"Sommermärchen-Prozess": Netzer soll als Zeuge aussagen
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IMAGO/Manfred Siebinger, SID, Manfred Siebinger via www.imago-images.de
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Zuvor ist bereits Hoeneß für den 15. April als Zeuge geladen. Grund dafür sind Aussagen des Ehrenpräsidenten von Bayern München aus den Jahren 2020 und 2021. Damals deutete der mittlerweile 72-Jährige in einem TV-Interview und einem Podcast an, dass er wisse, warum es die dubiosen Millionenzahlungen rund um die Fußball-WM 2006 in Deutschland gegeben habe.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt legt den ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach sowie dem langjährigen Generalsekretär Horst R. Schmidt "Hinterziehung bzw. Beihilfe zur Hinterziehung von Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer für das Jahr 2006 in Höhe von über 13,7 Millionen Euro zugunsten des DFB" zur Last. Die früheren Spitzenfunktionäre des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) weisen die Vorwürfe zurück.
Richterin Eva-Marie Distler hatte am zweiten Verhandlungstag angedeutet, dass neben dem Steuerprozess auch die Hintergründe zu den undurchsichtigen Geldflüssen rund um das Turnier 2006 näher thematisiert werden könnten. Bis zum 28. Oktober sind insgesamt 24 Verhandlungstage angesetzt.
Konkret geht es um 6,7 Millionen Euro, die 2005 vom deutschen WM-Organisationskomitee über den Weltverband FIFA mutmaßlich an den früheren adidas-Chef und inzwischen verstorbenen Robert Louis-Dreyfus überwiesen wurden. Exakt diese Summe war drei Jahre zuvor offenkundig in Form von Vorleistungen des ebenfalls verstorbenen OK-Chefs Franz Beckenbauer und Louis-Dreyfus an den früheren FIFA-Funktionär Mohamed bin Hammam nach Katar geflossen.