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Millionen-Dollar-Vorwurf! NFL-Star Odell Beckham Jr. verklagt Ausrüster Nike

Was hier passiert, dürfte man bei Nike nicht gewohnt sein. Odell Beckham Jr., einer der ganz großen Namen aus der Nike-Squad, klagt gegen den Sportartikel-Riesen aus Oregon. Der Grund: Nike habe dem Star-Receiver wohl Zahlungen in Millionenhöhe vorenthalten.

Odell Beckham Jr.
Credit: Getty Images
  • NFL-Star Odell Beckham Jr. verklagt Nike
  • Nike sei "Verpflichtungen und Versprechen" nicht nachgekommen
  • Laut Anklageschrift hält Nike "Millionen von Dollar" zurück

Odell Beckham Jr. klagt gegen Nike. So gab er es am Montag bekannt. Der Grund: Das Unternehmen sei wohl seinen vertraglichen Verpflichtungen ihm gegenüber nicht nachgekommen. 

In einer Erklärung, die am Montagabend in den sozialen Medien veröffentlicht wurde, nannte der ehemalige Wide Receiver der Los Angeles Rams, der momentan Free Agent ist, die Möglichkeit, eine Markenikone bei Nike zu sein, einen "Traum", allerdings sei er "extrem enttäuscht" über die Entscheidung des Sportartikel-Giganten, seine "Verpflichtungen und Versprechen" nicht einzuhalten.

Odell Beckham Jr.: "Nike hat Zusagen nicht eingehalten"

"Ein Nike-Sportler und eine Markenikone zu sein, war ein Traum, den ich seit meiner Kindheit hatte. Ich wollte der nächste Michael Jordan, Bo Jackson, LeBron James oder Kobe Bryant in der Nike-Familie sein", schrieb Beckham Jr. in einer auf Twitter veröffentlichten Erklärung. "Als Nike von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch machte, um mit dem Angebot von Adidas gleichzuziehen, und mich nicht nur als Nike-Sportler behielt, sondern mich auch zu einer ihrer Markenikonen machte, war mein Traum erfüllt."

Der Star-Receiver schreibt weiter: "Leider hat Nike seine Zusagen nicht eingehalten. Während unserer gesamten Partnerschaft habe ich mein Versprechen gehalten und meine Verpflichtungen gegenüber der Marke erfüllt. Ich bin sehr enttäuscht, dass ich diese Maßnahmen ergreifen musste, um sicherzustellen, dass Nike seine Verpflichtungen und Versprechen einhält."

Nike enthält Beckham Jr. laut Anklage "Millionen von Dollar" vor

Auszüge aus der Klage, die Brendan Dunne von Complex auf Twitter geteilt hatte, besagen, dass Beckham versucht hat, zu Adidas zu wechseln, nachdem sein ursprünglicher Vertrag mit Nike ausgelaufen war. Nike übte sein "vertragliches Recht aus, mit dem Adidas-Angebot gleichzuziehen", weigert sich aber nun, "den vereinbarten Deal einzuhalten", heißt es in der Klageschrift. 

"Anstatt weiterhin die Entschädigung und die garantierten Tantiemen zu zahlen, zu denen es vertraglich verpflichtet ist, hält Nike vorsätzlich Millionen von Dollar zurück und erfindet Ausreden, um ihn nicht zu bezahlen", heißt es in der Klage, so Dunne.

Beckham unterzeichnete seinen ersten Vertrag mit Nike im Jahr 2014, nachdem er in der ersten Runde des damaligen Drafts von den Giants ausgewählt worden war. In der Klage heißt es, dass das ursprüngliche Angebot dem Receiver 45.000 Dollar jährlich für drei Jahre einbrachte, zuzüglich einer Vereinbarung, Beckham einen Prozentsatz der Netto-Erlöse aller Nike-Produkte, die er bewarb, zu zahlen. Der Vertrag räumte Nike außerdem ein Vorkaufsrecht ein, das es dem Unternehmen erlaubte, mit dem Angebot eines Konkurrenten gleichzuziehen. 

Adidas bot Beckham Jr. 47 Millionen Dollar für Markenwechsel

Im Jahr 2017, als der ursprüngliche Nike-Vertrag auslief, bot Adidas Beckham für einen Markenwechsel bis zu 47 Millionen US-Dollar in garantierten Vergütungen an. Nike machte von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch und entsprach dem Angebot von Adidas. Der 30-Jährige Beckham Jr. aber behauptet nun, dass die Struktur seines neuen Vertrages bei Nike es ihm "fast unmöglich machte, sehr wertvolle Bonuszahlungen {Übersetzung von: "very valuable extensions of the deal"; Anm. d. Red.} auszulösen".

Beckham, der in der letzten Saison für die Rams spielte, sagte, er hoffe, mit der Klage einen Präzedenzfall zu schaffen, der dazu beiträgt, dass Nike "für die Einhaltung seiner Verpflichtungen verantwortlich ist".

Beckham Jr. will Präzedenzfall für Sportler schaffen

"Heute trete ich nicht nur für mich ein, sondern auch, um einen Präzedenzfall für alle Athleten zu schaffen, die ihr Leben dem Sport gewidmet haben, den sie lieben - vor allem für diejenigen, die nicht die Mittel haben, für sich selbst einzustehen. Wir sind dafür verantwortlich, unsere vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen, aber wir müssen auch mächtige Unternehmen wie Nike zur Rechenschaft ziehen, damit sie ihre Verpflichtungen einhalten."

"Ich freue mich auf die Lösung dieses Problems und hoffe, dass wir ein echtes Gespräch über den Schutz der Sportler und ihrer Rechte beginnen können. Dies geschieht zu oft in der Sportindustrie, und es ist Zeit für Veränderungen."

 

 


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