NFL

Sebastian Vollmer: "Taylor Swift hat NFL und Chiefs extremen Mehrwert gebracht"

Ex-NFL-Footballer Sebastian Vollmer spricht mit Sports Illustrated über den Super Bowl in Las Vegas, Patrick Mahomes und Taylor Swift. Außerdem erklärt der Markenbotschafter von L'Òreal Men Expert, warum ihm sein Aussehen wichtig ist.

Sebastian Vollmer
Credit: Imago

Sports Illustrated: Wie groß ist die Vorfreude auf den Super Bowl in Las Vegas?

Sebastian Vollmer: Die Vorfreude ist riesengroß. Es ist immer wieder schön, live vor Ort beim Super Bowl zu sein. Ich bin die ganze Woche hier. Jeden Tag wird es ein bisschen mehr und Las Vegas hat auch ohne die NFL richtig viel zu bieten. Eine große Show kommt zu einer großen Show. Die Stadt ist beeindruckend und das Spiel der Kansas City Chiefs gegen die San Francisco 49ers hat sicherlich viel zu bieten. Immerhin es das größte Sportereignis der Welt.

Sports Illustrated: Welches Team wird den Super Bowl LVIII gewinnen? Die Kansas City Chiefs oder die San Francisco 49ers?

Vollmer: Wenn man in Las Vegas fragt, sind es die San Francisco 49ers. Die Kansas City Chiefs erinnern mich aber ein bisschen an die alten New England Patriots, die man nie unterschätzen durfte. Die Chiefs sind Titelverteidiger. Für Patrick Mahomes ist es die Chance, seinen dritten Super Bowl zu gewinnen. Gegen Mahomes ist es ein bisschen wie gegen Tom Brady zu spielen. Das Sieger-Gen ist immer vorhanden. Ihn darf man nicht unterschätzen. Für mich ist es deshalb schwer, einen Gewinner zu tippen. Ich würde da kein Geld drauf wetten. 

Sports Illustrated: Zuletzt kursierte ein Foto in den sozialen Netzwerken, die Mahomes mit einem kleinen Bäuchlein zeigten. Ist er fit für den Super Bowl?

Vollmer: Ob er ein Bäuchlein hat oder nicht, hat wenig mit seiner Leistung zu tun. Das sieht man auch auf dem Platz. Ganz ehrlich, es ist manchmal besser, mehr Gewicht drauf zu haben. Man hält die Sacks und die Hits besser aus. Wenn da so ein Foto im Internet kursiert, kann man keine Rückschlüsse ziehen. Immerhin hat er den Super Bowl schon zwei Mal gewonnen und stand drei Mal im Finale. 

Sports Illustrated: Während Patrick Mahomes ein hohes Millionengehalt bekommt, muss sich Brock Purdy gedulden. Ist es gerecht, dass er "nur" 935.000 Dollar im Jahr bekommt?

Vollmer: Das hat viel mit dem Draft-System zu tun. Mahomes hat zu Beginn auch nicht so viel verdient wie jetzt, aber er ist der Grund, warum die Kansas City Chiefs so erfolgreich sind. Brock Purdy war der Letzte im Draft. Da wird festgelegt, wer in welcher Runde wie viel Geld bekommt. Aber so kann man auch gute Teams bekommen. Jedes Team darf nur eine gewisse Summe an Gehälter ausgeben. Bei den Chiefs bekommt Mahomes allein knapp 17 Prozent des gesamten Gehaltsetats. Auf der anderen Seite steht Purdy mit einem geringeren Gehalt und 0,36 Prozent vom Gesamt-Etat, was aber den Weg für viele andere teure Topspieler frei macht und somit das Team stärkt. Aus diesem Grund können sich die 49ers Spieler wie Christian McCaffrey oder George Kittle leisten, die auch den Quarterback besser machen. Wenn man das Glück hat, einen hervorragenden Quarterback wie Purdy zu haben, der auf dem freien Markt viel mehr verdienen würde, kommt man auch in den Super Bowl und hat die Chance zu gewinnen. 

Sebastian Vollmer und Björn Werner
Sebastian Vollmer und Björn Werner
Credit: Getty Images
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Sports Illustrated: Können die Chiefs eine erfolgreiche Ära wie die New England Patriots begründen? 

Vollmer: Auf jeden Fall. Das wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Wir hatten mit den New England Patriots einen Lauf über 20 Jahre mit sechs Meisterschaften. Aber es ist ein Teamsport. Mahomes allein kann keine Titel gewinnen. Genauso wie Tom Brady damals bei uns. Aber es können Verletzungen dazwischenkommen oder ein Trainerwechsel. Es kann so viel passieren. Aber klar hat Mahomes das Talent und das Team, um eine Ära zu begründen.

Sports Illustrated: Welchen Einfluss hat Taylor Swift auf Travis Kelce, die Chiefs und die NFL?

Vollmer: Über das Liebesleben von Taylor Swift und Travis Kelce kann ich nichts sagen (lacht…). Aber wenn man allein die Zahlen anschaut, ist das beeindruckend. Der Name Taylor Swift hat der NFL und den Kansas City Chiefs einen extremen Mehrwert gebracht. Insgesamt reden wir von einer Marktwertsteigerung in Höhe von 400 Millionen US-Dollar. Da haben sich zwei großartige Menschen aus dem Schauspiel- und Footballbereich getroffen und zusammengetan, die die NFL noch bekannter machen. 

Sports Illustrated: Die NFL ist spätestens nach den beiden Spielen in Frankfurt komplett in Deutschland angekommen. Hat RTL mit dem TV-Rechtekauf alles richtig gemacht?

Vollmer: RTL hat die NFL-Rechte im Free-TV gekauft und ich bin als Experte ein Teil davon. Ich mache diesen Job sehr gerne. Wir machen einen guten Job und versuchen so viele Leute wie möglich abzuholen und für die NFL zu begeistern. Die TV-Zahlen gehen immer weiter nach oben. Jetzt bin ich gespannt, wie viele NFL-Fans beim Super Bowl einschalten. Wir sind aber noch nicht da, wo wir sein möchten. 

Sports Illustrated: Gibt es einen Kollegen bei RTL, mit dem Sie besonders gerne zusammenarbeiten?

Vollmer: Bei RTL sind alle Kollegen nett. Wir werden bei den NFL-Sendungen immer ein bisschen durchgewürfelt. Es gibt keine feststehenden Teams. Jeder hat da seine eigene Herangehensweise. Meine Expertise liegt darin, dass ich viele Dinge auf dem Rasen erkläre und Insider-Informationen geben kann. 

Sports Illustrated: Wie geht’s mit Ihrem ehemaligen Patriots-Coach Bill Belichick weiter?

Vollmer: Das kann ich im Moment nicht sagen. Das muss er entscheiden. Im Moment hat er keinen Job als Head-Coach, aber diese Chance wird sich immer wieder auftun. Die Frage ist, ob er einen neuen Job annimmt, wenn er angerufen wird. Aber natürlich wird es für ihn erstmal eine große Umstellung im Alltag, wenn er nicht um vier Uhr aufsteht und am Abend gegen zehn nach Hause fährt. Er ist jetzt 71 Jahre alt und er war immer ein Arbeitstier. Darum kann ich mir nicht vorstellen, dass er gar nichts mehr macht. Er liebt es, Coach zu sein und er liebt Football. Es muss kein Trainerjob auf Profi-Level sein.

Sebastian Vollmer
Sebastian Vollmer
Credit: L’Oréal Men Expert
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Sports Illustrated: Sie sind vor der Kamera immer stylisch angezogen. Wie wichtig ist Ihnen Ihr Aussehen?

Vollmer: Ich arbeite neben RTL auch für die NFL und die Patriots in einer offiziellen Rolle. Da steckt viel Business dahinter und es gehört ein gepflegtes Aussehen einfach dazu. Deshalb möchte ich mich im besten Licht zeigen. Da gehören auch Pflegeprodukte dazu. Es ist aber nicht so, dass ich jetzt jeden Tag vorm Spiegel stehe. 

Sports Illustrated: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit L’Oréal Men Expert

Vollmer: Die Marke und das Produkt haben mich immer schon überzeugt. Ich nutzte L’Oréal gerne in meinem Alltag. Außerdem hat es menschlich gepasst, mit den Leuten, die dahinterstehen. Das muss für mich passen. Deshalb war die Entscheidung für mich relativ einfach, dass ich Markenbotschafter werde. 

Sports Illustrated: Welche Pflegeprodukte benutzen Sie besonders gerne? 

Vollmer: Ich habe das Deo immer im Schrank. Ansonsten greife ich gerne auf die Barber Club Produkte von L’Oréal Men Expert zurück.



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