Motorsport

Pascal Wehrlein: "Wir arbeiten hart daran, weiter Rennen für Porsche zu gewinnen"

Porsche-Pilot Pascal Wehrlein gewinnt das Formel-E-Rennen in Mexiko. Im Interview mit Sports Illustrated spricht der 27-Jährige über seinen Triumph, dass ihn seine Familie bei seiner Rückkehr nach Deutschland überrascht hat und die weiteren Ziele in dieser Saison.

Pascal Wehrlein (Porsche) gewinnt das Mexiko-Rennen in der Formel E.
Credit: Formel E

Sports Illustrated: Glückwunsch zum Sieg in Mexiko! Wie haben Sie Ihren Triumph gefeiert?

 

Pascal Wehrlein: Nach dem Rennen haben wir ein bisschen mit dem Team gefeiert. Dann bin ich am Abend zurück nach Deutschland geflogen. Als ich nach Hause gekommen bin, haben mich meine Freundin, meine Familie und meine Freunde überrascht. Wir haben zusammen Abendbrot gegessen und etwas zusammen getrunken. Das war wirklich toll. 

 

Sports Illustrated: Der Knoten ist geplatzt. Was sind die Gründe für die starke Porsche-Performance?

 

Pascal Wehrlein: Beim Rennen in Mexiko hat alles super zusammengepasst. Wir hatten im vergangenen Jahr ein ähnlich erfolgreiches Wochenende in Mexiko, wo wir von Anfang an konkurrenzfähig waren. Genauso hat es sich jetzt auch wieder angefühlt. Wir sind in den Freien Trainings rausgefahren. Da habe ich schon gemerkt, dass das Setup perfekt passt. Wir haben nur kleine Veränderungen vornehmen müssen. Die Strategie im Rennen war klasse. Wir sind sofort auf die richtige Lap-Target gekommen und haben die Konkurrenz überrascht. Es war einfach ein perfektes Wochenende. 

 

Sports Illustrated: Jetzt sind Sie vorne dabei. Wie sehen Ihre Ziele für die nächsten Rennen aus?

 

Wehrlein: Eins unserer Ziele haben wir im dritten Rennen schon erreicht. Wir haben mit Porsche gewonnen. Damit fällt bei uns allen im Team ein wenig Druck ab, dass wir das schon so früh geschafft haben. Unsere weiteren Ziele bleiben die selben. Wir wollen um die Meisterschaft mitfahren - und wir wollen noch mehr Siege mit Porsche feiern. Ich denke, dass wir jetzt in einer guten Situation sind und genügend Erfahrungen gesammelt haben, um bei den weiteren Rennen stark zu sein. Wir sind ein relativ junges Team in der Formel E, aber wir haben bereits eine Menge gelernt. 

 

Sports Illustrated: Gibt es noch Schwachpunkte, die im Team oder am Auto abgestellt werden müssen?

 

Wehrlein: Ich würde sagen, dass es keine echten Schwachpunkte gibt. Es gibt natürlich Bereiche, wo wir uns verbessern wollen. Unser Ziel ist es, auf jeder Strecke konkurrenzfähig zu sein. In Riad war mein Wochenende nicht so gut. Aber wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und haben alle wichtigen Details für das Rennen in Mexiko umgesetzt. Wir werden hart daran arbeiten, um vorne dabei zu sein.

 

Sports Illustrated: Wie groß ist die Chance, dass wir Sie am Ende der Saison als Formel-E-Weltmeister sehen?

 

Wehrlein: Die Saison hat gerade begonnen, deshalb ist es schwer, jetzt schon über den WM-Titel zu reden. Nach den ersten drei Rennen sind wir in einer guten Position. Wir haben ein Rennen gewonnen und sind Dritter. Aber durch den neuen Qualifying-Modus haben wir jedes Wochenende die Chance, das Rennen gewinnen zu können. Mein Ziel ist klar: Ich möchte jedes Rennen gewinnen und Weltmeister werden.

Pascal Wehrlein (Porsche) in der Formel E
Pascal Wehrlein (Porsche) in der Formel E
Credit: Porsche
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Mexiko-City, 12. Februar: Pascal Wehrlein hat in Mexico City einen historischen Zweifachsieg für das TAG Heuer Porsche Formel E Team vor seinem Teamkollegen André Lotterer angeführt und sowohl sich selbst als auch dem Team den Debüterfolg in der ABB FIA Formula E World Championship beschert. Das Duo hatte einen Vorsprung von neun Sekunden auf die Verfolger.

Porsche fuhr ein perfektes Rennen, in dem Wehrlein von der Julius Bär Pole-Position die Führung übernahm und diese zunächst gegen Edoardo Mortara (ROKiT Venturi Racing) verteidigte. Das Porsche-Duo fiel zwischenzeitlich hinter den Italo-Schweizer und Jean-Éric Vergne (DS TECHEETAH) zurück, verschaffte sich aber einen gewaltigen Energievorteil, während es dennoch die Pace der Führenden mitgehen konnte.

In den letzten 15 Minuten spielten Wehrlein und Lotterer ihre Vorteile aus und nahmen Mortara und Vergne die Führung ab. Von da an diktierte der Hersteller aus Stuttgart sowohl die Pace als auch das Energiemanagement.

Im Ziel hatten Wehrlein und Lotterer neun Sekunden Vorsprung und konnten den Jubel der Zehntausenden Fans auf den vollen Tribünen des berühmten Foro Sol Stadions genießen – mehr als eine Wiedergutmachung für die herzzerreißende Disqualifikation für Wehrlein im Vorjahr in Puebla.

TAG Heuer Porsche fuhr in der dritten Formel-E-Saison und dem 29. Rennen zum ersten Mal zum Sieg. Auch Wehrlein feierte seine Sieg-Premiere in der Rennserie. Mexiko bleibt nach der dritten Pole-Position im dritten Jahr ein erfolgreiches Pflaster für das Team. In der Fahrerwertung liegen Wehrlein und Lotterer mit jeweils 30 Punkten auf den Plätzen drei und vier. In der Herstellerwertung rangiert TAG Heuer Porsche mit 60 Zählern auf Rang drei.

Maximilian Günther verbesserte sich dank starken Energiemanagements in den letzten Runden noch auf den neunten Platz und sicherte sich damit die ersten Punkte seit seinem Wechsel zu Nissan e.dams.

Stimmen nach dem Mexico City E-Prix

Pascal Wehrlein (TAG Heuer Porsche Formel E Team, Startposition: 1., Rennergbnis: 1., Gesamtwertung: 3.): "Dieser Sieg ist nach all dem, was ich in Mexiko schon erlebt habe, eine große Genugtuung. Im vergangenen Jahr als Erster ins Ziel zu kommen und dann disqualifiziert zu werden, war herzzerreißend. Dafür habe ich mich nun revanchiert. Es fühlt sich großartig an, den ersten Sieg für das Team eingefahren zu haben. Ich bin für dieses Team so dankbar. Ich liebe es. Das Auto war fantastisch, und André hat einen tollen Job gemacht. Heute war unser Tag."

André Lotterer (TAG Heuer Porsche Formel E Team, Startposition: 3., Rennergebnis: 2., Gesamtwertung: 4.): "Ein fantastisches Ergebnis – Glückwunsch an Pascal und das Team. Ich hatte eine leichten Energievorteil und hätte in Führung gehen können, aber wir haben als Team zusammengearbeitet, und ich denke, unsere Strategie hat sich sehr gut ausgezahlt. Wäre ich vor Pascal gestartet, wäre es andersherum gelaufen. Aus Sicht des Teams war die Entscheidung richtig. Wir sind cool geblieben und haben gemeinsam eine starke Leistung gezeigt. Nicht den ersten Formel-E-Sieg errungen zu haben, ist hart, aber so ist der Sport. Hätte ich mich weiter vorn qualifiziert, wäre alles gut gewesen. Es ist schön für Pascal, nachdem ihm im vergangenen Jahr der Sieg aberkannt wurde. Das war dann wohl Karma."

Maximilian Günther (Nissan e.dams, Startposition: 10., Rennergebnis: 9., Gesamtwertung: 16.): "Alles in allem ein positiver Tag für uns, da wir im Vergleich zu Diriyah in Sachen Pace einen Schritt nach vorn gemacht haben. Ich habe mich im Auto wohl gefühlt – am besten war es im Qualifying. Das Rennen war sehr intensiv, und leider haben wir in ein paar wichtigen Situationen die falschen Entscheidungen getroffen. Zum Beispiel haben wir die ATTACK MODES nicht gut genutzt. Das müssen wir uns ansehen. Doch wir sind immer dran geblieben und haben so viel Energie gespart wie möglich. Dadurch haben wir mit beiden Fahrzeugen am Ende noch viele Positionen gutgemacht. Ich freue mich sehr für das Team, dass sowohl Seb als auch ich in die Punkteränge fahren konnten."

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