NFL-Quarterback Trevor Lawrence: "Misserfolge wird es im Sport immer geben"
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Sports Illustrated: Sie sind mit 1,98 Metern sehr groß für einen Quarterback – was sind die Vor- und Nachteile?
Trevor Lawrence: Es ist von Vorteil, wenn man das Spielfeld gut überblicken kann, und dabei hilft mir meine Größe ein bisschen. Der Nachteil ist, dass gewisse Bewegungen und die Beinarbeit schwieriger für mich sind, weil ich längere Beine habe. Jungs, die nicht so groß sind wie ich, können sich manchmal ein bisschen schneller bewegen – wobei ich finde, dass ich mich für meine Größe immer noch ziemlich gut bewegen kann. Aber das ist auf jeden Fall etwas, woran ich arbeite.
Sports Illustrated: Sie waren von Anfang an die Nummer eins: in der Highschool, im College, dann wurden Sie an Position eins gedraftet. Ihre Rookie-Saison in der NFL verlief dagegen wenig erfolgreich. Sind Sie daran gewachsen?
Lawrence: Ja. Das war etwas, was ich in meiner Football-Karriere noch nicht erlebt hatte. Die meiste Zeit meines Lebens war ich in einem guten Team, wir hatten Erfolg, wir gewannen mehr Spiele als alle anderen. Das war also etwas Neues für mich: dass ich auf einmal nicht mehr so erfolgreich war – und vielleicht habe ich in dieser Situation auch nicht mein Bestes gegeben. Ich musste mich durchkämpfen und bin im Rückblick dankbar für die Erfahrung. Ich habe gelernt, wie schwer es ist, in der NFL zu spielen und dort zu gewinnen.
Sports Illustrated: Muss man scheitern, um zu lernen – und um den Erfolg besser wertschätzen zu können?
Lawrence: Scheitern ist unvermeidlich, es wird immer Misserfolge geben. Und das heißt nicht, dass man es erwarten sollte. Jeder scheitert, nicht nur im Sport, auch in der Politik, wo auch immer. Alle großen Persönlichkeiten sind in ihrem Leben gescheitert. Es geht darum, wie man damit umgeht. Lässt man zu, dass Niederlagen dein Selbstvertrauen beeinträchtigen oder etwas in dir kaputt machen – oder kann man es für sich nutzen und daraus lernen? Genau das ist es, was die Allergrößten sehr, sehr gut können.
Sports Illustrated: Sie sind jetzt in Ihrer dritten NFL-Saison. Wie haben Sie sich verändert?
Lawrence: Ich bin mittlerweile ein viel besserer Leader als in meiner Rookie-Saison – einfach weil ich eine tolle Beziehung zu meinen Teamkollegen habe und sie gut kenne. Ich habe jede Saison an meinen Fähigkeiten auf dem Spielfeld gearbeitet, um immer ein bisschen besser und besser zu werden. Das macht sich bemerkbar. Ich fühle mich so sicher wie noch nie in meiner Karriere.
Sports Illustrated: Sie haben insgesamt nur zwei College-Spiele verloren, gegen die Quarterbacks Joe Burrow von den Cincinnati Bengals und Justin Fields von den Chicago Bears. Sind Sie besonders motiviert, wenn Sie in der NFL gegen sie spielen?
Lawrence: Nicht wirklich. Vielleicht ein kleines bisschen. Aber ja, diese beiden Spiele im College waren nicht so toll für uns. Und ich erinnere mich an diese Spiele, als wäre es gestern gewesen. Aber das ist jetzt Vergangenheit, und ich bin in einem neuen Team. Es ist ohnehin egal, gegen wen wir spielen: Ich will gewinnen.
Sports Illustrated: Sie gehören zum All-Star-Kader der Uhrenmarke Breitling – zusammen mit Basketballer Giannis Antetokounmpo, Fußballer Erling Haaland und der Snowboarderin Chloe Kim. Haben Sie die anderen schon kennengelernt?
Lawrence: Noch nicht, aber ich hoffe, dass das bald passiert. Giannis’ Karriere verfolge ich schon länger. Ich mag die Botschaft, die er auch abseits des Platzes vermittelt – und natürlich ist er ein großartiger Spieler. Chloe ist auf ihrem Gebiet unglaublich, eine der Besten überhaupt. Dasselbe gilt für Erling, es ist cool, in einer Reihe mit ihnen zu stehen.
Sports Illustrated: Wie sieht ein perfekter, Football-freier Tag für Sie aus?
Lawrence: Wenn wir kein Spiel haben, gehe ich am liebsten auf den Golfplatz. Abschlag ist um 8 Uhr morgens, noch bevor es richtig heiß wird. Ich liebe es, morgens zu spielen – und dann einfach zu entspannen. Meine Frau und ich haben zwei Hunde, wir hängen ab, gehen gemeinsam an den Strand, solche Dinge. Und dann vielleicht ein Steak grillen, ich habe erst gestern Abend ein paar Steaks gegrillt. Ich komme da so langsam rein.
Sports Illustrated: Sie haben zum letzten Weihnachtsfest die gesamte Offensive Line der Jaguars mit Uhren beschenkt – wie kamen Sie darauf?
Lawrence: Als Quarterback muss man zu Weihnachten der O-Line etwas richtig Gutes schenken, denn sie blockt die ganze Saison für einen. Diese Jungs setzen ihre Körper für mich und das Team aufs Spiel. In meinem ersten Jahr habe ich ihnen maßgefertigte Golfschläger geschenkt. Im nächsten Jahr sollte es wieder etwas Einzigartiges, etwas Cooles sein. Dann kam Breitling auf mich zu, und ich dachte: Das ist perfekt, denn viele Jungs mögen Uhren. Es ergab also einfach Sinn – und die fanden es großartig.
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