Ski-Freestyle

Andri Ragettli: "Eine Olympiamedaille würde ich gerne gewinnen"

Andri Ragettli ist einer der besten Ski-Freestyler der Welt - und Influencer in den Sozialen Medien. Seine atemberaubenden Videos gehen meist viral. Im Sports-Illustrated-Interview spricht der Schweizer AirUp-Botschafter über sein Leben und eine Olympiamedaille.

Ski-Freestyler Andri Ragettli
Credit: Agentur
  • Andri Ragettli will bei Olympia eine Medaille gewinnen
  • Schweizer Ragettli sorgt mit Stunt-Videos für Aufsehen
  • Andri Ragettli: "Ich mag es, meinen Körper herauszufordern"

Sports Illustrated: Was ist die Faszination beim Ski-Freestyle für Sie?

Andri Ragettli: Die Freiheit und Kreativität. Es ist Skifahren ohne Limits.

Sports Illustrated: Woher haben Sie dieses fantastische Körpergefühl? Kann man er erlernen?

Ragettli: Ja, das kann man. Ich wurde durch meine Parcours-Videos außerhalb des Skisports bekannt. Jedoch habe ich für die Parcours stundenlang geübt und bin viele Male gescheitert, bis es endlich geklappt hat. Am Schluss sieht man das Endprodukt, ein kurzes Video, in dem alles sehr einfach aussieht. Die Anstrengungen dahinter sind selten sichtbar. 
 
Sports Illustrated: Wie sehen Ihre nächsten sportlichen Ziele aus?

Ragettli: Ich möchte das Freestyle-Skiing, das eine Randsportart ist, bekannter machen. Dafür braucht es weitere Mittel. Hier hilft mir auch Social Media. So kommen viele Menschen durch meinen Content, der nicht nur im Schnee stattfindet, auch in Kontakt mit Freeskiing, da ich immer wieder davon etwas poste und nicht nur Parcours sowie andere Challenges. Natürlich möchte ich aber auch noch einige Siege feiern. 

Sports Illustrated: Dank TikTok und Instagram erreichen Sie Millionen Menschen. Macht es Sie stolz, wenn ein Stunt-Video viral geht?

Ragettli: Ja, auf jeden Fall. Es steckt immer viel Arbeit dahinter. Oft unterstützt mich mein Bruder Gian. Wir planen zusammen, üben und dann geht es darum zu filmen – er ist wirklich sehr geduldig und mein Partner in Crime. 

Andri Ragettli
Andri Ragettli
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Sports Illustrated: Mit was verdienen Sie mehr Geld? Mit den Videos oder mit Sport?

Ragettli: Meine Einnahmen kommen meistens nicht direkt von den Videos. Oft ist es eine Kooperation. Beispielsweise ein Sponsor von mir, der mich ausrüstet - sei es Ski, Kleidung oder Auto - und dann machen wir gemeinsamen Content. Das ist alles eng verwoben und kann nicht klar aufgesplittet werden in Preisgeld, Sponsoringeinnahmen und Social-Media-Einnahmen. 

Sports Illustrated: Sind die Videos für Sie mental eine gute Übung?

Ragettli: Sie bringen mich oft an meine Grenzen und ich habe mir auch schon überlegt, wieso ich mir das manchmal antue. Schlussendlich liebe ich es aber vor Herausforderungen zu stehen und diese irgendwann zu meistern. Es spornt mich an, es immer wieder und wieder zu trainieren. Nicht aufzugeben ist sicherlich eine gute Übung für meine mentale Stärke. Von nichts kommt nichts.

Sports Illustrated: Wie fallen Ihnen die Tricks für Ihre neuen Stunts ein?

Ragettli: Im Freeski ist es relativ einfach – da werden die Tricks nur minimal verändert. Es gibt einen Feinschliff, einen neuen Grab, eine halbe Rotation mehr. Bei den Videos lasse ich mich regelmäßig von ausserhalb inspirieren und baue einzelne Parts in meine Produktionsideen ein. 

Sports Illustrated: Für welchen Stunt haben Sie die meisten Versuche gebraucht?

Ragettli: Schwierig – letztens beim Sliden auf einem langen Geländer brauchte ich unheimlich viele Versuche. Ich dachte schon fast, dass ich es nicht schaffen würde. Aber ich habe nicht aufgegeben und dann klappte es doch noch. 

Sports Illustrated: Im Winter gehen Sie Eisbaden. Waren Sie immer schon ein "extremer" Typ?

Ragettli: Ich mag es, meinen Körper und meinen Geist herauszufordern, mich zu überwinden, zu verstehen, was mental möglich ist. Eisbaden gehört einerseits in diese Kategorie und außerdem ist es eine gute Methode, sich nach dem Sport zu regenerieren.
 
Sports Illustrated: Mit AirUp haben Sie eine Kooperation. Wie passt die Marke zu Ihnen?

Ragettli: Sehr – dafür gibt mehrere Gründe. Früher war unser Sport recht eng mit dem Konsum von Energy Drinks verwoben. Relativ früh mit etwa 17 Jahren nach einer Verletzung habe ich für mich jedoch entschieden, dass ich vor allem Wasser trinken möchte, weil ich meine Heilung unterstützen und den Zuckerkonsum reduzieren wollte. Es ist einfach gesünder. Seither habe ich tatsächlich fast keine Süßgetränke mehr getrunken und praktisch keinen Alkohol konsumiert. Als zweiter Punkt spielt sicherlich auch die Vorbildfunktion für die nächste Generation eine Rolle. Es ist für mich sinnvoller, einen gesunden Lifestyle zu repräsentieren. Dahinter stehe ich. AirUp passt dafür perfekt. Für mich ist das duftbasierte Trinken einfach jeden Tag ein Erlebnis. Besonders liebe ich die Wahl aus den verschiedenen Geschmacksrichtungen. Besser geht's nicht. 

Sports Illustrated: Wie viel müssen Top-Athleten wie Sie zwischen den Wettkämpfen und Trainings trinken?

Ragettli: Schwierig zu sagen, da ist sicher jeder etwas unterschiedlich. Ich habe immer eine Flasche in meinem Rucksack, um regelmässig kurz trinken zu können. Es ist wichtig, das trotz des Stresses nicht zu vergessen. 

Sports Illustrated: Wenn Sie einen Wunsch hätten, welcher Wunsch soll in Erfüllung gehen?

Ragettli: Uhhh, was für eine schwierige Frage: Es gibt viele sinnvolle Antworten wie Weltfrieden und Krebs heilen. Schlussendlich, wenn ich aber eine Antwort für mich als Sportler gebe, dann möchte ich noch ganz lange Freude am Skifahren haben, davon leben, andere inspirieren und meine Ziele erreichen – da wäre eine Olympiamedaille etwas, was ich schon noch gerne hätte. 



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