Rolfes: "Ich glaube nicht, dass man die Fans verliert"

Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes (41) von Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen sieht trotz der Proteste der Fanbasis an diesem Wochenende gegen den Einstieg von Investoren im deutschen Profifußball keine Gefahr, dass sich die Anhänger abkehren könnten. "Ich glaube nicht, dass man die Fans durch ein solches Finanzierungsmodell verliert, solange man mit ihnen im intensiven Dialog bleibt und ihnen ermöglicht, weiter ganz nah an ihrem Verein dran zu sein", sagte der Ex-Nationalspieler im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger (Sonntag-Ausgabe).

Rolfes glaubt nicht an die Abkehr der Fans
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Bei aller Traditionsverbundenheit ist es doch auch die Realität, "dass man nur mit Luft und Liebe nicht weiterkommt", so Rolfes. Er sei überzeugt, "dass vielen der Fans die Notwendigkeit der Internationalisierung und finanzieller Kooperationen bewusst ist".

Zum Fakt, dass es auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) bei der Abstimmung über die Aufnahme von Gesprächen mit potenziellen Investoren immerhin zehn Gegenstimmen und zwei Enthaltungen unter den 36 Profiklubs gegeben hat, meinte Rolfes: "Ich glaube, das liegt daran, dass der Begriff 'Investor' in Deutschland grundsätzlich sehr negativ besetzt ist. Man befürchtet, dass der wahre Fußball verloren geht, weil der Investor gleich den ganzen Laden übernimmt. Aber das ist natürlich völliger Quatsch."

Die Realität siehe doch so aus, dass es in der Bundesliga "längst Investoren, Kleinaktionäre oder auch Anteilseigner gibt. Und damit meine ich nicht nur Bayer 04 Leverkusen."

Der derzeitige sportlichen Höhenflug der Werkskicker komme derweil nicht von ungefähr. Bayer habe "heute eine höhere Qualität und damit auch eine größere Dominanz in unserem Spiel haben. Auch die Kadertiefe ist heute besser, die Strukturen um die Mannschaft herum stimmen ebenfalls". Und man habe "einen hervorragenden Trainer und ein sehr gutes Trainerteam. Kurzum, wir sind bisher einfach ziemlich gut unterwegs".