Formel 1

Kritik an Mick Schumacher - ist er nur wegen seines Namens in der Formel 1?

Mick Schumacher hat noch immer keine WM-Punkte. Schlimmer aber ist, dass er seinen Haas bereits zum wiederholten Male in dieser Saison an einem Rennwochenende crasht. Stimmen werden laut, dass er nur wegen seines berühmten Namens in der Formel 1 ist.

Mick Schumacher crasht seinen Haas in Monaco
Credit: Imago

Mick Schumacher bescherte seiner Mutter Corinna in dieser Formel-1-Saison erneut einen Moment der Angst und des Schreckens. Beim Großen Preis von Monaco krachte der 23-Jährige bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr äußerst heftig in die Streckenbegrenzung. 

Zuvor war Schumacher dieses Malheur beim Qualifying zum Großen Preis von Saudi Arabien vor acht Wochen passiert, als sein Haas in die Mauer krachte. Schumacher musste vorsichtshalber in eine Klinik gebracht werden, um zu checken, ob er sich schwer verletzt hat.

Zum Glück war nichts Schlimmes passiert - wie in Monaco, wo der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher zwar kurz benommen, aber unverletzt aus seinem Formel-1-Boliden stieg, den es nach einem heftigen Aufschlag in die Streckenbegrenzung am hinteren Teil vorm Heck komplett zerrissen hatte. 

Mick Schumacher: "Das Blatt kann sich wenden"

Gar nicht auszudenken, was seine Mutter in diesen Momenten fühlt. Während sie in Gedanken immer bei ihrem Sohn ist, werden einige Stimmen lauter, die Mick Schumacher vorwerfen, dass er nur wegen seines berühmten Nachnamens in der Formel 1 fährt. 

Keine Frage, der Sohn von Michael Schumacher besitzt fahrerisches Talent. Aber in den entscheidenden Momenten macht er Fehler. Statt WM-Punkte zu holen, schrottet Mick Schumacher seinen F1-Boliden auf der Strecke. Seine Unfälle reißen ein finanzielles Loch ins ohnehin knappe Budget von Haas. 

"Die Saison ist noch lang, das Blatt kann sich wenden und sehr schnell in dem Fall. Das habe ich schon früher gezeigt. Ich bin mir sicher, dass ich das auch dieses Jahr zeigen kann", erklärte Schumacher nach seinem Einschlag in Monaco, bei dem er wieder einen Schutzengel hatte. 

Schumacher: Bestes Saisonresultat Rang elf in Bahrain

In diesem Jahr spürt Schumacher den Druck noch mehr, unbedingt Leistung bringen zu müssen. Sein Nachname bringt ihm keine WM-Punkte ein. Jetzt muss er beweisen, dass er mit seinem Teamkollegen Kevin Magnussen konkurrieren kann. Der Däne fährt bisher eine starke Saison.

Aber es scheint so, dass Schumacher dem Tempo von Magnussen nicht folgen kann, obwohl beide bei Haas auf das gleiche Material zurückgreifen können. Für Schumacher spricht aber, dass er sich immer in seiner zweiten Saison in der Formel 2 und der Formel 3 durchsetzten konnte. 

Dafür braucht Schumacher aber bald Ergebnisse. An den Top 10 hat er in seiner zweiten Formel-1-Saison bereits ein paar Mal geschnuppert. Die beste Platzierung erreichte der Haas-Pilot mit Rang elf beim Saisonauftakt 2022 in Bahrain. 

Haas-Teamchef Steiner: "Wenn du nur Unfälle baust, hast du keine Karriere"

Beim Rennen in Miami war Schumacher auf dem besten Weg in die Top 10, krachte aber mit Sebastian Vettel im Aston Martin zusammen. "Es ging nur darum, das Auto auf der Strecke zu halten. Leider war ich nicht in der Lage, das hinzukriegen", meinte Schumacher selbstkritisch. 

"Es ist nicht besonders zufriedenstellend, wieder einen schweren Unfall zu haben", erklärte Haas-Teamchef Günther Steiner nach dem Schumacher-Crash in Monaco. "Wir müssen sehen, wie es von hier an weitergeht." Zuversicht sieht anders aus. 

Steiner meinte, dass die Fahrer nicht so sehr ans Team oder ans Budget denken, "sondern erstmal an die eigene Karriere. Und wenn du immer nur Unfälle baust, hast du keine Karriere". Dieser Seitenhieb hat gesessen und sollte Schumacher zum Nachdenken veranlassen. 

Wahrscheinlich will es Schumacher zu sehr erzwingen. Der Druck ist so groß, dass er immer wieder Fehler macht. Diese muss Schumacher schnellstens abstellen, um zu beweisen, dass er nicht nur wegen seines berühmten Namens in der Königsklasse fährt.  

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