NFL

Im Westen könnte es wild werden: Top-Teams der AFC West im Sports-Illustrated-Check

Im NFL-Westen könnte es wild werden. So zumindest prognostizieren es unsere US-Kollegen. Denn nachdem die Kansas City Chiefs in den letzten Jahren die Regentschaft für sich beanspruchten, haben sich jetzt alle Teams namhaft verstärkt. Wir sind gespannt.

Patrick Mahomes
Credit: Getty Images
  • AFC West: Chiefs bekommen Konkurrenz im Titelkampf
  • Conor Orr: "Alle Wettbewerber haben Superteams"
  • Kansas City Chiefs trotzdem mit bester Prognose

Das Division-System der NFL schafft in der Tat eine Ansammlung kleinerer Wirtschaftsmärkte. In der vergleichsweise soften NFC East zum Beispiel, bedeutet das Niveau des Wettbewerbs, dass es relativ wenig braucht, um Division-Champion zu werden.

Die AFC West ist das genaue Gegenteil davon. In der vergangenen Zeit haben die Chiefs diese Division beherrscht und die letzten sechs Titel geholt. Aber jetzt haben alle Wettbewerber ihre eigene Version eines Superteams zusammengestellt. Vielleicht wurden sie von der Erkenntnis angespornt, dass KCC-Quarterback Patrick Mahomes, der bis 2031 in Kansas City unterschrieben hat, eben nirgendwo hingeht und sie nicht einfach warten können, bis er weg ist.

LA Chargers: Khalil Mack und Joey Bosa lassen Quarterbacks zittern

Letztes Jahr haben die Chargers gezeigt, wie es gehen könnte. Mit dem 24-jährigen Quarterback-Wunderkind Justin Herbert und dem 39-jährigen Rookie-Headcoach Brandon Staley schafften sie den Sprung in die Playoffs und scheiterten erst im Saisonfinale mit 32:35 in der Overtime an Las Vegas. In der Offseason hat Los Angeles die Defense, die in der Liga nur auf Platz 23 rangiert, verbessert und mit Cornerback J.C. Jackson von den Patriots und Edge Rusher Khalil Mack von den Bears zwei potentiell entscheidende Spieler verpflichtet. Es ist zu erwarten, dass Mack und sein Kollege Joey Bosa viele unsanfte Tête-à-Têtes mit den gegnerischen Quarterbacks haben werden.

Die Raiders, die zum ersten Mal seit fünf Jahren die Playoffs erreicht haben, kehren in diesem Jahr mit einer neuen Führung zurück, nachdem Trainer Jon Gruden in Folge der Veröffentlichung alter E-Mails mit belastenden Kommentaren mitten in der Saison entlassen wurde. Las Vegas hat bei den Patriots zugeschlagen und den langjährigen Offensive Coordinator Josh McDaniels als Trainer und Personalchef Dave Ziegler als General Manager verpflichtet. Der größte Neuzugang auf dem Spielfeld ist Davante Adams, der von Green Bay im Tausch gegen Picks der ersten und zweiten Runde geholt wurde. Der Preis war hoch, aber Adams ist der wohl beste Receiver im Football - und ein ehemaliger Fresno-State-Teamkollege des 31-jährigen Quarterbacks Derek Carr, der sich weiterhin verbessert. In der Defensive holte Las Vegas den erfahrenen Pass Rusher Chandler Jones von den Cardinals, um ihn mit Maxx Crosby zu kombinieren, der in dieser Saison einen Vierjahresvertrag über 94 Millionen Dollar unterzeichnete, nachdem er 2021 in die zweite Mannschaft der All-Pro gewählt wurde.

Wie sich Derel Carr die Saison vorstellt, machte er bereits in einem Instagram-Post deutlich, der ihn neben seinen neuen Kollegen Crosby (Nr.9) und Adams (Nr.17) zeigt. Der Quarterback Carr kommentierte den Post mit drei Totenköpfen.

 

Denver Broncos: Mit Trainer Nathaniel Hackett bekommt Russell Wilson ein "Offensiv-Genie" an seine Seite

Die größten Veränderungen wurden jedoch in Denver vorgenommen. Das Team ersetzte den defensiv ausgerichteten Cheftrainer Vic Fangio durch Nathaniel Hackett, 42, einen weithin bewunderten Offensivmann, der die letzten drei Spielzeiten als Offensive Coordinator der Packers tätig war. Während Hackett in Green Bay sicherlich von der Arbeit mit Aaron Rodgers profitierte, hatte er in einer Vielzahl von Situationen Erfolg. In Jacksonville verhalf er einem von Blake Bortles angeführten Team zum AFC-Meisterschaftsspiel 2017. In Syracuse brachte er die erste Quarterback-Draft-Auswahl der Schule (Ryan Nassib im Jahr 2014) seit Donovan McNabb im Jahr 1999 hervor. In Denver wird Hackett mit Russell Wilson zusammenarbeiten, der vor acht Jahren in Seattle den Super Bowl gewann.

Wilson ist der wahre Spielveränderer. Wenn Hackett den neunfachen Pro-Bowl-QB - der im vergangenen Jahr die erste Looping-Season seiner Karriere erlebte - einer Verjüngungskur unterziehen kann, wird er Mahomes sein größtes und unmittelbarstes Hindernis in den Weg legen und die Umgestaltung der AFC West vervollständigen, in der nun jedes Team eine Chance hat. Und wenn man bedenkt, dass Mahomes zum ersten Mal in seiner Karriere ohne seine liebste Anspielstation, den dreimaligen All-Pro Tyreek Hill, antreten wird (Hill wurde nach Miami getradet) ist der Markt nun also offiziell in Bewegung.

Die Sports-Illustrated-Prognose

1. Kansas City Chiefs: 11-6

Best Case: Die Chiefs vermissen Hill kein bisschen und freuen sich über die fünf Picks, die sie bei dem Deal bekommen haben. Der ehemalige Steeler JuJu Smith-Schuster macht sich gut an Hills Stelle, während die Erstrunden-Picks, Corner Back Trent McDuffie und Defensive End George Karlaftis, die ohnehin schon starke Defense beleben.

Worst Case: Die Chiefs vermissen Hill in einer Weise, die darauf hindeutet, dass die Pläne von Trainer Andy Reid nur mit seltenen Talenten funktionieren. Kansas City muss sich nach dieser Saison neu aufstellen, da das Team zu sehr von alternden Stars wie Tight End Travis Kelce (32) und Defensive End Frank Clark (29) abhängig ist.

2. Los Angeles Chargers: 11-6

Best Case: Herbert setzt seinen Aufstieg fort, und die talentierte, aber alternde Receiver-Truppe bleibt gesund. Mit neuem Personal kann Staley die Defense aufstellen, die er sich für Los Angeles vorstellt, und nicht die Version, die in Woche 18 gegen die Raiders einbrach, als ein Playoff-Platz auf dem Spiel stand.

Worst Case: Die Neuzugänge in der Defensive verpuffen, da Jacksons großes Jahr 2021 für die Patriots ein Ausreißer zu sein scheint und Mack, 31, zu alt ist, um noch etwas zu bewirken. Das ist sowohl jetzt als auch in Zukunft ein Problem, da die Chargers Draft-Kapital und Cap-Raum geopfert haben, um diese Spieler zu verpflichten.

 

3. Denver Broncos: 10-7

Best Case: Wilson führt die Offensive der Broncos von Platz 23 im letzten Jahr in die Top 10 der NFL. Mit den Defensive Backs Patrick Surtain II, Ronald Darby und Justin Simmons, die alle gesund sind und eine volle Saison spielen, hat Denver auch eine Top-Fünf-Defense.

Worst Case: Es stellt sich heraus, dass Wilsons Schwierigkeiten im Jahr 2021 weniger mit Seattles Spiel-Schema zu tun hatten, sondern eher mit seinen persönlichen Grenzen. Denvers große Anschaffung in der Defensive, Ex-Cowboys-Edge-Rusher Randy Gregory (fünf Jahre, 70 Millionen Dollar), erweist sich als eine weitere Fehlentscheidung.

4. Las Vegas Raiders: 9-8

Best Case: Dank des neuen Trainers McDaniels und des neuen Receivers Adams wirft Carr für noch mehr Yards als im letzten Jahr und verbessert gleichzeitig sein TD-to-Int-Verhältnis (23-14 im Jahr 2021). Jones sorgt im Zusammenspiel mit Crosby für einen Rush, der die anderen Quarterbacks der Division in Verlegenheit bringt.

Worst Case: McDaniels ist, wie jeder andere Patriots-Assistent außer Bill O'Brien, nicht in der Lage, seine Nische außerhalb der Struktur der Patriots-Dynastie zu finden. Carr ist im Vergleich zum Rest der NFL in Ordnung, sieht aber immer noch wie der viertbeste Quarterback in dieser Division aus.

Mehr Sport-News:

NFL-Gewinnspiel! Macht mit und schnappt Euch mit etwas Glück zwei Karten für das NFL-Spiel 2022 in München! Der NFL-Kracher zwischen den Tampa Bay Buccaneers und den Seattle Seahawks findet am 13. November in der Allianz Arena statt.

Die Formel-1-Saison geht vom 20. März bis 11. Oktober 2022. Insgesamt stehen 23 Rennen für Weltmeister Max Verstappen, Lewis Hamilton, Sebastian Vettel und Mick Schumacher im Kalender - Russland wurde abgesagt. Hier gibt's alle Termine und Resultate.

Traditioneller Termin des FC Bayern:  Am Nockherberg findet das Lederhosen-Fotoshooting von Paulaner statt. Dafür tauschen die Spieler das Trikot gegen die bayerische Tracht. Ein besonderer Termin speziell für die Neuzugänge Sadio Mané, Matthijs de Ligt, Noussair Mazraoui, Ryan Gravenberch und Mathys Tel.