Radsport

Tony Martin erhält Olympia-Silbermedaille nach Versteigerung für Ukraine zurück

Ex-Radfahrer Tony Martin erhält seine olympische Silbermedaille von 2012 zurück. Diese hatte der 36 Jahre alte Cottbusser zugunsten der Ukraine-Hilfe versteigert. Jetzt bekommt Martin seine Medaille von den Olympischen Sommerspielen in London zurück. 

Tony Martin (l.) mit seiner Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2012
Credit: Imago / PanoramiC
  • Ex-Radprofi Tony Martin erhält Olympia-Silbermedaille zurück
  • Unternehmen ersteigert Olympiamedaille für 31.100 Euro 
  • Tony Martin: "Medaille versteigern, um noch mehr zu helfen"

Tony Martin ist überglücklich. Der Silbermedaillengewinner im Einzelzeitfahren bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London bekommt seine Medaille zurück. Diese hatte Martin für 31.100 Euro zugunsten der Opfer des Krieges in der Ukraine versteigert. 

Das Unternehmen Fitline hatte die Medaille ersteigert, gab noch 3900 Euro hinzu und rundete die Summe auf 35.000 Euro auf. "Wir haben größten Respekt, wie Tony Martin sich für Kinder in der Ukraine einsetzt. Für uns war es selbstverständlich, ihm seine Medaille wiederzugeben, denn da gehört sie hin", erklärte General Manager Torsten Weber.

Tony Martin: "Mir ging noch nie ein Ereignis so nah"

"Sie gaben mir die Medaille wieder mit nach Hause. Ich kann das kaum fassen", sagte Martin gegenüber "Bild". Er war nach eigenen Aussagen "total überrascht", dass das Unternehmen noch 3900 Euro dazu gab. Jetzt hat er seine Medaille wieder und die Opfer des Ukraine-Krieges bekommen das Geld. 

"Mir ging noch nie ein Ereignis so nah", hatte Martin vor zwei Wochen erklärt. "Es ist die schlimmste Zeit angebrochen, die ich in meinem Leben je mitbekommen habe. Ich schaute, was das Größte ist, was ich geben kann, um das Leid ein bisschen zu lindern. Das wäre mehr wert als der sportliche Erfolg."

In seiner Wahlheimat in Kreuzlingen (Schweiz) sind nach dem brutalen Überfall Russlands auf die Ukraine hilfesuchende Menschen angekommen. "Wir haben 43 Flüchtlinge, Eishockey-Spieler mit ihren Familien, aufgenommen. Ich sehe einfach die Notwendigkeit, die Medaille zu versteigern, um noch mehr zu helfen."

"Wenn ich meinen Enkeln mal sagen kann, dass durch die Medaille geholfen wurde, ist mir das viel mehr wert, als ihnen das Original zu zeigen. Die Erinnerungen nimmt mir eh niemand", so Martin, der Courage zeigte und als Anerkennung seine Medaille zurückbekommen hat.

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