Fußball

Jerome Boateng: Schwere Gewaltvorwürfe gegen ehemaligen Bayern-Star

Plötzliche Wendung im Anklagepozess gegen Ex-Bayern-Profi Jerome Boateng wegen Körperverletzung. Der ehemalige Bayern-Star lehnt eine Einigung ab, weil er diese "mit seinem Gewissen nicht vereinbaren" kann. Jetzt packt seine Ex-Freundin aus.

Ex-Bayern-Profi Jerome Boateng
Credit: Imago
  • Jerome Boateng - schwere Gewaltvorwürfe gegen Ex-Nationalspieler
  • Boateng kann es "mit seinem Gewissen nicht vereinbaren"
  • Ex-Bayern-Star bereits zu hoher Millionen-Geldstrafe verurteilt

Schwere Gewaltvorwürfe gegen Jerome Boateng! Beim Prozess wegen Körperverletzung packt seine Ex-Freundin aus. "Dann hat er mich so ein Stück nach vorne gerissen an den Haaren", erklärte sie vor dem Landgericht München I. Boateng soll ihr den Daumen ins Auge gedrückt haben.

Außerdem hat ihr Boateng angeblich in den Kopf gebissen und mit der Faust in die Seite geboxt. Nach Aussagen seiner Ex-Freundin, war es nicht die erste Attacke in der über zehnjährigen "On-Off-Beziehung" mit dem Ex-Bayern-Star. Sie war "daran gewöhnt", "dass es Gewaltübergriffe gab, dass es toxisch zuging".

Erschütternde Vorwürfe gegen Jerome Boateng

Boateng soll im Urlaub auch eine Kühltasche mit Dosen nach seiner Ex-Freundin geworfen haben. "Ich wurde am Rücken getroffen, hatte Schmerzen, mir blieb kurz die Luft weg", berichtet diese vor Gericht. "Ich kenne ihn, ich wusste, dass ihm das nicht reichen würde."

Erschütternde Vorwürfe gegen den Ex-Fußballprofi, der ansonsten immer ruhig und fast schon introvertiert wirkte. In seinem Privatleben sah es wohl ganz anders aus, dann wurde Boateng offenbar mehrmals gegen seine Ex-Freundin gewalttätig und rastete regelmäßig aus. 

 

 

Jerome Boateng soll Ex-Freundin angespuckt haben

Boateng und seine Ex-Freundin kennen sich seit 2007 und haben zwei Kinder zusammen. Nach der Trennung soll es später im Herbst 2018 einen weiteren Übergriff gegeben haben. "Da waren wir schon getrennt. Er kam noch mal zu mir, hat mich angespuckt (...)", so seine Ex-Freundin.

Wenige Stunden zuvor lehnte Boateng einen Vorschlag des Gerichts in seinem Prozess wegen Körperverletzung ab. Das Gericht hatte erklärt, dass sich die Klägerin und der Beschuldigte auf eine Verständigung einigen sollen. Diesem Vorschlag stimmte Boatengs Anwalt nicht zu. 

Der ehemalige Nationalspieler und Bayern-Verteidiger könne das "mit seinem Gewissen nicht vereinbaren". Zuvor hatte das Gericht vorgeschlagen, das Verfahren "möglichst unproblematisch und ohne großen Aufwand", aber "sachgerecht" zu beenden.

Jerome Boateng zu 1,8 Millionen-Euro-Geldstrafe verurteilt

Richter Andreas Forstner erklärte zuvor, dass sich Boateng mit einer Verständigung ein "umfangreiches und ungutes Verfahren ersparen" könnte. Zuvor hatten die beiden Rechtsparteien ein sogenanntes Rechtsgespräch geführt. Kurz danach war der Prozess unterbrochen worden. 

Boateng war im vergangenen Jahr wegen Körperverletzung an seiner Ex-Freundin zu einer Geldstrafe von 1,8 Millionen Euro verurteilt worden. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig. Das Gericht hält das Urteil nach eigener Aussage für durchaus fundiert. 

Boateng erwartet "anstrengende und langwierige" Verhandlung

Statt der Verständigung zuzustimmen, geht Boateng weiter in die Verhandlung. Auch wenn diese nach Worten seines Anwalts "anstrengend und langwierig" wird. Boateng wird sich in diesem Fall auch nicht persönlich äußern, stellte sein Anwalt vor dem Landgericht München I klar.

"Er bestreitet strafbares Tun, wird sich ansonsten aber nicht zur Sache äußern", so sein Verteidiger. Boateng, der bei Olympique Lyon unter Vertrag steht, soll seine ehemalige Freundin im Jahr 2018 bei einem gemeinsamen Urlaub geschlagen haben.

Boateng war vom Amtsgericht zu einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen mit jeweils 30.000 Euro verurteilt worden. Diese Summe ist der höchstmögliche Tagessatz. Der Weltmeister von 2014 ist damit aber nicht vorbestraft. Ab 90 Tagessätzen gilt man als vorbestraft.

 


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