FUSSBALL-WM 2022

WM 2022 in Katar: Wer ist schon qualifiziert und wer zittert noch?

Das Teilnehmerfeld für die WM 2022 in Katar nimmt immer klarere Formen an. Deutschland ist bereits qualifiziert, Italien und Portugal kämpfen um ihre letzte Chance in den Playoffs. Wie sieht es in Südamerika oder Asien aus? SI gibt einen Überblick.

Cristiano Ronaldo am Boden
Credit: getty
Die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar ist in vollem Gange. Die Nationalmannschaften konkurrieren um 32 Plätze für das Turnier auf der größten Bühne des Sports.

Die Endrunde, die vom 12. November bis zum 18. Dezember 2022 ausgetragen wird, wird die letzte mit 32 Mannschaften sein. Die Weltmeisterschaft 2026 in Nordamerika wird dann auf 48 Teams erweitert. Katar sicherte sich die Ausrichtung bereits im Dezember 2010, in einem Bewerbungsverfahren, das seither von Kontroversen überschattet wurde. Die übrigen Plätze werden wie folgt verteilt: 13 Plätze gehen an Europa, fünf an Afrika, viereinhalb an Asien und Südamerika, dreieinhalb an Nord- und Mittelamerika und ein halber Platz an Ozeanien.

Die "halben" Plätze berechtigen zur Teilnahme an zwei interkontinentalen Ausscheidungsspielen um die letzten beiden Plätze im Teilnehmerfeld. Am 26. November wurde festgelegt, welche Kontinentalverbände in den Playoffs die letzten Plätze unter sich ausmachen. Der Modus wurde noch einmal verändert

Da die Qualifikation auch aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie weltweit in unterschiedlich weit fortgeschritten ist, kommt die überwiegende Mehrheit der jetzt schon qualifizierten Teams aus Europa. Der Großteil des Teilnehmerfelds wird im März vor der Auslosung am 1. April komplettiert. Die beiden Sieger der interkontinentalen Playoffs werden allerdings erst im Juni ermittelt .

Wir zeigen, wer sich schon für die Weltmeisterschaft 2022 qualifiziert hat und wie der Stand der Dinge für die Teams ist, die noch um ihr Ticket kämpfen.

Qualifizierte Mannschaften

  • Katar (Gastgeberland) 
  • Deutschland (Sieger der UEFA-Gruppe J)  qualifiziert am 11. Oktober
  • Dänemark (Sieger der UEFA-Gruppe F) am 12. Oktober
  • Brasilien (eine der vier besten Mannschaften der CONMEBOL) am 11. November
  • Belgien (Sieger der UEFA-Gruppe E) am 13. November
  • Frankreich (Sieger der UEFA-Gruppe D) am 13. November
  • Serbien (Sieger der UEFA-Gruppe A) am 14. November
  • Spanien (Sieger der UEFA-Gruppe B) am 14. November
  • Kroatien (Sieger der UEFA-Gruppe H) am 14. November
  • Schweiz (Sieger der UEFA-Gruppe C) am 15. November
  • England (Sieger der UEFA-Gruppe I) am 15. November 
  • Niederlande (Sieger der UEFA-Gruppe G) am 16. November
  • Argentinien (eine der vier besten Mannschaften der CONMEBOL) am 16. November

Afrika (CAF)

Die 28 Mannschaften, die in der Weltrangliste die schlechteste Platzierung hatten mussten in Hin- und Rückspielen gegeneinander antreten. Mit den zehn Siegern ergab sich ein Teilnehmerfeld aus 40 Mannschaften, die in zehn Vierergruppen aufgeteilt wurden. Die Sieger jeder Gruppe zogen in die letzte Quali-Runde ein, in der sie in im März 2022 Hin- und Rückspiel um insgesamt fünf Plätze spielen.

Die Mannschaften, die es in die letzte Phase geschafft haben, sind: Algerien, Kamerun, DR Kongo, Ägypten, Ghana, Mali, Marokko, Nigeria, Senegal und Tunesien. Für die Elfenbeinküste und Südafrika ist der Traum von der WM 2022 bereits vorbei .Die endgültigen Paarungen werden am 18. Dezember ausgelost.

Asien (AFC)

Die zwölf Nationen mit der schlechtesten Platzierung in der Weltrangliste spielten in der zweiten Qualifikationsrunde um sechs Plätze für die nächste Runde. In dieser wurden acht Fünfergruppen gebildet. Die Gruppensieger und die fünf besten Zweitplatzierten erreichten die letzte Quali-Runde (normalerweise hätten alle Gruppensieger und die vier besten Zweitplatzierten die nächste Runde erreicht, aber da Katar an der Runde teilnahm, die gleichzeitig als Qualifikation für den Asien-Pokal diente, und bereits einen Platz für die Weltmeisterschaft sicher hatte, kamen sieben der Gruppensieger und die fünf besten Zweitplatzierten weiter). Diese zwölf Finalisten spielen in zwei Sechser-Gruppen, alle treten je einmal zuhause und einmal auswärts gegeneinander an - insgesamt gibt es also zehn Gruppenspiele für jedes Team. Der Gruppensieger und der Zweitplatzierte qualifizieren sich für die Weltmeisterschaft, während die beiden Drittplatzierten in einem inner-aisatischen Playoff-Duell um die Teilnahme am interkontinentalen Playoff spielen. So sieht es aktuell in den Gruppen aus (Stand: 16. November)

Gruppe A: 

1. Iran: 6 Spiele, 16 Punkte, 11:2 Tore 
2. Südkorea: 6 Spiele, 14 Punkte, 8:2 Tore

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3. VAE: 6 Spiele, 6 Punkte, 4:5 Tore
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4. Libanon: 6 Spiele, 5 Punkte, 4:6 Tore
5. Irak: 6 Spiele, 4 Punkte, 3:9 Tore
6. Syrien: 6 Spiele, 2 Punkte, 5:11 Tore

Gruppe B:

1. Saudi-Arabien: 6 Spiele, 16 Punkte, 9:3 Tore
2. Japan: 6 Spiele, 12 Punkte, 5:3 Tore

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3. Australien: 6 Spiele, 11 Punkte, 9:4 Tore
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4. Oman: 6 Spiele, 7 Punkte, 6:7 Tore
5. China: 6 Spiele, 5 Punkte, 7:11 Tore
6. Vietnam: 6 Spiele, 0 Punkte, 4:12 Tore

(Fett: Direkt qualifiziert | Kursiv: Ziehen ins interkontinentale Playoff ein)

Europa (UEFA)

Nach Abschluss der Gruppenphase haben sich Serbien, Spanien, die Schweiz, Frankreich, Belgien, Dänemark, die Niederlande, Kroatien, England und Deutschland als Gruppensieger in ihrer jeweiligen Gruppe durchgesetzt und direkt für die WM qualifiziert.

Die 10 Zweitplatzierten nehmen an der letzten Qualifikationsrunde teil, dazu kommen zwei Teams, die sich über die UEFA Nations League qualifiziert haben (die beiden bestplatzierten Mannschaften der Nations League, die sich nicht bereits über die Qualifikation ihr Ticket für die Weltmeisterschaft oder die Playoffs gesichert haben).

Die Teams in der Playoff-Runde sind: Portugal, Schweden, Italien, Ukraine, Wales, Schottland, Türkei, Russland, Polen, Nordmazedonien, Österreich und Tschechien.

In der Playoff-Runde wurden die zwölf Teams (sechs gesetzte, sechs ungesetzte)  in einen der drei Turnierpfade mit je vier Mannschaften gelost, in denen im März 2022 in Halbfinal- und dann in Finalspielen die letzten drei Teilnehmer aus Europa ermittelt werden. Jede Gruppe besteht aus zwei gesetzten und zwei ungesetzten Teams, wobei die gesetzten Teams die Halbfinalspiele austragen. Die Auslosung vom 26. November ergab die folgenden Playoffs:

Weg A

Schottland gegen Ukraine

Wales gegen Österreich

Weg B

Russland gegen Polen

Schweden gegen Tschechien

Weg C

Italien gegen Nordmazedonien

Portugal gegen Türkei

 

Nordamerika, Mittelamerika, Karibik (CONCACAF)

Nur die fünf besten CONCACAF-Teams, waren direkt für die 2. Runde qualifiziert. Der Rest nahm an einem Ausscheidungsverfahren teil, bei dem die 30 schlechtesten Teams um nur drei Plätze kämpften. Die drei Teams, die die ersten Qualifikationsrunden überstanden (Kanada, El Salvador und Panama), nahmen gemeinsam mit den fünf bestplatzierten CONCACAF-Mannschaften an der letzten Qualifikationsphase teil. Alle acht Teams treten je zuhause und auswärts gegeneinander an. Die drei besten Mannschaften qualifizieren sich direkt für die Weltmeisterschaft, der Viertplatzierte nimmt an den interkontinentalen Playoffs teil. Die Tabelle bei noch sechs ausstehenden Spielen:

1. Kanada: 8 Spiele, 16 Punkte, 13:5 Tore
2. USA: 8 Spiele, 15 Punkte, 12:5 Tore
3. Mexiko: 8 Spiele, 14 Punkte, 11:7 Tore

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4. Panama: 8 Spiele, 14 Punkte, 11:9 Tore
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5. Costa Rica: 8 Spiele, 9 Punkte, 6:7 Tore
6. Jamaika: 8 Spiele, 7 Punkte, 6:10 Tore
7. El Salvador: 8 Spiele, 6 Punkte, 4:10 Tore
8. Honduras: 8 Spiele, 3 Punkte, 5:15 Tore

(Fett: Direkt qualifiziert | Kursiv: Ziehen ins interkontinentale Playoff ein)

Ozeanien (OFC)

Der Verband erklärte, aufgrund der "logistischen Herausforderungen, die durch die COVID-19-Pandemie entstanden sind", hätte man noch nicht damit begonnen, die Teilnehmer für die interkontinentalen Playoffs zu bestimmen, und es wird bis zum Schluss spannend bleiben.

Ozeanien wird die gesamte Qualifikation im März 2022 in Katar austragen, aber ansonsten sind die Details noch offen. Es ist unklar, ob alle elf Mannschaften des Kontinentalverbands teilnehmen werden (Neuseeland, das bestplatzierte Team der Region, wäre unabhängig vom Format der Favorit. Die "Kiwis" haben den die Ozeanien-Qualifikation immer gewonnen, seit Australien nach der WM 2006 zum asiatischen Verband gewechselt ist. Neuseeland ist in den letzten beiden Versuchen jeweils in den interkontinentalen Playoffs gescheitert). Es ist die letzte Gelegenheit, ein Turnier zu veranstalten, bei dem der potenzielle Teilnehmer der Region nach sportlichen Gesichtspunkten ermittelt wird. Neuseeland wäre die am besten platzierte Mannschaft. Die anderen Nationen in der Region sind: die Salomonen, Neukaledonien, Tahiti, Fidschi, Vanuatu, Papua-Neuguinea, Amerikanisch-Samoa, Samoa, Tonga und die Cook-Inseln.

“Trotz der Probleme, die durch die Pandemie und die daraus resultierenden Reisebeschränkungen in unserer Region entstanden sind, arbeiten wir hart daran, dass diese Qualifikation trotzdem stattfinden kann, sagte OFC-Generalsekretär Franck Castillo im September.

Wer auch immer sich in dieser Region durchsetzt, nimmt an der interkontinentalen Playoff-Runde teil.

Südamerika (CONMEBOL)

Brasilien qualifizierte sich als erstes südamerikanisches Team, Argentinien zog kurz darauf nach. Das 0:0-Unentschieden gegen Brasilien zum Abschluss der Länderspiele im November reichte den Argentiniern, um sich einen Platz unter den besten Vier zu sichern. In der CONMEBOL-Region mit insgesamt zehn Mannschaften treten alle einmal zuhause und einmal auswärts gegeneinander an - insgesamt also 18 Spiele für jede Nation. Die vier besten Mannschaften der Tabelle nehmen direkt an der Weltmeisterschaft teil, während der Fünftplatzierte an einem interkontinentalen Playoff teilnimmt.

Abgesehen von Brasilien und Argentinien sieht die Tabelle derzeit (16. November) wie folgt aus:

3. Ecuador: 14 Spiele, 23 Punkte, 23:13 Tore
4. Kolumbien: 14 Spiele, 17 Punkte,16:17 Tore

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5. Peru: 14 Spiele, 17 Punkte, 15:20 Tore
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6. Chile: 14 Spiele, 16 Punkte, 15:16 Tore
7. Uruguay: 14 Spiele, 16 Punkte, 14:21 Tore
8. Bolivien: 14 Spiele, 15 Punkte, 20:28 Tore
9. Paraguay: 14 Spiele, 13 Punkte, 9:18 Tore
10. Venezuela: 14 Spiele, 7 Punkte, 9:25 Tore

(Fett: Direkt qualifiziert | Kursiv: Ziehen ins interkontinentale Playoff ein)

Interkontinentales Playoff

Die FIFA hat am 19. November eine einschneidende Änderung des Formats angekündigt. Je ein Team aus Asien, der CONCACAF-Region, Ozeanien und Südamerika werden um zwei Plätze für die Endrunde der Weltmeisterschaft kämpfen. Anstelle des bisherigen Formats, bei dem die Mannschaften in den in Hin- und Rückspiel den Sieger ermittelten, werden die Teams nun in einem einzigen K.o.-Spiel an einem neutralen Ort in Katar gegeneinander antreten. Diese Spiele sollen am 13. und 14. Juni 2022 ausgetragen werden, also zwei Monate nach der Auslosung der Gruppen für die eigentliche Weltmeisterschaft. Die Auslosung der interkontinentalen Playoffs am 26. November ergab, dass der Viertplatzierte der CONCACAF-Gruppe auf den Sieger der Ozeanien-Qualifikation trifft, während der Drittplatzierte der Asien-Gruppe es mit dem Fünftplatzierten der CONMEBOL-Gruppe zu tun bekommt.