Sports-Illustrated-Interview

Alles im Griff: Luca Waldschmidt bringt revolutionären Golfhandschuh auf den Markt

Fußball-Profi Luca Waldschmidt hat neben dem Fußball noch eine andere große Leidenschaft: Golf spielen. Dafür hat der Angreifer des VfL Wolfsburg ein revolutionären, neuen Golfhandschuh für Anfänger entwickelt - und baut damit ein Business auf. 

Luca Waldschmidt vom VfL Wolfsburg
Credit: Imago

Sports Illustrated: Golfende Fußballprofis gibt es viele, doch Sie sind einen Schritt weitergegangen – und bringen mit Ihrer Marke Grab Perfect einen Golfhandschuh heraus. Wie kam’s?

Luca Waldschmidt: In Freiburg begann ich mit dem Golfen und fing an, meine Platzreife zu machen. Das lief anfangs schleppend. Mit Freun­den aus dem Golfclub in meiner Heimat diskutierte ich, was man verbessern könnte, um den Einstieg zu erleichtern. Wir kamen immer wieder auf den Griff – wie man den Schläger hält und wie er in der Hand liegt – zurück. Der Griff ist die größte Fehlerquelle beim Golf.

Sports Illustrated: Und dann?

Waldschmidt: Hat der Freund meiner Schwester auf meinen Handschuh Linien gezeichnet, um mir das als Tool mitzugeben, wenn ich alleine spiele. Einen Handschuh, der Markierungen für einen korrekten, neu­tralen Griff hat, gab bis dato nicht – jetzt haben wir ihn entwickelt. Wenn man den Schläger richtig in der Hand hält, sieht man die Markierungen nicht, wenn man von oben draufschaut. Das ist das Indiz, anhand dessen man sich selber kontrol­lieren kann.

Der Golfhandschuh von Luca Waldschmidt
Starthilfe: Anhand der Linien auf dem Handschuh können Golfer ihren Griff überprüfen.
Credit: PR
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Sports Illustrated: Wird der Handschuh schon produziert?

Waldschmidt: Ja, wir haben vor eineinhalb Monaten den Onlineshop gestartet, er kostet mit knapp 30 Euro so viel wie ein normaler Golf­handschuh, aber wir stehen noch am An­fang. Wir haben zudem das Patent an­gemeldet und den Handschuh vielen Spielern zum Testen gegeben, um uns Feedback zu holen, haben mit verschie­denen Profis gesprochen.

Sports Illustrated: Was ist das Ziel? Damit in Golf-Pro-Shops zu kommen?

Waldschmidt: Ja, genau. Das ist wichtig. Wenn man den Handschuh neben einen normalen ande­ren legt, wissen die Leute nicht, was ihn so besonders macht. Aber auf der Ver­packung wird genau erklärt, wie der Handschuh funktioniert. Am Ende muss unser Ziel sein, auch die Golflehrer zu überzeugen.

Sports Illustrated: Also auch eine Frage des Marketings.

Waldschmidt: Da sind wir gerade dabei. Wir werden viele Klinken putzen, müssen zu Golf­clubs fahren und unsere Idee vorstellen. Bisher waren alle Leute davon begeistert. Auch bei Golfevents sind wir vor Ort. Zu­sätzlich zum Handschuh haben wir noch Bekleidung im Sortiment und haben drei, vier Mannschaften mit Polos ausgestat­tet. Unsere Golfkleidung ist entspannter, was uns als Gründer und unsere Marke auch ausmacht – wir drücken dem Golf­sport nicht diese klassische Etikette auf, sondern sind lässiger. Golf wird ja oft ab­gestempelt. Dabei gibt es gerade eine Ent­wicklung, die den Sport verjüngt. Genau das wollen wir rüberbringen – dass Golf Spaß macht, gerade auch in Gesellschaft, dass alles jünger, moderner, entspannter wird. Das wollen wir verkörpern.

 

Sports Illustrated: Inwiefern sind Sie – neben den beiden Geschäftsführern Leon Reeh und Finn-Lasse Ernst – in die tägliche Arbeit bei Grab Perfect eingebunden?

Waldschmidt: Schon sehr. Wir haben jede Woche einen Call, besprechen Ideen und tauschen uns aus, was wir besser machen können und wo wir hinwollen. Für Bestellungen und Telefonate sind die Jungs zuständig. Aber wenn es um Entscheidungen geht oder wir Neues probieren wollen, arbeiten wir zu dritt eng zusammen. Es macht mir auch Spaß, den Kopf mal woanders zu haben als nur beim Fußball und meine eigenen Ideen einzubringen.

Sports Illustrated: Stimmt es, dass Sie bei sich im Garten trainiert und bei Ihren Nachbarn ins Gartenhäuschen geschossen haben?

Waldschmidt: Ja. Das hat mich schon gewurmt. Das war ein bisschen wie im Film: Der Ball fliegt gegen einen Baum, prallt ab und fliegt ins Gewächshäuschen ...

Luca Waldschmidt beim Golfen
Fore! Waldschmidt in Action.
Credit: PR
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Sports Illustrated: Was haben Sie für ein Handicap?

Waldschmidt: Jetzt gerade ist mein Spiel okay, pro Loch zwei über Par, Handicap 36, aber noch stark ausbaufähig. In Lissabon habe ich nicht so viel gespielt, alleine macht das nicht so viel Spaß. Hier in Wolfsburg haben wir wieder eine coole Truppe.

Sports Illustrated: Inwiefern hilft Golf beim Fußball? Ist es ein Ausgleich – oder schult es gewisse Eigenschaften, die für Sie als Stürmer wichtig sind?

Waldschmidt: Zum einen ist es Ausgleich, man kann dabei entspannen, es hilft aber auch dem Fußballspiel. Man hat ja beim Golf wie beim Fußball den Druck, auf den Moment da zu sein, muss den Schlag vernünftig abliefern, lernt auch den Umgang mit Fehlern. Das ist wie beim Eins-zu-Eins, wenn man auf den Torwart zuläuft. Wenn auf dem Golfplatz mal ein schlechter Schlag dabei ist, darf man sich nicht drüber ärgern, sondern den nächsten nutzen. So ist es auch beim Fußball. Immer wieder positiv rangehen.

Sports Illustrated: Zum Fußball: Die vergangene Saison begann in der Champions League und endete im Abstiegskampf.

Waldschmidt: Die letzte Saison haben wir uns natürlich anders vorgestellt. Klar sind wir ambitioniert und wollen um die internationalen Plätze wieder mitspielen, weil wir kennenlernen durften, wie schön das ist. Ganz wichtig ist für uns, stabil zu sein, das auf den Platz zu bringen, was wir wirklich können. Wenn wir das hinkriegen, ist das eine sehr gute Grundlage, unsere Ziele zu erreichen. 

 

 


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