahawks und den Buccaneers haben wir noch nicht gesprochen. Da haben wir noch ein bisschen Zeit.

Sports Illustrated: Mit Tom Brady spielt der beste Quarterback aller Zeiten bei den Buccaneers. Ist das ein extra Ansporn für Sie?

Donkor: Wenn Tom Brady dabei ist, dann ist das gut. Aber mir ist eigentlich egal, gegen welchen Quarterback ich spiele. Mein Job ist es, jeden Quarterback unter Druck zu setzen und ihm den Ball wegzunehmen. Wenn ich ihn tacklen kann, umso besser.

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Sports Illustrated: Sie sind Teil des NFL-Flag-Schulprogramms. Wie wichtig ist diese Initiative?

Donkor: Die NFL ist auch mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich Interesse habe. Ich habe sofort zugesagt. Das Flag-Programm ist wichtig, um Kids bereits in den Schulen zu erreichen, sie abzuholen und ihnen Football näherzubringen. Dann können sie selbst entscheiden, ob das etwas für sie ist. Es ist sehr schön, dass die NFL dieses Programm auf die Beine stellt.

Sports Illustrated: Gibt es schon einen Nachfolger für Quarterback Russell Wilson bei den Seahawks?

Donkor: Wir haben mit Geno Smith und Drew Lock zwei sehr gute Quarterbacks. Im Camp und der Pre-Season werden die Karten neu gemischt. Mal sehen, wer der Nachfolger von Russell Wilson wird. Ich bin gespannt.

Aaron Donkor (Seattle Seahawks) in der Münchner Allianz Arena
Aaron Donkor (Seattle Seahawks) in der Münchner Allianz Arena
Credit: Imago
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