1. Bundesliga

Hertha-Investor Lars Windhorst bereut Einstieg: "Machterhalt und Klüngelei"

Lars Windhorst übt scharfe Kritik an Hertha BSC. Der Millionen-Investor spricht gegenüber dem Wirtschaftsmagazin "Capital" von Klüngelei und Machterhalt beim Hauptstadtklub. Windhorst investierte in den vergangenen Jahren insgesamt 375 Millionen Euro.

Lars Windhorst
Credit: Imago

"Ich habe darauf gesetzt, dass bei Hertha rational und in die Zukunft denkende Leute das Sagen haben, die auch nachhaltig den Erfolg wollen", sagte Windhorst. Vielmehr sei ihm klar geworden, dass es zu vielen Leute im Verein um "Machterhalt und Klüngelei" geht.

Hertha BSC kämpft mit dem Abstieg, obwohl Windhorst mit seiner Tennor-Group in den vergangenen Jahren knapp 400 Millionen Euro in den Hauptstadtklub gepumpt hat. Selbst Jürgen Klinsmann schaffte es im Jahr 2020 nicht, Ordnung in den Verein zu bekommen. 

Jürgen Klinsmann hatte recht mit seiner Kritik

Ob Windhorst sein Investment bereut? "Ehrlich gesagt, aus heutiger Sicht ja, leider. Bislang hat mir das Investment bei Hertha abgesehen von positiven Erfahrungen mit vielen Mitgliedern nur Nachteile gebracht", meint der 45-Jährige ernüchtert. 

Vor zwei Jahren hatte Ex-Bundestrainer Klinsmann seinen Job hingeschmissen, weil er bei Hertha BSC nichts bewegen konnte. Im Frühjahr 2020 war Schluss, nachdem er im November 2019 wild entschlossen und top motiviert loslegte. Aber die Euphorie schwand schnell. 

Am 11. Februar sorgte Klinsmann für einen Paukenschlag und teilte bei Facebook mit: "Gerade im Abstiegskampf sind Einheit, Zusammenhalt und Konzentration auf das Wesentliche die wichtigsten Elemente. Sind die nicht garantiert, kann ich mein Potenzial als Trainer nicht ausschöpfen und kann meiner Verantwortung somit auch nicht gerecht werden." Klinsmann trat nach 80 Tagen zurück. 

Lars Windhorst denkt nicht ans Aufhören

Hertha-Investor Windhorst wurde von Klinsmann's Entscheidung damals kalt erwischt, setzte er doch große Hoffnungen auf ihn. Anscheinend hatte Klinsmann mit seiner Knallhart-Analyse recht. Hertha BSC stagnierte und entwickelte sich zurück. 

Das Abstiegsgespenst schwebt diese Saison über den Berlinern, die vor dem 23. Bundesliga-Spieltag nur einen Punkt vor dem Relegationsrang und fünf Zähler vor einem direkten Abstiegsrang liegen. Ans Aufgeben denkt Windhorst jedoch nicht.

"Ich lasse mir von niemandem dort 375 Millionen Euro verbrennen und werde darum niemals aufgeben", stellt Windhorst klar.  Aus diesem Grund wird er "das Investment zum Erfolg führen, auch wenn es viel länger dauern wird als ursprünglich geplant."

Mehr Sport-News: 

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus rechnet nach der 2:4-Niederlage des FC Bayern beim VfL Bochum mit einer Gegenreaktion am Mittwoch in der Champions League. Der 60-Jährige kritisiert die schlechte Abwehrleistung sowie Dayot Upamecano und Lucas Hernández.

Die deutschen Skispringer jubeln über Olympia-Bronze im Teamwettbewerb bei den Winterspielen 2022 in Peking. "Das ist der Wahnsinn. Ich wollte unbedingt die Medaille haben. Jetzt habe ich es endlich geschafft", freute sich Markus Eisenbichler. 

Die Los Angeles Rams triumphieren im Super Bowl. In einem spannenden Finale dreht das Team aus Kalifornien kurz vor Schluss das Spiel und siegt mit 23:20 gegen die Cincinnati Bengals mit Quarterback Joe Burrow. Odell Beckham Jr. musste verletzt raus.